Die Zukunft der E-Transporter beginnt in Nebelberg
NEBELBERG. Oberaigner lässt einen Transporter mit Elektro-Antrieb im Dauertest laufen.
Die E-Mobilität ist beim Mühlviertler Antriebs-Spezialisten Oberaigner ein großes Zukunftsthema. Momentan läuft ein elektrifizierter Transporter im Bezirk Rohrbach im Dauertest. Herzstück ist ein eigens entwickeltes Getriebe. Hier haben die Oberaigner-Ingenieure echte Pionierarbeit geleistet. Im Dauer-Belastungstest dreht der Mercedes Sprinter im Mühlviertel fast lautlos seine Runden. Oberaigner entwickelte das Getriebe im Hinblick auf hohe Drehzahlen: "Die große Herausforderung waren die Kühlung und die benötigte Präzision", sagt Paul Oberaigner, der mit den ersten Testergebnissen durchaus zufrieden ist. "Wir haben das Getriebe schon mehrmals zerlegt und mussten nur Kleinigkeiten justieren. Die Tests sind vielversprechend", sagt Peter Stögmüller, Leiter der Vorentwicklung bei Oberaigner. Das eigene Getriebe ist auch auf die hohen Tonnagen ausgelegt, welche mit einem Transporter bewegt werden müssen: bestehende Kleinwagenlösungen seien dafür einfach zu klein dimensioniert.
Dauerbelastungstest
Im Testbetrieb wird dem Transporter nichts geschenkt. "Wir simulieren das Fahrzeugleben innerhalb eines Jahres und bringen das Material ans Limit", verrät Paul Oberaigner. Gefahren wird im Dreischichtbetrieb bei voller Beladung. Immer wieder geht es auch auf das hauseigene Testgelände, um schwierige Straßenverhältnisse und enorme Steigungen zu simulieren. Stehzeiten gibt es nur zum Laden der Batterie und für die regelmäßigen Checks.
Wichtiges Nischengeschäft
Dass Elektro-Transporter ein Nischenprodukt sind, ist dem Mühlviertler Fahrzeugbauer klar, dennoch sieht man großes Potenzial: "Es gibt Bereiche, in denen es sinnvoll ist, einen Elektroantrieb einzusetzen. Ich denke da an die Last-Mile-Zustellung; zum Beispiel nachts in Supermärkten oder in Umweltzonen", erklärt Paul Oberaigner. Überall dort, wo regelmäßig berechenbare Strecken gefahren werden, habe der Elektroantrieb auch im Transportwesen seine Berechtigung. Am Getriebe soll die Elektrifizierung des Transportwesens jedenfalls nicht scheitern – mit diesem habe man schon Serienreife erlangt und auch im Echtbetrieb gute Erfahrungen sammeln können: So läuft zum Beispiel ein E-Wiesel zur Container-Manipulation in einem Hafen schon mehr als 1000 Betriebsstunden mit einem E-Getriebe aus dem Mühlviertel.
Bitte nicht lautlos!
Meine Katzen schlafen auf dem Asphalt und brauchen den Lärm zum Weglaufen.