Perger Schülerinnen binden sich für guten Zweck die Servierschürzen um
PERG. Fachschul-Klasse unterstützt mit Arbeitseinsatz Mädchen-Hilfsprojekt in Kolumbien
Bandenkriminalität, soziale und sexuelle Ausbeutung sowie ein Bildungssystem, das Jugendlichen abseits der wohlhabenden Oberschicht nur wenige Chancen eröffnet. Das sind die Lebensumstände, mit denen Anna Maria Berrio Ramirez in ihrer Arbeit täglich konfrontiert ist und die keine ihrer Zuhörerinnen in der HLW Perg kalt lassen.
Die Kolumbianerin war vergangene Woche in der dritten Fachschul-Klasse zu Gast, um ihr Projekt "Vamos Mujer" vorzustellen. In der ehemaligen Drogen-Hochburg Medellin unterstützt die engagierte Frau mit ihrem Team ebenso junge Mädchen auf dem Weg in eine gesicherte Zukunft wie in zahlreichen Dörfern auf dem Land. Ein Land, in dem fünf Jahrzehnte Bürgerkrieg viele Narben hinterlassen haben. "Krieg und Gewalt haben sich in den Köpfen der Menschen eingenistet. Daher greifen viele auch schnell zu gewalttätigen Methoden, wenn Probleme auftauchen. Wir arbeiten daran, eine Friedenskultur aufzubauen", sagt Berrio Ramirez.
Auswege aus der Gewaltspirale
Das ist nicht einfach in Städten wie Medellin, in denen Banden ihr Unwesen treiben oder in den Dörfern, die trotz des Friedens in Angst vor marodierenden Freischärlern leben. Aber Anna Maria Berrio Ramirez kann auch von schönen Erfolgen ihrer Arbeit berichten: Etwa von Mädchen, die erkennen, dass sie selbst über ihren Körper bestimmen dürfen und dieses Recht auch in Theaterstücken oder öffentlichen Demonstrationen zum Ausdruck bringen und damit zum Vorbild für viele Gleichaltrige werden. Oder von Großmüttern, die die Arbeit der Hilfsorganisation unterstützen, weil sie möchten, dass ihre Enkeltöchter in Sicherheit aufwachsen dürfen.
"Vamos Mujer" ist das diesjährige Partnerprojekt der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung. Die zwölf Schülerinnen werden deshalb auch in einem Monat das Benefiz-Fastensuppenessen an der Bezirkshauptmannschaft Perg aktiv unterstützen: Einerseits mit der Zubereitung einer köstlichen Suppe, andererseits mit ihrem Arbeitseinsatz im Service. "Wenn man so etwas hört, ist eine Mitarbeit eigentlich selbstverständlich", spricht Marlies Lettner für viele ihrer Klassenkameradinnen.
Fachschülerinnen packen an
Für die HLW Perg ist die Teilnahme am Fastensuppen-Essen eine perfekte Möglichkeit, die Ausbildung an der Fachschule einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. "Unsere Absolventinnen fallen durch Leistungsstärke und ausgeprägte soziale Kompetenzen regelmäßig positiv auf", weiß Schuldirektorin Eva Wiltberger. Dabei stünden die Schülerinnen nicht nur in der Gatronomie ihre Frau. Mit der schulautonomen Vertiefung "Gesundheit und Soziales" eigne sich der Schultyp besonders für junge Menschen, die ihre Zukunft in sozialen Berufen oder in der Pflegeassistenz sehen.
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