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„Wiener kaufen meine Bücher, weil sie etwas übers Mühlviertel lesen wollen“

Von Bernhard Leitner, 12. September 2013, 00:04 Uhr
„Wiener kaufen meine Bücher, weil sie etwas übers Mühlviertel lesen wollen“
Ernst Reinhard Schöggl lässt wieder im Mühlviertel morden. Bild: lebe

PERG. Krimi von Ernst Reinhard Schöggl wurde in Deutschland zum „Buch der Woche“ gekürt.

Die Vereinigung „Das Syndikat“ vereint die namhaftesten Vertreter der deutschsprachigen Spannungsliteratur. 600 Autoren sind hierin vertreten. Unter ihnen: der Perger Ernst Reinhard Schöggl, dessen aktueller Roman „Giftküche Mühlviertel“ dieser Tage zum „Buch der Woche“ gekürt wurde.

 

Wie groß ist die Freude, dass Ihr Krimi „Buch der Woche“ ist?

Schöggl: Ich fühle mich da schon sehr geehrt. Immerhin sind im Syndikat 600 Autoren aktiv, und da möchte natürlich jeder einmal in der Auslage ganz vorne stehen. Dass mir das jetzt nach „Clamlinde“ bereits zum zweiten Mal gelungen ist, zeugt schon irgendwie von einer gewissen Wertschätzung meiner Kolleginnen und Kollegen.

Wie der Titel vermuten lässt, geht es in „Giftküche Mühlviertel“ um Giftmorde. Wie kamen Sie auf dieses Thema?

Ganz einfach: Es war ein Wunsch meines Verlegers. Aber wie ich mich dann näher damit beschäftigt habe, bin ich schon draufgekommen, dass das durchaus einen aktuellen Hintergrund hat. Durch die Einsparungen bei den Abteilungen für Gerichtsmedizin sind die verbliebenen Standorte überlastet. Und wer kann schon so genau sagen, ob eine Medikamentenvergiftung freiwillig erfolgte oder ob da jemand nachgeholfen hat?

Sie haben die Handlung einmal mehr zwischen Perg, Naarn und Saxen angesiedelt. Ein Markenzeichen?

Es ist sicher meine persönliche Linie, die ich hier verfolge. Ich schreibe nur über etwas, wo ich mich auskenne – und das ist nun einmal das Untere Mühlviertel. Ich habe das Glück, dass ich mit meinen Krimis zu einer Art Platzhirsch hier in der Region geworden bin. Und die Leser wollen das auch. Das höre ich immer wieder bei meinen Lesungen. Sogar die Wiener sagen, dass sie meine Bücher kaufen, weil sie wieder etwas über das Mühlviertel lesen wollen.

Also besteht die Leserschaft nicht nur aus Pergern?

Keineswegs. Die Bücher werden sogar – natürlich in kleinerer Stückzahl – in Deutschland verkauft. Auch dort schätzt man offenbar das Mühlviertel und die Eigenheiten der hier lebenden Menschen.

Etwa den Max, der auch im neuen Buch wieder im Gasthaus zu philosophischen Höhenflügen ansetzt?

Der Max Derndorfer ist ein alter Freund von mir, der mich ja auch bei meinen Lesungen oft begleitet. Er hat mir gestattet, dass ich ihn bei meinen Büchern einbaue. Die Dialoge, die er mit dem Medizinalrat führt, habe ich natürlich erfunden. Aber wer den Max kennt, weiß, dass sie so oder so ähnlich durchaus stattgefunden haben könnten.

Es gibt einen gar nicht so unwesentlichen Abschnitt, der das Leben der Legionäre im Fußball-Unterhaus schildert. Ein Lückenfüller oder steckt da mehr dahinter?

Das sind Dinge, die ich als Fußballtrainer in der ersten Reihe miterlebt habe. Und da war diese Begegnung mit Stefan, einem Rumänien-Flüchtling. An einem nebligen Novemberabend stand er mit einem Nylonsackerl am Fußballplatz in Pabneukirchen und bat darum, mitspielen zu dürfen. Weil an diesem Tag nicht viele da waren, habe ich zugesagt. Und dann hat der gespielt und mir sind fast die Augen rausgefallen: So einen guten Kicker hatten wir im Mühlviertel noch nie und werden wir wahrscheinlich auch nie wieder haben. Leider ist er recht jung an Krebs verstorben. Er war überzeugt, dass er im Waisenhaus in Rumänien unwissentlich als Versuchskaninchen für Experimente herhalten musste und dabei vergiftet wurde. Ich wollte mich mit diesem Buch bei ihm und seiner Familie bedanken.

Ist schon ein Nachfolger in den Startlöchern?

Ich arbeite an einem Text über die Sturmmühle in Saxen. Außerdem kommt ein Beitrag für eine Anthologie des P.E.N.-Clubs über Weihnachten. Die Arbeit geht mir nicht aus.

 

Ernst Reinhard Schöggl: „Giftküche Mühlviertel“, Verlag Bibliothek der Provinz; www.das-syndikat.com

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