Alois Dinböck: Er wachte über das Christkind
Alois Dinböck (1933–2014) war Seelsorger durch und durch – und als solcher enorm beliebt.
Ein Pfarrer, der seinen Glauben zeitgemäß (vor-)lebte, den Blick auf das Wesentliche aber nicht verlor und immer wieder auch einforderte: So werden die Gläubigen der Pfarre Christkindl Alois Dinböck in Erinnerung behalten. "Er ist mir ganz selbstverständlich auf Augenhöhe begegnet", erzählt etwa Pfarrassistentin Sissy Kamptner. So habe sie sich als hauptamtliche Frau in der Kirche sofort angenommen und akzeptiert gefühlt. 2004 war das, als sie nach Christkindl kam. Von Dinböck ist freilich auch bekannt, dass er mit dem überbordenden Trubel, der alljährlich über den Wallfahrtsort Christkindl hereinbrach, nichts am Hut hatte. Der Gottesdienst und der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes waren ihm wichtiger als der eine oder andere Euro mehr, der sich aus dem Verkauf von Souvenirs hätte erwirtschaften lassen. Präsentation der Weihnachtskrippen: ja. Störung der Sonntagsmesse durch anstürmende Touristenmassen: Nein! Das war ihm zuviel des Weltlichen.
Dinböck war 35 Jahre lang in der Wallfahrtspfarre tätig, von 1976 bis 2011. Auch nach seiner Emeritierung leitete der die Gottesdienste. Erst als es seine Erkrankung nicht mehr ermöglichte, zog er sich aus dem aktiven Pfarrleben zurück. Anfang 2012 übersiedelte er ins Betreute Wohnen auf der Steyrer Ennsleite.
Auch dafür war Dinböck, der im BG Werndlpark Religion unterrichtete, bekannt: für Predigten, die treffend formuliert waren, aber nie zu lang, für seine Liebe zur Musik und für die Sorge um die Kinder im Kindergarten, der unter seiner Leitung gebaut worden war. Die Renovierung der Kirche, des Pfarrhofs und des Krippengebäudes fallen ebenfalls in seine Amtszeit.
Dinböck, der gebürtige Waizenkirchner, ist am 21. Mai 80-jährig gestorben. Das Begräbnis findet morgen, Mittwoch, 28. Mai, statt. Der Gottesdienst in der Pfarrkirche Christkindl beginnt um 14 Uhr. Anschließend wird der Verstorbene auf dem Pfarrfriedhof beigesetzt.