Soukups Siegesfahrt endete im Krankenhaus
ST. GEORGEN AM WALDE. Eine tiefe Wunde am linken Knie, ein vom Schmerz sichtlich gequältes Lächeln. So humpelte Sieger Christoph Soukup am Samstagnachmittag durch das Zielgelände des Granitbeißer-Marathons.
„In einer Linkskurve rutschte das Vorderrad weg und schon lag ich da. Ich lag zu diesem Zeitpunkt bereits komfortabel in Führung, musste mich danach aber erst wieder sammeln“, berichtete der Waldviertler, ehe er sich in Richtung Krankenhaus verabschiedete, um das lädierte Knie einem genauen ärztlichen Check unterziehen zu lassen.
Abgesehen von diesem Zwischenfall sei das Rennen für ihn ganz nach Wunsch verlaufen. Gemeinsam mit Kristian Hynek und Matous Ulman setzte sich Soukup rasch vom Feld ab. Dann konnten sowohl Ulman als auch Hynek das Tempo des 32-Jährigen nicht mitgehen, der die letzten Kilometer in einer Solofahrt abspulte.
Die Tatsache, dass selbst der Sieger kräftige Blessuren davontrug, zeigt, wie giftig die diesjährige Auflage des Granitbeißers war. Kräftige Regengüsse hatten die Strecke zum Teil in tiefen Morast verwandelt. Dazu machten Nebel und tiefe Temperaturen den Mountainbikern gehörig zu schaffen. „Es war wirklich hart. Die letzten zehn Kilometer waren ein einziger Kampf: Gegen mich selbst, gegen das Wetter und gegen die Strecke“, sagte der Zweitplatzierte Kristian Hynek. „Ich bin eigentlich nur froh, dass ich im Ziel bin“, pflichtete der Tagesvierte David Schöggl bei, der sich damit den Gesamtsieg in der Top-Six-Wertung der wichtigsten Bike-Marathons in Österreich sicherte.
Trotz aller Schwierigkeiten, die das Wetter mit sich brachte, war bei den meisten der Radfahrer, die es bis ins Ziel schafften, hinter den schlammverschmierten Gesichtern ein Leuchten in den Augen zu erkennen: Sie werden wiederkommen und 2013 beim 20-Jahr-Jubiläum des Granitbeißer-Marathons am Start stehen.