Parkgebühren: Mühlviertler sind sauer auf Linz

22.Mai 2017

Voraussichtlich mit August wird es so weit sein. Wer auf dem Jahrmarktgelände in Linz mit seinem Auto parken will, muss dafür von Montag bis Freitag bezahlen. Drei Euro pro Tag, zwei Euro für fünf Stunden, 365 Euro für ein Jahr.

Der entsprechende Beschluss des Linzer Gemeinderates hat am Donnerstag, wie berichtet, den Weg zu dieser Maßnahme frei gemacht.

Die Mühlviertler Pendlervertreter mussten zwar aufgrund der Diskussion in den vergangenen Monaten damit rechnen, die Verärgerung darüber hat dies nach der politischen Entscheidung in Linz aber nicht gelindert.

Man habe den Beschluss demokratisch zur Kenntnis zu nehmen, man müsse aber keineswegs tatenlos zusehen, ließen Michael Hammer, Nationalratsabgeordneter der ÖVP und Sprecher der Mühlviertler Pendlerallianz sowie Oberneukirchens Bürgermeister Josef Rathgeb (VP), der auch im Landtag sitzt, am Freitag wissen.

Konkrete Maßnahmen würden erst abgestimmt, wobei auch unter den Bürgermeistern der Mühlviertler Bezirke der Schulterschluss gesucht wird. Öffentlichkeitswirksame Blockade-Aktionen wird es jedenfalls nicht geben. "Da würden erst recht die Pendler aus dem Mühlviertel im Stau stehen", sagte Hammer.

Man wolle aber, wie am Wochenende berichtet, auf alle Fälle Druck aufbauen, um für die Zukunft zu einem Dialog zu kommen. Es sei nämlich nicht hinzunehmen, dass jedes Gesprächsangebot von den Verantwortlichen der Stadt Linz sowie des Landes Oberösterreich einfach ignoriert wurde.

Wie soll es aber nun weitergehen, wenn die Gesprächsfronten so verhärtet sind? Bei den Pendlervertretern setzt man darauf, den Betroffenen dieser "Husch-Pfusch-Aktion, die nur der Geldbeschaffung" dienen würde, ein Gesicht zu geben. Vor allem seien es Frauen, die im Handel arbeiten würden und auf das Auto angewiesen wären, die durch die Einführung der Parkgebühren nun über Gebühr belastet würden. "Wir werden die Betroffenen vor den Vorhang holen", kündigte Hammer an.

Gleichzeitig werde man weiterhin darauf drängen, dass es zu Alternativangeboten kommen müsse. Nur mit Park-and-ride-Anlagen an den Stadtgrenzen und einem entsprechenden guten Angebot im öffentlichen Verkehr könne das tägliche Staudilemma wirksam bekämpft werden. (rgr)