Unterschriften gegen Wasserverkauf im Böhmerwald an Gemeinde übergeben
ULRICHSBERG. Besitzer und Betreiber wollen nicht als "profitgierige Unternehmer" dargestellt werden.
Beim Thema Wasser wird es in Ulrichsberg momentan durchaus emotional. Bürgermeister Wilfried Kellermann versucht ebendiese Emotionen aus der Diskussion zu nehmen. Konkret geht es wie berichtet um ein Projekt zur Abfüllung von Böhmerwald-Tiefenwasser.
Die jüngste Gemeinderatssitzung nutzte die "ARGE Böhmerwaldwasser", um 1747 Unterschriften gegen die geplante Wasser-Tiefenbohrung mit Abfüllanlage in Salnau an Bürgermeister Wilfried Kellermann zu übergeben. Er nahm sie zwar an, stellte aber klar: "Ich bin der falsche Adressat, denn für die Wasserrechtsbewilligung ist die Gemeinde nicht zuständig."
Demzufolge liege der Ball bei den Sachverständigen der Bezirkshauptmannschaft. Dort müsse geprüft werden, ob eine wasserrechtliche Bewilligung erteilt werden kann. "Erstens sind wir nicht zuständig und außerdem sind wir auch nicht Eigentümer des Wassers, das Grundstück ist in Privatbesitz", sagte Kellermann den Überbringern der Unterschriftenliste. Für die Flächenwidmung sei die Gemeinde zwar zuständig, diese wurde aber im Hinblick auf ein damals geplantes Abfüll-Projekt schon vor fast 20 Jahren angepasst.
Gegen diese 200-Meter-Tiefenbohrung tritt die ARGE Böhmerwaldwasser entscheiden auf. Binnen drei Wochen wurden die 1747 Unterschriften gesammelt – 745 davon direkt in Ulrichsberg, wie Fritz Pröll informiert. Er ist einer aus der ersten Reihe der ARGE und sagt: "Die Bevölkerung ist besorgt und befürchtet einen Ausverkauf unseres wichtigsten Bodenschatzes." Gerade in Zeiten des Klimawandels mit häufigeren Dürren und schneearmen Wintern seien zusätzliche Reserven wichtig. "Dann sind wir auf Tiefenwasser angewiesen." Pröll und seine Mitstreiter wollen nicht aufgeben und auch zu den nächsten Gemeinderatssitzungen kommen, "wenn sich da nichts tut".
Menge nicht relevant
Grundbesitzer Adolf Bauer ärgert sich über die Vorgehensweise der ARGE. Diese würde das Projekt großreden. Tatsächlich müsse man die Tatsachen ansehen: Angesucht wird um eine Entnahme von 1,5 Liter pro Sekunde, 350 Mal so viel fließen im Böhmerwald zu. "Die Wassergenossenschaft Böhmerwald nutzt nur zehn Prozent der Menge, die sie zur Verfügung hätte. Außerdem wissen viele gar nicht, wie viel in den Fernwasserleitungen wegrinnt." Deshalb verwehre er sich ebenso wie der Projektträger Johannes Pfaffenhuemer dagegen, als "profitgieriger Unternehmer dargestellt zu werden". (fell)
Magdalena Märzinger glänzte beim Tierbeurteilungswettbewerb in Paris
41-jähriger Drogenlenker im Haselgraben gestoppt
Brauerei-Spitze besuchte ihre Mühlviertler Gerste-Produzenten
Der Linzer Maibaum kommt aus dem Mühlviertel
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
"Profitgierig", was sonst ist es, wenn einer auf Kosten der Allgemeinheit und der Umwelt reich werden möchte?
Grund und Boden,
Luft und Wasser
sowie alle Bodenschätze
gehören der Gemeinschaft
und können nicht Privatbesitz sein -
und wohl gemerkt:
Das hat nichts mit Kommunismus zu tun,
das ist ein Menschenrecht !