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„Wir brauchen Mut, auch einmal den Gütesiegel-Dschungel zu durchforsten“

Von Michael Polzer, 21. Dezember 2017, 01:44 Uhr
Der gebürtige Hörbicher Johannes Gahleitner koordiniert die bäuerliche Standesvertretung in Freistadt und Perg. (Polzer) Bild: (Polzer)

FREISTADT. Johannes Gahleitner leitet ab 1. Jänner die Bauernkammer der Bezirke Freistadt und Perg

Mit 1. Jänner 2018 werden die Dienststellen der Bezirksbauernkammern Freistadt und Perg zusammengelegt. Für die fusionierte Kammer wird in Hagenberg ein Neubau errichtet, der bis Ende 2018 fertig sein soll. Bis dahin muss der Leiter der neuen Dienststelle, Johannes Gahleitner, zwischen Freistadt und Perg pendeln. Die Mühlviertler Nachrichten sprachen mit dem 40-Jährigen über aktuelle Herausforderungen der Bauernkammer.

 

Sie stammen aus dem Bezirk Rohrbach und haben in Graz Wirtschaftspädagogik studiert. Wie kamen Sie letztendlich in die Freistädter Bauernkammer?

Ich komme aus Hörbich im Bezirk Rohrbach und habe 2005 in der dortigen Bezirksbauernkammer als Wirtschaftsberater begonnen. Das umfasst sämtliche Beratungen rund um Förderansuchen und damit verbundenen Auflagen. In den Jahren 2011 und 2012 war ich bereits 20 Stunden pro Woche in Rohrbach und 20 Stunden mit der gleichen Aufgabe in Freistadt, wo ich dann im Jänner 2013 Dienststellenleiter wurde. Ein Jahr später errichtete ich hier mit meiner Familie ein Haus. Meine Frau ist mit ihrer Lehrtätigkeit an der HAK/HTL in Freistadt Gott sei Dank auch glücklich.

Was ändert sich nun mit der Zusammenlegung der beiden Bezirksbauernkammern?

Die Struktur bleibt gleich, Chefs sind die Kammerobmänner der beiden Bezirke, ich leite die gemeinsame Dienststelle. Es ist ein Einsparpotenzial, das genutzt wird. Letztlich kommen die Einsparungen in der Verwaltung unseren Mitgliedern zugute.

Wie sehen Ihre Aufgaben genau aus?

Rund ein Sechstel meiner Zeit sind Führungsaufgaben auf dem Personalsektor. Den Rest der Zeit widme ich so gut wie allen Bereichen, die wir als Dienstleister unserer Mitglieder abdecken: Beratung bei Förderanträgen, Hofübergaben, oder Unklarheiten bei den Grundgrenzen. Für den rein juristischen Bereich hole ich für die Mitglieder Hilfe unserer Rechtsabteilung. Als Dienststellenleiter bin ich natürlich auch für die Betreuung unserer Funktionäre zuständig und koordiniere die Öffentlichkeitsarbeit, wenn eine klare Stellungnahme der Bauernschaft gefragt ist – etwa beim Humusabtrag der ASFINAG in Lasberg. Da sprechen die zuständigen Funktionäre dann über unsere Dienststelle.

Was sind derzeit besondere Herausforderungen für die Landwirtschaft?

Der Wunsch nach einer vollflächigen Bewirtschaftung ist ein ganz wichtiger Bereich. Durch Fördergelder für Brachland und Lebensmittelimporte gibt es kein Gleichgewicht: Man beschwört den Konsumenten, heimische Lebensmittel zu kaufen, aber die Bedingungen für den produzierenden Landwirt sind nicht optimal. Wir würden uns ein Durchforsten des Gütesiegel-Dschungels wünschen. Da gibt es zu viele. Die schießen wie die Schwammerl aus dem Boden, und keiner kennt sich mehr aus. Ein verlässliches wie etwa das AMA-Gütesiegel, das einen hohen Qualitätsstandard aufweist, wäre übersichtlicher. Ein weiteres großes Problem, gerade im Mühlviertel, ist der Borkenkäfer, was wiederum den Holzpreis unter Druck setzt und den Landwirten viel zusätzliche Arbeit beschert.

Probleme, welche die Bauernschaft in den Bezirken Freistadt und Perg in Zukunft betreffen werden?

Eines davon geistert ja schon länger nicht nur durch den Wald, sondern auch durch die Medien: Das Auftreten von Wölfen in unseren Breiten stellt ein zunehmendes Problem dar. Auf der einen Seite will man eine artgerechte Tierhaltung, die von der Weide bis zur offenen Stallhaltung reicht, auf der anderen Seite haben wir nun den Wolf, der sich vom Huhn über das Lamm durchaus Tiere bis zur Größe eines Kalbes holen kann. Gänse, Hühner, Lämmer und Damwild haben schon dran glauben müssen. Wenn es hier nicht bald zu geeigneten Maßnahmen kommt, fordern wir die Freigabe zum Abschuss. Ein anderes Problem ist, dass durch den Klimawandel die Fichte in unserer Region teilweise nicht mehr überlebensfähig sein wird, und die Waldbesitzer hier umdenken werden müssen.

Wie kann die Bauernkammer ihren Mitgliedern bei diesen Problemen helfen?

Einerseits versuchen wir als Institution die Politik entsprechend zu sensibilisieren, bei unseren Mitgliedern ist fachliche Beratung und Information das Um und Auf.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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jago (57.723 Kommentare)
am 21.12.2017 12:02

Könnt ihr OÖN eure Fragen nicht bescheiden kursiv drucken statt krachert-aufdringlich fett? grinsen

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