"Open Water": Zehn-Kilometer-Schritte in Richtung vierter Olympia-Teilnahme
PERG. Seinen ersten internationalen Sieg im "Open Water" hat am Wochenende David Brandl (30) gefeiert. Er gewann den Fünf-Kilometer-Europacup an der Küste des Roten Meeres in Eilat (Israel). Die "Mühlviertler Nachrichten" sprachen mit dem Perger über die Reize des Schwimmens in freier Wildbahn.
OÖN: Sie haben vor einem Jahr dem herkömmlichen Schwimmsport Adieu gesagt. Was fasziniert Sie an den Langdistanz-Bewerben im offenen Wasser?
David Brandl: Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Seit meinem zwölften Lebensjahr habe ich Wettkämpfe im Becken bestritten und durfte drei Mal bei Olympischen Spielen starten. Weil ich auch im Training immer am liebsten die ganz langen Distanzen geschwommen bin, habe ich mir im Vorjahr einmal die Open-Water-Szene angeschaut und habe den Umstieg seither nie bereut.
Was ist hier anders als beim Schwimmen in festen Bahnen?
Jeder Bewerb ist eine neue Herausforderung. Einmal schwimmt man im Meer, einmal in einem See. Man muss sich auf unterschiedlichste Temperaturen einstellen und auf den Wellengang. Der war übrigens am Wochenende in Israel besonders heftig. Da habe ich teilweise fast die Orientierung verloren und hatte auch meine Konkurrenten nicht mehr im Blick. Vom verschluckten Salzwasser brennt mir jetzt noch der Hals. Aber ich habe mich dann voll auf meine Technik konzentriert, und das ist mir aufgegangen.
Beim Open Water gibt es, wie beim Triathlon, Massenstarts. Eine große Umstellung?
Der Massenstart hat zwei Sachen zur Folge: Erstens geht es bei den Wendebojen ordentlich zur Sache. Da schwimmen 30 Mann auf die Boje zu und jeder will natürlich die kürzeste Linie für sich haben. Da schwimmst dann nicht nur nebeneinander, sondern auch über- und untereinander. Zweitens spielt hier die Taktik eine enorme Rolle. Ein Zehn-Kilometer-Schwimmen dauert fast zwei Stunden. Da muss man sich das Rennen perfekt einteilen.
So ähnlich wie bei einem Radrennen?
Genau – mit Ausreißversuchen, Zwischensprints und allem, was dazugehört. Mir macht das großen Spaß.
Sie haben den Bewerb über die fünf Kilometer gewonnen, aber Ihre eigentliche Konzentration galt dem Zehn-Kilometer-Rennen. Warum?
Das ist der Bewerb, der auch olympisch ist. Ich habe mich jetzt einmal für die EM im August in Glasgow qualifizieren können. Dass mir das schon so früh in der Saison gelungen ist, ist super. Jetzt kann ich bei den Rennen verschiedenste Taktiken ausprobieren und auch einmal volles Risiko gehen. Ich muss nicht unbedingt auf Ergebnisse schwimmen.
Lautet das Fernziel demnach Olympia 2020 in Tokio?
Da soll die Reise langfristig hingehen. Mit meinem langjährigen Trainer Marco Wolf entwickle ich im Olympiazentrum auf der Gugl schon jetzt die Strategie dafür.
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