Neue Zehnergondel statt unbequemer Schlepper

Von OÖN   06.Oktober 2017

Liegt der letzte Hochficht-Skitag schon eine Weile zurück, erkennt man das Skigebiet im Böhmerwald fast nicht mehr wieder. Nach der völligen Umgestaltung der Hochficht-Arena in den vergangenen Jahren folgte heuer der nächste große Investitionsbrocken: die Gondelbahn auf den Reischlberg, die bequemerweise auch beim Kinderland am Rehberg Station macht. Damit sind der Holzschlaglift und der unbequeme, steile und lange Schlepper auf den Reischlberg Geschichte. Insgesamt wurden 10,5 Millionen Euro in den Ausbau investiert.

Noch harren die 56 Gondeln am Parkplatz ihrer Bestimmung. Doch an allen Ecken und Enden wird gearbeitet, um rechtzeitig zum Saisonstart Anfang Dezember bereit zu sein. Während Seilbahn-Bauer Simon Unterlercher und der neue Hochficht-Maschinist Alex Stögmüller noch in den Eingeweiden der neuen Gondelbahn herumkraxeln, werden auch die Pisten in Schuss gebracht: "Mit dem Bau der Gondelbahn konnten wir auch einige Pistenabschnitte optimieren, die vorher nicht ganz ideal waren", sagt Gerald Paschinger, Geschäftsführer der Hochficht Bergbahnen. So wurde zum Beispiel die Standard-Abfahrt im unteren Bereich verbreitert und der Bereich hinter der Hochficht-Arena konnte nun flacher gestaltet werden. Auch neue Schneekanonen sind im aktuellen Investitionspaket enthalten. Herzstück ist natürlich die Gondelbahn des Südtiroler Herstellers Leitner. Damit können 2800 Skigäste pro Stunde auf den Gipfel des Reischlbergs transportiert werden. Eine Fahrt dauert gut fünf Minuten und in einer Gondel können zehn Skigäste Platz nehmen.

Testbetrieb und Abnahme

"Das Seil ist aufgezogen und wir können die Gondeln einhängen, sobald die Garage fertig ist. Dann kann der Probebetrieb starten", sagt Paschinger zum Zeitplan. Am 2. Dezember ist der Saisonstart geplant, vorher muss das Verkehrsministerium die Anlage noch abnehmen.

Das Seil wurde übrigens erst in den vergangenen Tagen direkt auf dem Hochficht gespleißt. Dabei wurden die aufgedröselten Enden des 48 Millimeter dicken Drahtseils über 62 Meter unsichtbar ineinander "verwoben". Drei Kilometer sind beide Umlaufseile zusammen lang. Nach Betriebsschluss werden die Gondeln übrigens in der Garage bei der Mittelstation eingestellt.