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"Wir haben wohl zu oft gesagt, wie gut das Heim ist"

Von Bernhard Leitner, 17. Jänner 2017, 00:04 Uhr
"Wir haben wohl zu oft gesagt, wie gut das Heim ist"
Der langjährige Schwertberger Bürgermeister Kurt Gaßner (SP) ist Vorsitzender der Volkshilfe Perg. Bild: lebe

SCHWERTBERG. Der Vorsitzende der Volkshilfe Perg über Kosten, Widersacher und die Zukunft des Schwertberger Seniorenheims.

Der langjährige Bürgermeister von Schwertberg und SP-Nationalratsabgeordnete Kurt Gaßner war seit den 1990er Jahren eine treibende Kraft beim Aufbau des Schwertberger Seniorenzentrums. Als Vorsitzender der Volkshilfe Perg bezieht er im OÖN-Gespräch zu den aktuellen Turbulenzen und einem möglichen Verkauf des Hauses Stellung.

 

Der Schwertberger Pensionistenverband warnte vergangene Woche davor, dass das Seniorenzentrum verkauft und die Bewohner auf andere Heime im Bezirk verteilt werden könnten. Ein realistisches Szenario?

Es ist zumindest nicht völlig auszuschließen. Aber wenn die Gemeinde Schwertberg, die ja Heimträger und Eigentümer ist, ihre Verantwortung gegenüber der älteren Generation wahrnimmt, wird sie hoffentlich von einem Verkauf Abstand nehmen und in den kommenden Wochen die richtigen Entscheidungen treffen.

Warum kam es eigentlich dazu, dass ein neuer Betreiber gesucht werden muss?

Grundsätzlich möchte ich als Vorsitzender der Volkshilfe Perg sagen, dass wir das Heim immer gut geführt haben. Deshalb habe ich bis zuletzt darum gekämpft, dass es auch in unserer Verantwortung bleibt. Als die Strukturreform in der Volkshilfe Oberösterreich ins Laufen kam, hat es vorigen Sommer geheißen, man wolle sich vom Heimbetrieb zurückziehen. Damit waren wir gezwungen, die Gemeinde zu informieren und gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen kann. Mittlerweile kann sich die Volkshilfe Oberösterreich doch wieder vorstellen, den Heimbetrieb zu übernehmen, und hat der Gemeinde ein entsprechendes Angebot unterbreitet.

Was sagen Sie zu den immer wieder laut werdenden Stimmen, das Heim sei im Betrieb vergleichsweise überteuert?

Diese Vorwürfe kamen, seit es das Haus gibt – vor allem von politischen Mitbewerbern. Aber alle Prüfer, bis hinauf zum Landesrechnungshof, haben uns bestätigt, dass wir in allen Bereichen gut wirtschaften: in der Betreuung, der Küche oder in der Wäscherei. Es ist ein wirtschaftlich gesunder Betrieb. Die höheren Tagsätze für Bewohner resultieren aus der Kleinheit des Hauses, den steigenden Rückzahlungsraten für das Wohnbaudarlehen, dem etwas höheren Kollektivvertrag der Mitarbeiter und der Tatsache, dass wir uns immer einen Zivildiener zusätzlich geleistet haben, um die Pflegekräfte in der Nacht zu entlasten.

Wenn ohnehin alles in Ordnung ist: Warum dann die Kritik?

Wir waren bei unserem Angebot für die Menschen immer in der Vorreiterrolle: Betreutes Wohnen, die mobile Hilfe, das Tageszentrum für Demenz und noch einiges mehr. Delegationen aus ganz Österreich waren in Schwertberg, um sich dieses Haus anzusehen. Wir haben vielleicht einen Fehler gemacht: Wir haben zu oft gesagt, wie gut unser Haus ist. Auch wenn wir damit recht hatten. Aber es hat halt auch Neider auf den Plan gerufen, die schon vor einiger Zeit den versprochenen Ausbau blockiert haben und jetzt womöglich ihre Stunde gekommen sahen, die Volkshilfe madig zu machen.

Wo könnte man denn sparen?

Wenn man den Einkauf von Betriebsmitteln oder auch Wartungsverträge gemeinsam mit anderen Heimen im Bezirk macht, könnte das die laufenden Kosten senken. Was die Struktur von Alten- und Pflegeheimen betrifft, bin ich nach wie vor in meinem Vogel verhaftet, dass mehrere kleine Heime genauso günstig zu führen sind wie ein großes, wenn die Verwaltung und der Personal-Pool gemeinsam gemacht werden.

Dieser Tage soll die Entscheidung fallen, wer von der Gemeinde mit dem Betrieb des Seniorenheims beauftragt wird. Was wünschen Sie sich?

An erster Stelle, dass das umfassende Angebot, das wir für die ältere Generation aufgebaut haben, erhalten bleibt. Die Gemeinde sollte Eigentümer und Heimträger bleiben. Wenn die Volkshilfe den Betrieb macht, gibt es sicher die wenigsten Reibungsverluste. Das würde ich mir für meinen bevorstehenden Abgang aus der Volkshilfe in einem Monat wünschen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Steuerzahler2000 (4.057 Kommentare)
am 17.01.2017 06:07

" Strukturreform in der Volkshilfe "

Soll wahrscheinlich heißen, in der Asylindustrie ist mehr Geld viel leichter zu machen ... !

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che1 (6 Kommentare)
am 17.01.2017 22:15

Es ist schon länger bekannt, das die Volkshilfe mit der Altenbetreuung keine Freude mehr hat. Sämtliche altgediente Betreuerin wurden gekündigt oder so unfair behandelt, das Sie freiwillig gingen. Der Volshilfe geht es ums Geld, und da verdient man mit der Flüchtlingshilfe ganz gut.

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