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"Wir wollen wissen, was sich unter unseren Häusern abgespielt hat"

Von Bernhard Leitner, 23. Jänner 2015, 03:21 Uhr
"Wir wollen wissen, was sich wirklich unter unseren Häusern abgespielt hat"
Bis in die frühen 1970er Jahre wurde beim Eingang zum Bergkristall-Stollen Sand abgebaut. Bild: Gde. St. Georgen/Gusen

ST. GEORGEN/GUSEN. Gerüchte um unterirdische NS-Atomversuche und Raketentests verunsichern Bewohner.

Seit der Linzer Filmemacher Andreas Sulzer kurz vor Weihnachten beim St. Georgener Schützenheim einen Tunneleingang frei legte, der ein Eingang zu einem unbekannten NS-Stollensystem sein könnte, kursieren im Ort die wildesten Spekulationen. "Eine besorgte Mutter zeigte mir einen Zeitungsartikel aus Ungarn. Darin stand, dass unser Ort durch Atomversuche der Nazis verstrahlt sei", schilderte Bürgermeister Erich Wahl (SP) am Mittwochabend bei einer Info-Veranstaltung, die Sulzer mit der Gemeinde und dem Gedenkdienstkomitee Gusen organisierte.

Zweieinhalb Stunden lang wurde dabei über "Neue Erkenntnisse rund um den Rüstungskomplex Gusen" berichtet. Die Geologin Birgit Kühnast stellte die Ergebnisse einer geoelektrischen Tomografie vor, die auf eine 200 mal 100 Meter große Höhle unterhalb der Schießstätte hindeuten. Sulzer zeigte Luftaufnahmen der British Air Force, die laut dem deutschen Armee-Experten Robert Zellermann starke Ähnlichkeiten mit unterirdischen Raketenabschussrampen aufweisen, wie sie die Wehrmacht in Frankreich betrieben hat. Ebenso deute ein von Sulzer entdecktes Geheimdienst-Dokument darauf hin, dass es neben dem bekannten Stollensystem "B8 Bergkristall" bereits ab 1943 eine zweite unterirdische Festung mit Namen "Esche" gegeben habe. Sulzer: "Das hat nichts mit der bekannten Messerschmitt-Produktion im Bergkristall zu tun. Dahinter verbirgt sich etwas anderes."

Was dort geschah, darüber blieben die gut 100 Bürger, die gekommen waren, auch nach der Veranstaltung im Unklaren. Dass diese Verunsicherung ein Ende haben müsse, darauf pocht Martha Gammer, Vorsitzende des Gusen-Gedenkkomitees: "Hier wurde sicher nicht Hitlers Bombe gebaut. Aber die Arbeiten von Andreas Sulzer haben Dinge zutage gefördert, die neue Fragen aufwerfen." Denn ebenso wie oberhalb des "Bergkristall"-Stollensystems entstand auch rund um den Schützenweg eine Wohnsiedlung. Speziell diesen Bewohnern gegenüber sei die Republik nun Rechenschaft schuldig. Gammer: "Wir wollen wissen, was sich unter unseren Häusern in St. Georgen wirklich abgespielt hat und ob sich hier etwas befindet, das unsere Gesundheit gefährden könnte."

Experten legen Bericht vor

Den Wahrheitsgehalt der Gerüchte rund um den Rüstungskomplex Gusen prüft derzeit eine Gruppe von Historikern, Geologen, Archäologen und Baufachleuten. Ihr Bericht soll in der kommenden Woche vorgestellt werden.

45.000 Quadratmeter umfasste die Produktionsfläche in der Stollenanlage „B8 Bergkristall“. Hier fertigten KZ-Häftlinge Rümpfe für den Turbinenjäger Messerschmitt Me 262 an.

Spaten kennt die Wahrheit

„Die Wahrheit kennt nur der Spaten – nicht das Archiv“, sagt der deutsche Soziologe Tilmann Kammler. Deshalb plädiere er für eine vollständige Untersuchung der Stollenanlage unterhalb von St. Georgen. Kammler erhofft sich dadurch auch Klarheit für seine Familiengeschichte. Sein 9. Mai 1945 verstorbener Großvater, SS-General Hans Kammler, war der Kopf in der Entwicklung jener „Superwaffe“, von der sich Hitler im Frühling 1945 erhoffte, die sich abzeichnende Kriegsniederlage doch noch abwenden zu können. „Im April 1945 war mein Großvater nachweislich oft in St. Georgen“, sagt Kammler. Dies könnte ein Hinweis auf geheime Waffentests in der Region sein.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Hank2705 (716 Kommentare)
am 23.01.2015 15:33

Er hält es nicht für ausgeschlossen, dass der Ort verstrahlt ist (immerhin hat er den Verdacht in einem Interview geäußert), und hat nicht SOFORT eine Überprüfung mittels Geigerzähler durchführen lassen?

Scheinbar ist es ihm egal, ob jemand schwer erkranken kann oder Erkrankte, die noch nichts von ihrer Verstrahlung wissen, schleunigst untersucht und behandelt werden!

Bravo, reife Leistung!

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 23.01.2015 15:42

siehe hier:
http://www.conrad.at/ce/de/product/101707/GAMMA-SCOUT-Alarm-Geigerzaehler-Radioaktivitaets-Messgeraet;jsessionid=52B65A2DFA27B711B998F6BB3C85B0C8.ASTPCEN31?ref=list

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Fensterputzer (5.141 Kommentare)
am 23.01.2015 16:11

... und hat nicht SOFORT eine Überprüfung mittels Geigerzähler durchführen lassen?
Scheinbar ist es ihm egal, ob jemand schwer erkranken kann oder Erkrankte, die noch nichts von ihrer Verstrahlung wissen, schleunigst untersucht und behandelt werden!

Hallo!
Es sind mittlerweise ca. 70 Jahre vergangen. Und, weil eine "besorgte Mutter"eine Ungarische Zeitschrift ausgegraben hat, und dem BM zeigt ... hat dieser "verantworungslose" Mann nicht SOFORT eine Überprüfung durchführen lassen??

Also, da hört sich doch alles auf, meiner Seel'. grinsen

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Hank2705 (716 Kommentare)
am 23.01.2015 16:26

…nicht argumentieren sollen (wenn ihm bekannt war, dass dieser Umstand nicht zutreffend ist)!

Übrigens:
Plutonium hat eine Halbwertzeit von 24.000, Uran von 708 Millionen Jahren!

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Fensterputzer (5.141 Kommentare)
am 23.01.2015 16:39

Uran von 708 Millionen Jahren!

Das ist allgemein bekannt. grinsen Warum also SOFORT mit dem Geigerzähler fuchteln?? Wenn's angeblich eh schon seit 70 Jahren verstrahlt ist. grinsen
(und keiner was gemerkt hat) grinsen

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Hank2705 (716 Kommentare)
am 23.01.2015 16:55

Gratuliere zum 1.800er!

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Fensterputzer (5.141 Kommentare)
am 23.01.2015 17:55

trotzdem DANKE. grinsen grinsen

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Flatline (647 Kommentare)
am 23.01.2015 10:08

Ich kenne mindestens 30 Leute die mit Stirnlampe, Geigerzähler Funkgeräten, Zeichenpapier und Stiften in bester Stalker Manier diese Stollen erforschen würden.

Aber das dürfen wir ja al wieder nicht. Ich meine wo liegt den das Problem ? Das ist jetzt 4 Monate bekannt und die haben das System noch nicht erforscht ? Das ist ja wieder einmal ein Witz ....

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( Kommentare)
am 23.01.2015 14:16

Guten Tag,
wenn es um die Geschichte Österreichs geht sollte man sich durch keinerlei Verbote aufhalten lassen, es geht schließlich um "unsere" Geschichte. Vertuscht und verfälscht wird überall und das mit wachsender Begeisterung, lass Euch nicht gefallen, und vor allem nicht aufhalten. Gruss Hansi

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snooker (4.426 Kommentare)
am 23.01.2015 09:43

Was hier geschieht ist wieder einmal typisch.
Nachdem nun fast alle Zeitzeugen gestorben sind, kommen Möchtgernhistoriker, Filmemacher und Wichtigmacher und präsentieren ihrer Ansicht nach Enthüllungen hin bis zu "Atombomben".
Man kann nur hoffen, das dabei keine Steuergelder vergeudet werden.
Und: "Liebe Frau, wenn Sie Angst haben, dann bitte sofort weg aus dieser Gegend"!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 23.01.2015 08:45

wissen, ob sie verstrahlt sind.

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getroffener (527 Kommentare)
am 23.01.2015 04:31

https://www.change.org/p/gemeinderat-st-georgen-an-der-gusen-keine-wohnungen-an-den-pforten-zur-h%C3%B6lle-zulassen-do-not-allow-dwellings-in-front-of-the-gates-of-hell?recruiter=207195056&utm_source=share_petition&utm_medium=email&utm_campaign=share_email_responsive

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