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Edi Koblmüller: Ein Leben für die Berge und für die Kraft der Überzeugung

Von Reinhold Gruber, 18. April 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Edi Koblmüller - Aus dem Leben eines Grenzgängers
Bild: Bergspechte/Koblmüller

LINZ. Edi Koblmüller wollte nach dem Verkauf seiner BergSpechte ruhiger treten, blieb aber bis zuletzt ein begeisterter Bergführer.

"Es ist mein 38. Katalog, aber es ist definitiv der letzte, den ich gemacht habe." So endgültig gedacht, wie es sich jetzt angesichts des Todes von Edi Koblmüller ausnimmt, waren die Worte des Linzer Bergsteigers nicht, als er im November des vergangenen Jahres den BergSpechte-Reisekatalog bewarb.

Dabei hatte der 69-Jährige im Sommer zuvor das von ihm über fast vier Jahrzehnte aufgebaute Linzer Outdoor-Unternehmen an den deutschen Anbieter Hauser verkauft. Ruhiger wollte er treten, aber deshalb nicht gleich in den Ruhestand gehen. Das hätte auch nicht zu seinem Naturell gepasst.

Als Berater wollte er seinen BergSpechten verbunden bleiben, aber eben nicht mehr die ganze Last des Unternehmer-Seins auf seinen Schultern tragen. Er wollte mehr genießen, mehr Zeit haben. Um Menschen dorthin zu führen, wo er sein ganzes Leben lang am liebsten war. In die Berge. In die Natur.

Ganz hoch hinauf hat es ihn in den letzten Jahren nicht mehr gezogen. Diese Zeiten waren vorbei. Fünf Acht- und sieben Siebentausender stehen auf seiner bergsteigerischen Erfolgsliste. Er hat viel erlebt und überlebt.

Dass sein Leben, das ihn zu einem der bekanntesten und erfahrensten Bergsteiger Österreichs gemacht hat, nun auf einem Berg ein Ende fand, mag Schicksal sein. Bestimmung. Er selbst hatte nach einem Unglück in den Bergen auf die Frage nach dem Warum geantwortet, dass es zwar normal, aber unangebracht ist, in solchen Fällen nach Schuldigen zu suchen. "Beim Bergsteigen lässt sich vieles planen, aber nicht jedes Risiko ausschalten." Koblmüller wusste, wovon er sprach. Er wusste, was er tat.

Der am 10. April 1946 als ältestes von vier Kindern geborene Dipl.-Ing. Eduard, den alle stets nur Edi nannten, war ein Umtriebiger. Ein stets wacher Geist. Einer, mit dem man hervorragend diskutieren, lachen und Gespräche mit großer Tiefe führen konnte.

Seine Leidenschaft für die Berge war ungebrochen, der Bergführer-Job einer, den er mit "grenzenloser Begeisterung" lebte. Dabei hatten die Berge ihm liebe Menschen genommen. Sein Sohn Michael kam 1999 25-jährig in einer Lawine im Karakorum ums Leben. Seine Frau Liesi starb 2003 bei einem tragischen Kletterunfall. Er überlebte zwei Lawinen. "Ich habe Glück gehabt, muss aber sagen, dass ich den Tod nicht fürchte. Mehr fürchte ich Demenz", sagte er mir einmal.

Letzteres blieb ihm erspart, wird seiner Familie, allen voran seinem Sohn Reinhard und seiner Lebensgefährtin Uli nur ein schwacher Trost sein. Zu viel hätte Koblmüller noch unternehmen können. Vieles bleibt unerledigt – wie die Skitour, die seit Jahren zwischen uns offen war, wie er es nannte. Aber auch ohne die Skitour mit ihm habe ich durch ihn die Faszination für die Berge miterlebt. Danke, Edi!

 

Mehr zum tragischen Unglück lesen Sie hier

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