Gitarren statt Knarren: Musik gibt Sonderschülern neuen Mut
LANGENSTEIN. Mit dem österreichischen „Fairness Award 2009“ wurde die ASO Langenstein für ihr Projekt „Gitarren statt Knarren“ ausgezeichnet.
Auf die Begeisterungsfähigkeit der Musik setzte Projektleiterin Bettina Auböck, als sie sich in den Kopf setzte, an der Allgemeinen Sonderschule Langenstein die „ASO Kids Band“ ins Leben zu rufen. Ziel war es, zum Schulschlussfest heuer im Sommer ein Programm von zehn Stücken auf die Bühne zu bringen. Begonnen wurde mit Rhythmus- und Percussioninstrumenten. Später lernten die Kinder mit einer speziellen Technik auch das Gitarrespielen. Jedes Kind durfte sich sein Instrument, das es spielen wollte, selbst aussuchen. Der Auftritt war, trotz viel Nervosität im Vorfeld, ein riesiger Erfolg und gab den Startschuss für weitere Konzerte der Kinder. „Der größte Pluspunkt war aber, dass die Kinder einmal im Mittelpunkt stehen konnten und dass sie gefeiert wurden“, sagt die ausgebildete Musiklehrerin Bettina Auböck.
In diesen Momenten sei den Bandmitgliedern bewusst geworden, zu welchen Leistungen sie fähig sind und dass sie nicht immer die Erfahrung des ausgegrenzt werdens machen müssen. Dass das Musizieren in der Band den Heranwachsenden, die ansonsten schon viele Enttäuschungen in ihrem Leben einstecken mussten, eine Menge Selbstwertgefühl brachte, zeichnete sich bereits während der Probenwochen ab. „Bei den Bandmitgliedern war ein zunehmend aggressionsvermindertes Verhalten zu beobachten. Der Umgang miteinander wurde respektvoller. Jeder hatte seinen Platz in der Gruppe und seine Aufgabe“, sagt Schuldirektor Erich Pammer.
Diese pädagogisch besonders wertvollen Veränderungen motivierten die Schule schließlich, die ASO Kids Band unter dem Projekttitel „Gitarren statt Knarren“ für den österreichischen Fairness Preis 2009 einzureichen. Mit Erfolg: Die Schulband landete in der Kategorie „6 bis 10 Jahre“ auf dem ersten Platz.