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Egons kurzes Glück

Von Von Helmut Atteneder, 11. Oktober 2014, 06:12 Uhr
Egons kurzes Glück Von Helmut Atteneder
Egon Hauber Bild: VOLKER WEIHBOLD

Das Märchen vom armen Mann, der im Lotto gewinnt, dauert nicht lange: Am 11. September stirbt Egon Hauber im Alter vom 83 Jahren.

Man kannte Egon Hauber. Viele Jahre stand er am Linzer Taubenmarkt und pries Passanten die Kupfermuckn an. Mit der Tageslosung aus dem Verkauf der Obdachlosenzeitung hielt er sich über Wasser, irgendwie. "Der Egon" freute sich auch über ein Plauscherl zwischendurch. Und er hatte viel zu erzählen aus seinem kargen Leben, das am 7. März 1931 als lediges Kind in der Steiermark begann.

Die NS-Zeit verbrachte er in einem Kinderheim, das weit mehr Straflager denn Heim war. Nach dem Weltkrieg schloss er sich der Fremdenlegion an und kämpfte in Algerien. Lange später redete er sich immer wieder frei von den traumatisierenden Kriegserlebnissen. Zurück in Linz konnte er niemals dort Fuß fassen, was gemeinhin ein normales Leben ist.

Er heiratete und zog in eine Einzimmerwohnung in der Nähe des Taubenmarktes, die einst als Kassenraum für die Pferdeeisenbahn gedient hatte. 42 Jahre hauste er im Substandard, Ofen und Kühlschrank kaputt, das Bett von der Wand klappbar. Seine Frau starb vor etwa 15 Jahren. Als Egon Haubers Leben zur Titelstory der Kupfermuckn mutiert, melden sich die Betreiber des Seniorenwohnheimes Sonnenhof am Linzer Freinberg. Er kann dort einziehen.

Am 17. November passiert – so sagte der Egon später – "das Wunder". Der bereits schwer kranke Egon Hauber gewinnt beim Lotto. 25.000 Euro für fünf Richtige plus Zusatzzahl.

Hauber legt das Geld auf ein Sparbuch, investiert in Gold, kauft sich neue Kleider und taucht unter. Während man sich bei der Kupfermuckn und im Sonnenhof große Sorgen macht, erlebt Egon Hauber neun wunderbare Tage in der Steiermark. Als er in den OÖNachrichten von einer Suchaktion liest, meldet er sich. "Wenn man einmal wie ein Millionär leben kann, nachdem man immer ein armer Teufel war, vergisst man halt, sich abzumelden", entschuldigt er sich.

Das Märchen vom armen Mann, der im Lotto gewinnt, dauert nicht lange. Am 11. September stirbt Egon Hauber 83-jährig. Er wurde in einem Armengrab beerdigt.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 12.10.2014 10:36

alles Gute
wo immer Egon jetzt sein möchte leben!

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( Kommentare)
am 11.10.2014 20:58

Weit hat er ja nicht hüpfen können mit 25 Tausendern, Freunde werden sich auch angebiedert haben und dann ist halt die Knete schnell weg. Schön zu sehen, dass er sich einige Tage Auszeit genommen hat, sich ein schönes "Gwandl" besorgte, sodass er in der letzten Zeit seines Lebens " a Gaude " hatte.

Fortuna war gnädig ! Bravo

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.10.2014 15:35

dem gönne ich die " kohle " ...und jetzt die ewige Ruhe zwinkern

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oblio (24.740 Kommentare)
am 11.10.2014 12:33

Was heißt das genau?
Was ist mit dem angeblich angelegten Geld?
Irgendwie eine undurchsichtige Geschichte!
Die "Auszeit" war sicher das Highlight seines
Lebens! grinsen
R.I.P.

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( Kommentare)
am 11.10.2014 12:55

einige Zeit um die Pflege, meistens eine geteilte Ruhestätte nur mit einfachem Kreuz, und ein paar Jahre später wird das Grab üblicherweise dann "aufgelassen".

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leser (2.219 Kommentare)
am 11.10.2014 16:14

...kümmert sie sich auch.

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 11.10.2014 12:29

Das kurze Glück hat ihm wahrscheinlich auch Spass gemacht.
Für wen hätte er auch noch sparen sollen?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 11.10.2014 12:06

wie sehr ich ihm diese 9 Tage vergönnte...

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observer (22.145 Kommentare)
am 11.10.2014 11:33

und der HERR ihm gnädig sein.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 11.10.2014 11:23

Altenheim ! und wenn Geld da ist gelten andere Regeln.

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Ruskija (543 Kommentare)
am 11.10.2014 08:48

Ruhe in Frieden

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 11.10.2014 08:40

wurde in einem armengrab
beerdigt,

traurig.......

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 11.10.2014 10:16

Das heißt nämlich der Kerl hat sein Geld auf den Putz gehauen und es war nichts über. Gut so.
Vom teuren Grab hätte er nämlich nichts gehabt.

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( Kommentare)
am 11.10.2014 11:02

das Leben zählt und wenn die letzten Monate verschönert worden sind, ist es gut, sehr gut sogar.

Mir selbst ist die letzte Ruhestätte auch völlig egal, die Nachfahren sollen damit möglichst wenig belastet werden.

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