Neue Schlüsselstelle: Die Biker haben heuer in Windhaag den Tunnelblick
WINDHAAG BEI PERG. Eine neue Streckenführung mit Unterführung und spektakulärem Sprung in den Schlossgraben hält heuer beim Mountainbike Grand Prix Fans und Fahrer in Atem.
Nun ist es bestimmt nicht so, dass die Mountainbike-Strecke rund um den Windhaager Schlossgraben arm an spektakulären Schlüsselstellen wäre: Passagen wie Höllenloch, Ruinen-Downhill jagen schon jetzt technisch weniger versierten Bikern kalte Schauer über den Rücken. Und dennoch haben sich die Windhaager bei der Vorbereitung auf ihren diesjährigen Grand Prix am Samstag, 17. Juni, auf die Suche nach neuen Herausforderungen begeben. Fündig wurden sie dabei im Start/Ziel-Bereich: Dieser wird nun mit einer Straßenunterführung vom ehemaligen Klostergarten über eine ebenso steile wie schmale Rampe hinaus in den Schlossgraben von den Rennfahrern erstmals unterirdisch befahren.
„Die Freilegung des ehemaligen Kellergewölbes beim Kloster durch die Gemeinde hat uns diese spektakuläre Perspektive ermöglicht. Gemeinsam mit unserem Bürgermeister Ignaz Knoll haben wir die Passage so angelegt, dass sie ein zusätzliches Highlight für den Streckenverlauf darstellt“, sagt der Ex-Radprofi Harald Wegerer, nun einer der Spitzen im Organisationsteam des Windhaager Mountainbike Grand-Prix. „Wir hören jedes Jahr von den ausländischen Teams, die bei uns am Start sind, dass wir das schönste und schwierigste Rennen abseits des Weltcup-Kalenders bieten. Das macht uns stolz“, sagt Radclub-Obmann Wolfgang Neulinger.
Dieser Schwierigkeitsgrad wird in Windhaag heuer einmal mehr mit der Vergabe von UCI-Weltranglistenpunkten belohnt. Auf solche hofft unter anderem Österreichs beste Mountainbikerin Elisabeth Osl. Die Tirolerin würde mit einem Sieg im Mühlviertel auf einen Schlag 50 UCI-Punkte einfahren und sich damit vom derzeit 24. UCI-Rang auf den 16. Platz nach vorne schieben. Auch Windhaag-Seriensieger Karl Markt – aktuell auf Platz 16 der Herren-Weltrangliste – und der im Vorjahr hervorragend gefahrene Gregor Raggl (Rang 32 der Weltrangliste) wollen sich mit Windhaager UCI-Punkten für weitere internationale Aufgaben in Stellung bringen.
Sehr viel wird in Windhaag auch am zweiten Tag des Renn-Wochenendes getan: Am Sonntagvormittag, 18. Juni, steht nämlich der Nachwuchs im Rampenlicht. Und da haben die Windhaager auch selbst einige heiße Eisen im Feuer. Zuletzt konnten die Windhager beim Mountainbike-Kriterium in Steyr mit Siegen durch Lorenz Katzlinger (U17), David Berger (U15) und Leonard Lettner (U9) aufzeigen. Vor heimischem Publikum wollen die jungen, wilden Mühlviertler zeigen, wofür sie das ganze Jahr über hart trainieren. Vorbilder in der Windhaager „Ahnengalerie“ gäbe es durchaus: So hat im Jahr 2008 in Windhaag ein junger, aufstrebender Slowake den Junioren-Sieg davon getragen. Sein Name: Peter Sagan.