Reinhold Aumaier erklimmt ein wuchtiges Gedanken-Gebirge
OBERMÜHL. Neue Prosa von Reinhold Aumaier – der Mühlviertler Autor brachte schon fast zwei Dutzend Bücher heraus.
Reinhold Aumaier, Linzer, im Bezirk Rohrbach: Schriftsteller, Maler, Musiker, Komponist, Literatur-Aktivist in der Region, Mitarbeiter in einem hochkarätigen Team von Kulturvermittlern. Vor allem also Literat, daheim in allen Sparten der schönen Literatur, von Aphorismus bis Roman, von Gedicht bis Hörspiel. Sprachstruktur-verliebt, er entwickelte seine eigene Technik assoziativer Prosa. Seit 1976 ist er freier Schriftsteller, seit 1982 ("Briefe an Adalbert Stifter") sind fast zwei Dutzend Bücher von ihm auf den Markt gekommen. 1999 erhielt er den Kulturpreis des Landes Oberösterreich, 2012 wurde ihm ein Sonderheft der "rampe" gewidmet, der Literatur-Publikation des Landes Oberösterreich. Nun eine neue Produktion aus seiner Schreibwerkstatt: "Schnecksekunde". Ein gewaltiges Gedanken-Gebirge, tagebuchartig, in einen definierten Zeitrahmen von 2012/13 gefügt, aber viel mehr als ein Tagebuch. Die Gedanken rasen in seinem Kopf zwischen Mikro- und Makrokosmos, zwischen Gott und Teufel, zwischen Liebe und Familienleid, schießen mit Wucht ins Freie, in den Computer, von dort aufs Papier. Keine Strukturspiele, hauptsächlich Notate, aber man muss als Leser gehörige Konzentration aufbringen, um bei der Materie-Stange zu bleiben. Wenn man sich eingelesen hat, ein faszinierendes Lese-Erlebnis. Das Buch war schon ein Jahr lang fix und fertig, auch produktionstechnisch, doch stieg der Verlag aus unternehmerischen Gründen auf die Bremse. Aber seit kurzem ist das Buch im Handel, erschienen im Mitter-Verlag. Fertig also für eine besondere Lektüre-Reise. (Tauber)