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Alfred Ecker: Abschied von einem Musik-Missionar

Von Erik Famler, 02. November 2015, 00:04 Uhr
Alfred Ecker
Musikus Alfred Ecker (1942–2015) Bild: Privat

Seine Zeit war abgelaufen. Doch Alfred Ecker, der frühere Direktor der Welser Mozart-Hauptschule, kämpfte bis zum letzten Tag gegen seine Vergänglichkeit. Noch am Vorabend übte er mit den Enkelkindern Geige und Cello.

Der Veranstalter der Welser Schubertiade wollte ihren Auftritt heute Abend im G’wölb der Familie Kalchmair unbedingt miterleben. Eine Ärztin sollte ihn fit spritzen. "Doch sein Zustand verschlechterte sich von Stunde zu Stunde. Die Kräfte schwanden", schildert Marianne Ecker. Mit ihren Kindern Roland, Magdalena und Sebastian wachte sie am Sterbebett ihres Mannes im Welser Klinikum. Am Mittwoch um 19.20 Uhr schlief Alfred Ecker friedlich ein.

Der Pädagoge wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Mutter, eine Kriegerwitwe, musste vier Kinder alleine großziehen. Obwohl kein Geld da war, legte sie bei allen Kindern großen Wert auf eine fundierte Schulausbildung. Alfred, der Jüngste, lernte wie seine Geschwister Geige.

Nach der Matura versuchte er sich als Jus-Student. Nach 14 Tage warf er das Handtuch und schwenkte um. Er begann eine Ausbildung für das Lehramt. Nach Wanderjahren durch mehrere Volksschulen im Bezirk Wels-Land kam Ecker als junger Englischlehrer an die Neustädter Hauptschule. Dort wurde er 1993 zum Direktor bestellt. Seine Vorgängerin Maria Rokitansky war zugleich seine Schwester. Ein Jahr später machte Ecker sein großes Hobby zum Schwerpunkt: Die Musik-Hauptschule wurde aus der Taufe gehoben. Schulkonzerte verband er mit Humor. Geige und Barockperücke wurden sein Markenzeichen. Ecker war auch Mitglied des Welser Symphonieorchesters.

"Carpe Diem" – nütze den Tag – war Alfred Eckers Lebensmotto. Selbst, als er von seiner Krebserkrankung schon sichtbar gezeichnet war, unternahm er noch Skitouren oder überbrachte dem Schubertiade-Publikum Einladungen. Die Zustellung wurde mit dem Rad erledigt.

"Ich werde noch meine eigene Leich’ organisieren", sagte Alfred Ecker 2007 in einem Zeitungsinterview. Seine Prophezeiung sollte sich auf traurige Weise bewahrheiten. "Mein Mann hat sein Begräbnis bis ins letzte Detail vorbereitet. Von der Auswahl der Musikstücke bis zu Tischeinteilung", bestätigt seine Ehefrau.

Alfred Ecker wird am Donnerstag um 9 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Wels-Neustadt verabschiedet.

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