Volkshilfe trennt sich von Seniorenheim, Bewohner und Mitarbeiter in Besorgnis
SCHWERTBERG. Für das Seniorenzentrum in Schwertberg wird ab sofort ein neuer Betreiber gesucht.
Große Verunsicherung herrscht derzeit im Seniorenzentrum Schwertberg. Gestern Nachmittag wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert, dass sich die Volkshilfe als Betreiber des Hauses zurückziehen möchte. Derzeit werden Gespräche mit der Gemeinde über die künftige Organisationsform des Seniorenzentrums geführt.
Hintergrund dieser Entwicklung ist eine Organisationsreform der Volkshilfe Oberösterreich. Dabei werden die mobilen Dienste in der Altenbetreuung in eine landesweite GmbH eingebracht, um Verwaltungsaufgaben zentral und effizienter durchführen zu können. In zehn von elf Bezirken wurde diese Reform bereits abgeschlossen. Ein Sonderfall ist der Bezirk Perg: Hier betreibt die Volkshilfe neben den mobilen Diensten auch das Seniorenzentrum Schwertberg. Bis Ende des Jahres will die Volkshilfe aber auch in Perg die Organisationsreform umgesetzt wissen.
Eigentümer des Seniorenzentrums ist die Marktgemeinde Schwertberg. Sie muss nun entscheiden, wie es mit der Seniorenbetreuung im Ort weitergehen soll. "Oberste Priorität hat für mich, das Angebot der Volkshilfe in seiner Gesamtheit zu erhalten", sagt Bürgermeister Max Oberleitner (VP). "Ich möchte jetzt keine übereilten Entscheidungen treffen. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefordert." Man werde jedenfalls in einer Projektgruppe alle Möglichkeiten prüfen. Bis eine Lösung auf dem Tisch liegt, werde der Betrieb weiterlaufen wie bisher. Niemand müsse um seinen Job oder gar seinen Heimplatz bangen, sagte auch Volkshilfe-Bezirksgeschäftsführerin Christina Kastner bei der gestrigen Mitarbeiterversammlung.
Denkbar ist eine Übertragung des Heimbetriebs an den Sozialhilfeverband (SHV) des Bezirks Perg. Hier will man vorerst abwarten, wie sich die Gemeinde entscheidet, sagt Landtagspräsident Viktor Sigl, Sprecher der VP-Fraktion im SHV-Vorstand auf OÖN-Anfrage: "Als erstes muss sich Schwertberg klar werden, wie man mit der neuen Situation umgehen will. Natürlich ist eine solche Übernahme ein enormer Brocken. Das will gut überlegt sein. Wichtig ist, dass im Sinn der Bewohner und Mitarbeiter bald wieder Ruhe in die Sache kommt." Ein Engpass an Altenpflegeplätzen besteht im Bezirk Perg derzeit nicht: Übermorgen, Sonntag, wird das neue Seniorium des Sozialhilfeverbands in Baumgartenberg mit 76 modern ausgestatteten Pflegeplätzen eröffnet.
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