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Rohrbach-Berg: Die Bürger allein sind nun am Wort

Von Thomas Fellhofer, 17. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Rohrbach-Berg: Die Bürger allein sind nun am Wort
Vom Maria-Trost-Berg aus liegt einem die Stadt Rohrbach zu Füßen. Die Region könnte ein noch bedeutenderes Zentrum im Oberen Mühlviertel werden. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Am Sonntag um 16 Uhr wird das Ergebnis der Bürgerbefragung zur Fusion von Rohrbach und Berg präsentiert - Eine Analyse von Thomas Fellhofer.

Dass Berg und Rohrbach keine Liebeshochzeit feiern würden, sondern eine Vernunftehe ins Haus steht, war von Anfang an klar. Dass mittlerweile allerdings in manchen Kreisen sogar ebendiese Vernunft abhanden gekommen zu sein scheint, war nicht zu erwarten. Vorweg: Es ist nichts Ehrenrühriges daran, wenn man aus nachvollziehbaren Gründen gegen eine Fusion stimmt. Den Prozess des Zusammenwachsens aber vorsätzlich zu torpedieren, ist in hohem Maße verantwortungslos. Noch dazu, wenn man sich bestenfalls unbestätigten Fakten und schlechtestenfalls handfester Lügen bedient. Freundschaften zerbrechen, der gute Ruf mancher Bürger wird mit Füßen getreten; manchem Aktivisten scheint einfach jedes Mittel recht, um die Fusion in den Schmutz zu ziehen.

Die traurigste Tatsache ist, dass die Mitarbeiter im gemeinde- und parteiübergreifenden Fusionsausschuss als Lügner dargestellt werden. Sogar von einem Berger, der selbst an den Sitzungen des Ausschusses teilgenommen hatte. Die Ausschussmitglieder rund um die Bürgermeister Andreas Lindorfer und Josef Pernsteiner haben hervorragende Arbeit geleistet. Man hat sich miteinander beschäftigt, Vorurteile ausgeräumt, manches klargestellt und ist sich auf Augenhöhe begegnet. Unter den Fittichen der Gemeindeberaterin Gerlinde Stöbich hat man ein Paket geschnürt, welches zukunftstauglich ist. Es liegt nun an den Bergerinnen und Bergern, den Rohrbacherinnen und Rohrbachern, diese Chance zu nützen.

Gemeinsam stark

Nur gemeinsam sind Rohrbach und Berg überhaupt überlebensfähig – das ist nämlich jetzt schon so. Ohne Umland wäre Rohrbach eine bedeutungslose Kleinstadt; ohne Zentrum wäre Berg eine Ansammlung von Dörfern und auch für den viel zitierten Zuzug uninteressant.

Gemeinsam aber kann man ein starkes Zentrum werden, ein Zentrum, um das uns viele Bezirke beneiden. Der gebürtige Berger, jetzt in Rohrbach lebende Franz Humenberger hat in mehreren Abhandlungen, unter anderem im Bezirksbuch Rohrbach, die Vorteile einer größeren Einheit als Zentrum herausgearbeitet. "Für Betriebsansiedelungen ist ein größerer Ort immer interessanter. Die erste Frage ist oft die nach der Einwohnerstärke", versichert der Experte. Bezirke ohne ein solch starkes Zentrum entwickeln sich vergleichsweise langsamer. Leider sehen einige nicht, dass die genannten Vorteile im Falle einer Fusion nicht nur auf das bisherige Stadtgebiet beschränkt sind, sondern für die gesamte Region greifbar werden.

Engagieren statt jammern

Ein oft genanntes Argument gegen eine Fusion ist die fehlende Präsenz der Dörfer im künftigen Gemeinderat. Doch schon jetzt ist es so, dass nicht alle Dörfer in den Gemeindeparlamenten vertreten sind. Wer sich schlecht repräsentiert fühlt, sollte sich bei einer politischen Fraktion seiner Wahl melden. Die Listen für die kommende Gemeinderatswahl sind noch nicht erstellt und jeder Fraktionsführer ist froh um neue Gesichter. Anonyme Briefe zu schreiben, ist als Engagement zu wenig.

Klares Ja zur Fusion

Die Argumente, die für eine Zusammenlegung der beiden Gemeinden sprechen, sind hinlänglich bekannt und in der Broschüre "Jetzt für Generationen denken!" angeführt (siehe Kasten). Jetzt geht es darum, die eigene Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und am Sonntag zur Abstimmung zu gehen. Denn eine basisdemokratisch herbeigeführte Reform ist ungleich vernünftiger als eine von oben herab verordnete. Deshalb sollte jeder Rohrbacher und Berger sein Wahlrecht nutzen.

 

Die Vorteile einer Fusion

Die neue Gemeinde Rohrbach-Berg wäre die einwohnerstärkste des Bezirkes Rohrbach. Mehr als 5.000 Einwohner haben hier ihren Hauptwohnsitz gemeldet.

Neue, bessere Serviceleistungen durch Ressourcenumschichtung am Gemeindeamt.

Neue Bürgerservicestelle als Anlaufstelle im Erdgeschoß des Stadtamtes. Dieses wird wie ohnehin geplant barrierefrei sowie hell und freundlich gestaltet werden.

Die Mitarbeiter können sich noch mehr in den für sie interessanten Fachbereichen spezialisieren und müssen nicht wie jetzt in allen Bereichen sattelfest sein. Daraus ergeben sich auch neue Möglichkeiten.

Zwischen den Gemeinden entfällt der Abstimmungs- und Koordinationsaufwand. Denn viele Infrastruktureinrichtungen werden gemeinsam genutzt.

Das Gemeindeamt in Berg würde sinnvoll weiter genutzt. Der Kindergarten kann sich ausweiten und der Garten bleibe bestehen.

Ein gemeinsamer Bauhof gewährleistet Versorgungssicherheit – im Zentrum ebenso wie in den Dörfern beider Gemeinden.
Gemeinsames Beschaffungswesen bringt finanzielle Vorteile.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 17.10.2014 11:42

Das Hauptargument bleibt stehen: die Bezirkshauptstadt hat ohnedies viele Privilegien, mit denen sie die Kaufkraft aus den anderen Gemeinden des Bezirks absahnen kann.

Zentralismus ist eine Baumstruktur. Die beschriebenen Vorteile der Zentralisierung sind ja nicht umsonst, sie konsten was: den anderen Gemeinden im RO - Bezirk.

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herbst51 (52 Kommentare)
am 17.10.2014 10:40

Diesem Artikel kann man nur zu 100% zustimmen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.10.2014 11:50

wie hoch die Parkgebühren für die Kunden (vom ganzen Land) der Ärzte, Anwälte, Spitäler, Steuerberater, Nachhilfelehrer, Kaufhäuser, Restaurants und der Behörden, Museen usw. werden.

Immerhin ist Linz ja die Landeshauptstadt und wir vom Land tragen das Geld hinein.

Die Rohrbacher übrigens auch.

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