"Mit solchen Kapazundern rhetorisch die Klinge zu kreuzen – das hat etwas"
NAARN. Der Naarner Student Mario Derntl war ein Jahr lang Präsident des Wiener Cartellverbands. Eine Zeit, in der er viel gearbeitet, aber noch mehr gelernt hat, wie der 26-Jährige im OÖN-Interview erzählt.
Ein Jahr lang war der Naarner FH-Student Mario Derntl als Präsident des Wiener Cartellverbands verantwortlich für 23 Studentenverbindungen in der Bundeshauptstadt.
Herr Derntl, was bleibt nach einem Jahr, in dem Sie als CV-Präsident Sprecher von 9600 Studierenden waren?
Viele persönliche Kontakte, lange Abende in spannenden Diskussionsrunden, aber auch die Gewissheit, dass ich mit meinem Team auch etwas ganz Konkretes erreichen konnte.
Und das war?
Es ist uns als Team gelungen, das Aufzugsrecht an der Universität Wien zu erhalten. Es gab nämlich Bestrebungen, dass farbentragende Verbindungen nicht mehr bei offiziellen Universitätsveranstaltungen, etwa bei Promotionen, in ihrer traditionellen, festlichen Tracht auftreten dürfen. Das wäre ein herber Einschnitt in die couleurstudentische Tradition gewesen. Seit mehr als 100 Jahren ist es Brauch, unsere Cartellbrüder beim feierlichen Abschluss ihres Studiums in Farbe zu begleiten. Dank intensiver Verhandlungen mit den Rektoraten konnten wir das aber wieder abwenden. Außerdem konnten wir uns in einigen Punkten im aktuellen Wissenschaftspapier der Bundesregierung einbringen.
Sie haben auch prominente Menschen zu Diskussionen eingeladen?
Spannend war auf jeden Fall die Podiumsdiskussion "Gehört der Islam zu Österreich?". Wir haben uns dabei nämlich durchaus um die Sicherheit der Veranstaltung unsere Gedanken gemacht und auch die Polizei informiert. Aber es lief Gott sei Dank alles glatt. Es wurde zwar in der Sache sehr hart, aber durchaus mit Respekt voreinander diskutiert. Danach hat sich beispielsweise Ewald Stadler noch sehr herzlich mit der Muslima Carla Amina Baghajati unterhalten. Außerdem gab es auch noch Veranstaltungen mit Sebastian Kurz, Niko Alm, Michael Landau, Alev Korun, Anton Pelinka, Rainer Nowak oder Armin Wolf, der nach seinem Referat ebenfalls noch fast zwei Stunden lang mit uns geplaudert hat. Mit solchen Kapazundern rhetorisch die Klinge zu kreuzen, das hat natürlich schon etwas.
Wie zeitintensiv war die Aufgabe des Präsidentenamts?
Es war schon sehr fordernd. Ich würde sagen, so 20 bis 30 Stunden pro Woche. Das ist insofern nicht ganz einfach, als man an einer FH ja einen festen Stundenplan hat, den es einzuhalten gilt. Aber ich habe auch zuvor immer schon nebenher gearbeitet – unter anderem für Sebastian Kurz –, und daher war die Präsidentschaft eben in diesem Jahr mein Nebenjob zum Studium.
Der Cartellverband hat das Image einer konservativen Männerseilschaft, in der vor allem Jobs im öffentlichen Dienst vermittelt werden.
Das höre ich oft, aber es stimmt ganz und gar nicht. Sicher: Wir legen Wert auf die europäisch-christlichen Grundwerte. Aber die Bandbreite der Verbindungen ist sehr groß: von ausgesprochen wertkonservativ bis liberal. Diese Vielfalt wollte ich in meiner Präsidentschaft mit dem Leitspruch "Viele Farben. Ein Gedanke" nach außen tragen. Und wer nicht durch Leistung auffällt, wird es ohnehin schwer haben, einen Top-Job zu ergattern. Mit oder ohne CV-Mitgliedschaft.
Was kommt jetzt? Ausruhen? Auf das Studium konzentrieren?
Im Gegenteil. Ich habe das Glück, für ein Auslandspraktikum in die USA gehen zu dürfen. Ich werde in der USA-Zentrale von Mercedes in Atlanta arbeiten und freue mich schon riesig auf diese Erfahrung. Nächste Woche geht es mit dem Flugzeug hinüber.
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Was ist
Wo bleiben die Schwestern?
Die haben getrennte Verbindungen.
Der Zweck dieser Trennung ist einfach: in einer Hierarchie*) sind zusätzliche Bindungen/Verbindlichkeiten die Ursache für eine ewige Zankerei, die nur Energie kostet.
Besonders in dem Alter ist das Verlieben keine Besonderheit sondern normal und das soll besser draußen bleiben.
*) und das sind die Verbindungen.
Und was istreibst, wenn dich einer in den Mann verliebt?
Was ist, wenn sich einer...
Verlieben ist naiv und kindisch.
Das Verlieben hat die Evolution zu dem Zweck erfunden, dass die Männer nicht gleich entsetzt abhauen, wenn das erste Kind kräht.
Dann gibt es neben der Hierarchie eine verborgene, zusätzliche Verbindlichkeitsstruktur.
Das betrifft nicht nur das verliebte Paar sondern auch Eifersucht und Rang-Rangeleien. Wo einmal eine hierarchische Struktur gewesen ist, gelten auf einmal versteckte Zusatzregeln.
Dass ich dir das hier erklären muss zeigt, wieso meine Philippika gegen die Parteichefs in der Exekutive kaum wer versteht.
Und das Zölibat
Viele Farben, ein Gedanke!
Wie gefährlich!
Gedanken sind frei, ist tausendmal besser.
Wie kann man sich bloß auf eine Einheitsmeinung einschwören lassen?
Jeder einzelne ist für sein Handeln verantwortlich und auch für sein Denken.
Du hast gar keine Vorstellung davon, wie viele unterschiedliche Einzelmeinungen in den Verbindungen herumgeistern.
Ich halte die Formulierung für ... ungeschickt nach außen. Intern wissen eh alle, dass das nicht so missverständlich ist, wie du es aufgeschnappt hast.
Vage Aussage zu Mitgliedschaft, Leistung, Top-Job.
Na vielleicht ist's ja so, dass die tüchtigen Mitglieder TopJobs bekommen und tüchtige Nichtmitglieder durchfallen.
Vermutlich würde Ihnen auch das widerstehen.
widerstreben
Und wer nicht durch Leistung auffällt, wird es ohnehin schwer haben, einen Top-Job zu ergattern. Mit oder ohne CV-Mitgliedschaft.
Heiterkeit! 26 und FH noch immer nicht fertig aber von "Leistung" reden.
Manche FH-Studenten haben etwas später angefangen als du.
Sogar in meiner HTL-Klasse waren welche, die schon eine Lehre abgeschlossen hatten. Damals gabs noch keine FH.
Hiermit erkläre ich mich selber als ad-hominem-Dolm, dass ich "als du" gepostet habe. Das habe ich allerdings in der Antwort auf das Vorposting für passend, sogar für notwendig gehalten. Jetzt, nach der Abkühlung, halte ich das zwar noch immer für passend aber nicht mehr für notwendig.