Waldkauz wurde im Tierheim Freistadt aufgepäppelt
FREISTADT. Verletzter Vogel konnte nach einwöchiger Betreuung wieder in sein angestammtes Revier entlassen werden.
Ungewöhnlichen Besuch bekam vergangene Woche das Freistädter Tierheim. In einer Lagerhalle, ganz in der Nähe der Tierschutz-Einrichtung fanden aufmerksame Beobachter eine am Boden sitzende Eule und brachten sie in das Tierheim. Nachdem bei der Erstversorgung keine äußeren Verletzungen festgestellt wurden, kam der Vogel, der sich nach näherer Untersuchung als Waldkauz entpuppen sollte, zum Ruhen in eine dunkle Box. Gleich am nächsten Tag ging es zur näheren Beobachtung auf die Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW des Naturschutzbundes Oberösterreich nach Linz/Ebelsberg.
Hier diagnostizierte Vogel-Experte Reinhard Osterkorn nach eingehender Beobachtung im Freiland-Gehege ein Schädel-Hirn-Trauma und eine vorübergehende Lähmung im linken Bein. Aufgrund artgerechter Haltung und bester Versorgung war der rotbraune Kauz nach drei Tagen schon wieder gesund und kräftig. Um bei einem eventuellen Wiederfund mehr über das Leben dieses Tieres zu erfahren, wurde der 490 Gramm schwere Vogel von Biologin und Naturschutzbund-Mitarbeiterin Heidi Kurz am rechten Bein mit einem Alu-Ring der Vogelwarte Österreich versehen.
Am Dienstagabend Abenddämmerung konnte der Waldkauz schließlich wieder in sein angestammtes Revier in Freistadt eintauchen. Im Jahr 2017 steht der Waldkauz übrigens als Vogel des Jahres stellvertretend für alle Eulenarten. Mit ihm soll für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parks geworben und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisiert werden. Denn Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt.