Cäcilia Zweimüller: Sie hat ein "Märchenland" geführt
Sie war eine Geschäftsfrau mit Leib und Seele, ihr Leben war die Arbeit", sagt Erwin Zweimüller über seine Mutter Cäcilia Zweimüller. Die bekannte Rieder Spielwarenhändlerin ist am 21. August im 89. Lebensjahr verstorben.
Das Spielwarengeschäft "Märchenland" am Kirchenplatz war im ganzen Innviertel ein Begriff. "Noch heute werde ich auf unser damaliges Geschäft angesprochen, viele Leute kennen es noch", erzählt der Sohn. 1965 hatten Cäcilia und Karl Zweimüller das Geschäftshaus übernommen und in der Folge zu einem der führenden Spielwarenbetriebe in der Region gemacht. Der Ehe entstammen die Zwillingssöhne Erwin und Heinz. Wenngleich auch ihr Gatte im Geschäft gearbeitet hat, geführt hat den Betrieb Cäcilia Zweimüller. Zuvor hatte die Geschäftsfrau in der Hartwagnerstraße ein kleines Lebensmittelgeschäft betrieben. Mit dem "Märchenland" hatte sie schließlich eine erfüllende Aufgabe übernommen.
"Meine Mutter hat auch den Großhandel für Spielwaren, Kinder- und Puppenwägen, Gitterbetten betrieben", erinnert sich Sohn Erwin. "Spiel- und Galanteriewaren" war früher am Geschäft zu lesen, und besonders vor Weihnachten und Ostern herrschte dort Hochbetrieb.
Cäcilia Zweimüller war eine geborene Kauffrau: "Sie hat gerne mit ihren Kundschaften geredet, sie ist auf die Leute zugegangen. Sie war ein resoluter Typ und hat sich durchgesetzt, aber sie ist auch immer zu ihrem Wort gestanden", sagt der Sohn. Denn in den sechziger und siebziger Jahren sei es keineswegs selbstverständlich gewesen, dass eine Frau ein Geschäft geführt habe. Schon nach dem frühen Tod ihres Vaters hatte sie gelernt, in der Familie Verantwortung zu übernehmen.
Neben der Arbeit blieb da nicht mehr viel Platz, größere Reisen oder Urlaube gab es für die bescheidene und sparsame Frau nicht: "Sie hat für die Familie gelebt", sagt ihr Sohn. Auch nach dem Tod ihres Mannes Karl – er starb 2007 – lebte sie in ihrem Haus am Kirchenplatz. Mit Beginn des Jahres übersiedelte sie ins Pflegeheim. "Dennoch ist ihr Tod für uns überraschend gekommen", sagt Sohn Erwin und fügt hinzu: "Unsere Mutter hat bis zum Schluss für ihr Lebenswerk gelebt."