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Sonnwendfeuer: "Jeder ist für sein Feuer verantwortlich"

Von OÖN, 22. Juni 2017, 03:26 Uhr
Sonnwendfeuer bei Dürre: "Jeder ist für sein Feuer selbst verantwortlich"
Am "Tanzboden" in Haslach war der Brand schnell unter Kontrolle. Bild: (FF Haslach)

MÜHLVIERTEL. Kleinere Waldbrände waren durch rasches Eingreifen der Feuerwehr schnell gelöscht.

Hitze und Trockenheit haben das Mühlviertel fest im Griff. Während die Einsatzkräfte eine große Waldbrandübung im Böhmerwald vorbereiten (siehe Bericht unten), wird anhand aktueller Einsätze klar, wie real ein solches Szenario derzeit sein kann.

So brach am Dienstagabend aus noch unbekannter Ursache in Haslach ein Flurbrand aus. Direkt am Gipfel des "Tanzbodens" breitete sich das Feuer auf 300 m² aus. Die einzige Zufahrt war über einen engen Waldweg möglich, die Wasserversorgung schwierig. "Bereits bei der Anfahrt haben wir zusätzlich die Feuerwehren Hörleinsödt, Oedt und Rohrbach alarmiert", heißt es von der Haslacher Einsatzleitung. Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus: "Die schnellste Wasserversorgung war mittels Pendelverkehr der Tankwagen möglich." Parallel dazu wurde von einem Löschteich eine Wasserleitung quer durch den Wald verlegt. Am Einsatzort konnte das Feuer rasch eingedämmt und mit dem Einsatz von Schaufeln und Rechen nach zweieinhalb Stunden komplett gelöscht werden. 90 Feuerwehrleute waren in Summe im Einsatz.

Auch in Mauthausen musste die Feuerwehr zu einem Waldbrand ausrücken. Hier entdeckte eine Polizeistreife auf einem steilen Waldstück bei der Hinterbergstraße ein Feuer, das die Polizisten sofort mit einem Handfeuerlöscher bekämpften. Die Feuerwehren Haid und Mauthausen löschten den Brand und gruben das Erdreich händisch um. So wurde eine unterirdische Ausbreitung des Bodenfeuers verhindert.

Sorge wegen Sonnwendfeuer

Dass in den kommenden Tagen vielerorts auch Sonnwendfeuer abgebrannt werden, löst bei den Behörden erhöhte Vorsichtsmaßnahmen aus. So empfahl die Bezirkshauptmannschaft Perg den hiesigen Gemeinden in einem Schreiben eine Begehung der Veranstaltungsorte mit den Feuerwehren. "Es ist derzeit höchste Vorsicht geboten", sagt Bezirkshauptmann Werner Kreisl. Mauthausens Feuerwehrkommandant Michael Kastner appelliert, derzeit solche Veranstaltungen überhaupt zu verschieben.

Grundsätzlich ist ein Feuer bei der Gemeinde anzeigepflichtig. Verantwortlich ist jeder selbst dafür: "Jeder muss die gesetzlichen Bestimmungen einhalten. Sollte durch ein Brauchtumsfeuer ein Großbrand entstehen, kann das sogar strafrechtliche Folgen haben", klärt Valentin Pühringer von der BH Rohrbach auf. Im § 170 StGB ist das im Punkt "Fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst" geregelt.

 

Brauchtumsfeuer

Grundsätzlich ist es verboten außerhalb von Anlagen biogene Materialien zu verbrennen. Davon Ausgenommen sind Brauchtumsfeuer. Rund um die Sonnenwende hat man zwei Wochen vorher und zwei Wochen nachher die Möglichkeit, ein solches Feuer zu entzünden. Das gilt auch für Petersfeuer.

Geregelt ist das Thema im Luftreinhaltegesetz. Wer fahrlässig handelt muss sich nach § 170 StGB „Fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst“ verantworten.

 

3 Fragen an ...
(FF Mauthausen)

3 Fragen an Michael Kastner

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mauthausen spricht über die Gefahr eines Waldbrands und die Schwierigkeiten bei der Bekämpfung.

Wie schnell war der Waldbrand am Dienstag unter Kontrolle?

Das ging recht schnell. Wesentlich mehr Arbeit war es dann, die Erde um den verkohlten Waldboden umzugraben. Aber nur so lässt sich verhindern, dass sich ein Feuer nach dem Löschen noch unterirdisch fortsetzt.

Wie hoch ist derzeit die Gefahr eines Waldbrands?

Alles ist extrem trocken, da kann schon ein kleiner Funke genügen. Auch Selbstentzündung ist möglich. Höchste Vorsicht ist auf jeden Fall geboten.

Was empfehlen Sie Vereinen, die ein Sonnwendfeuer planen?

Also ich persönlich würde das derzeit gleich gar nicht riskieren. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 22.06.2017 08:46

Ich schätzte mal, dass sich auch bei manchen Sonnwendfeuer-Betreibern die "Vollkasko-Mentalität" breit macht, die bei Bergwanderern und -Steigern immer häufiger wird: Ich brauche nicht sehr sorgfältig zu sein, wenn etwas passiert, wird mir eh geholfen, die Feuerwehr kommt eh rasch.

Die Eigenverantwortung sinkt bei vielen, wenn der Staat bzw. die Institutionen eh gut arbeiten und rasch eingreifen, ohne dass es dem Verursacher etwas/viel kostet. Die fleissigen Feuerwehr-Mitarbeiter haben dann die Arbeit und Mühe und werden gefährdet...

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 25.06.2017 11:35

Vollkasko-Mentalität?

Sicher kann das Überhandnehmen einer solchen die Effekte verstärken.

Ich glaube dennoch, da wäre eine minimale Überlegung erforderlich, so weit kommt es oft gar nicht.

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