Vom Kindergarten hinter die Schank
TRAGWEIN. "Es war eine Herzensentscheidung", sagt Anna Hessl über ihren Entschluss, das Gasthaus Rockenschaub in Tragwein zu übernehmen.
Ein Entschluss, den sie vor exakt einem Jahr gefasst hat. Damals war Wirt Günter Rockenschaub gerade an Krebs verstorben und eine Nachfolge nicht in Sicht. Tragwein ohne Stiegenwirt? Ohne das Wirtshaus, in dem so viele Tragweiner Hochzeiten, Taufmahle oder Geburtstagsfeiern abgehalten haben? Für Hessl, die seit Jahren hier am Wochenende im Service ausgeholfen hatte, ein unerträglicher Gedanke. "Ich weiß noch, wie ich zur Kaffeemaschine hinübergeschaut und mir gedacht habe: Das kann es jetzt nicht gewesen sein."
Doch vom Entschluss, die Gastwirtschaft fortzuführen bis zum tatsächlichen Aufsperren verging ein ganzes Jahr. Denn Anna Hessl ist als Wirtin eine Quereinsteigerin. Die 26-Jährige war als Kindergartenpädagogin sowie Heil- und Sonderpädagogin in St. Isidor und später im Zentrum Spattstraße in Linz tätig. Drei Mal in der Woche fuhr sie deshalb heuer im Frühling nach der Arbeit nach Salzburg, um die Konzessionsprüfung abzulegen. Gleichzeitig hat Verpächterin Elisabeth Rockenschaub bereits das Wirtshaus behutsam renoviert. Auch das alte Team wurde angesprochen, ob sie denn bei einem Neustart wieder mit an Bord wären. Im August war es nun so weit: Anna Hessl öffnete als "Stiegenwirtin" ein neues Kapitel in ihrem Leben. "Meine Freunde waren gar nicht so überrascht, wie ich ihnen den Entschluss mitgeteilt habe. Das hier war ja schon vorher praktisch mein zweites Zuhause", sagt die Mühlviertlerin.
Wirtin zu sein, heißt für sie, Menschen in ihrem Alltag ebenso zu begleiten wie an besonderen Lebenspunkten: bei Hochzeit, Begräbnis, Taufe. "Ein Wirt trägt dazu bei, diese Momente perfekt zu machen. Da ich selbst Perfektionistin bin, bereitet mir diese Aufgabe auch eine große Freude", sagt Hessl. Scherze über ihren Beruf als Kindergartenpädagogin machten natürlich auch in der Gaststube schnell die Runde: "Ein psychologisches Hintergrundwissen und empathische Fähigkeiten schaden tatsächlich auch bei der Arbeit als Wirtin nicht." Jeder Gast habe eine andere Erwartungshaltung, wenn er zur Türe hereinkomme. Auf das müsse sie sich als Wirtin einstellen. "Ich bin ein Wirtshaus und möchte gar nichts anderes sein. Hier findet gelebte Kultur statt. Das möchte ich erhalten", sagt Hessl über ihr neues Leben. Weder die zunehmende Bürokratie noch lange Arbeitstage können sie davon abhalten: "Ich habe mir einen Traum erfüllt. Wenn das auch meine Gäste spüren, kann gar nichts mehr schief gehen."
Sechs Tage in der Woche ist die Stiegenwirtin ab 9 Uhr vormittags für ihre Gäste da. Geöffnet ist "bis zum letzten Gast". Lediglich am Montag gönnt sie sich einen Ruhetag.
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Supa Bude ! War dort und bin begeistert.
Alles wie früher - die gleichen Leute, der selbe Groove. Alles paßt zusammen.
Preis/Leistung stimmt.
Gerne wieder
sie bringt optimale Vorraussetzungen mit ...
alles Gute!
Liebe Frau Hessl, gratuliere zum Sprung in die Selbständigkeit. Ein Tipp: Homepage erst online stellen wenn sie fertig ist
Ich würde empfehlen die Speisekarte nochmal zu überdenken, und ob es wirklich reichen kann, wenn man abends dann nur noch eine "kleine Karte" mit Pommes, Berner, Gulasch hat...
EINEN SICHEREN BERUF...MIT DEM GASTGEWERBE TAUSCHEN...DA GEHÖRT VIEL MUT DAZU...ABER MIT EINER GUTEN EINSTELLUNG UND LIEBE ZUM BERUF WIRD DIESE JUNGE WIRTIN DAS SCHON SCHAFFEN..WÜNSCHE IHR ALLES GUTE U. VIEL ERFOLG...MIT DEM GASTHAUS...
spart geld uns aufwand, reicht sicher und ist auch vom servierpersonal leicht anzurichten.
das stimmt sicherlich, aber ist dann ein Grund dort abends nicht Essen zu gehen.
mutig. toitoitoi