Neben der Autobahn gedeihen Obstbäume und Kräuter

Von Von Karlheinz Sandner   13.September 2017

Als in den 1970er-Jahren der „Speckgürtel“ um Linz begann, sich in Richtung Unterweitersdorf auszudehnen und sich immer mehr Familien im Mühlviertler Hinterland niederließen, begann auch die Geschichte des Siedlervereins der Gemeinde. Nach dem Vorbild der Nachbargemeinde Alberndorf schlossen sich 1977 einige Siedler in einem Verein zusammen, um vor allem Maschinen und Geräte gemeinsam anzuschaffen, sie kostengünstig zu verleihen sowie Gartenfachberatungen anzubieten.

Goethes Worte „Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß“ wurden nun beim Siedlerverein Unterweitersdorf vorbildhaft verwirklicht: 33 Jahre lang pflegte und lenkte Stefan Himmelbauer mit beherzten Gleichgesinnten erfolgreich diesen Verein. Im Jahr 2009 übergab er ihn - dank der Einnahmen bei 23 großen Zelt- und Waldfesten auch finanziell gut gepolstert - an seinen Nachfolger Erich Rubenzer. Ein oft gesuchter Ansprechpartner des Siedlervereins ist der Bezirks-Gartenfachberater Franz Wörister.

Es war ein Glücksfall für den Verein, dass 2012 von der ASFINAG neben der Autobahn in Radingdorf ein 1 Hektar großes Grundstück gepachtet werden konnte. Dort entstanden das Vereinshaus und ein Kräutergarten, es wurden 56 Obstbäume alter Sorten gepflanzt und vom Imkerverein Bienenvölker angesiedelt. Sogar einige Schafe beleben das Areal, das von Rosi und Toni Engleitner mit viel Herzblut betreut wird. Ein Beispiel mustergültiger Renaturierung.

Am vergangenen Wochenende feierte der Verein mit vielen seiner 250 Mitglieder das 40-jährige Bestandsjubiläum. Dabei konnte das Vereinshaus mit Seminarraum eröffnet und die zahlreichen Geräte vom Autoanhänger über Kreissäge, Leitern, Notstromaggregat, Stemmhämmer bis zum Baugerüst ausgestellt werden. Allesamt Geräte, die das Siedler-Herz höher schlagen lassen. In seiner Festrede gratulierte Bürgermeister Willi Wurm dem Verein: „Mit dem Vereinshaus ist ein weiterer Schritt gelungen, die Gemeinschaft zu stärken und auch als Bildungshaus für Imkerei und Obstbau zu positionieren.“