Katastrophenübung: Was wäre wenn der Böhmerwald brennt?
Im Dreiländereck arbeiten die Einsatzkräfte vom 30. Juni bis 2. Juli beim "Austrian Bavarian Czech Forest Fire Drill" zusammen. Die Länderübergreifende Katastrophenschutzübung ist in vielen Bereichen einzigartig.
Im Sommer wird das Dreiländereck Bayern, Mühlviertel und Südböhmen zum Schauplatz einer internationalen Waldbrandübung. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren.
Gemeinsame Übungen mit Beteiligung von Feuerwehren aus anderen Ländern gibt es im Grenzbereich immer wieder. Man kennt sich und kann zusammenarbeiten. Eine Übung in diesem Ausmaß und mit Einsatzkräften aus drei Ländern, ist dann doch einzigartig.
Gerade ein Waldbrand beinhaltet viele Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Ohne Hilfe und Spezialgerät, sind die örtlichen Feuerwehren oft machtlos. Entsprechendes Gerät wird an zentraler Stelle vorgehalten. Das ist auch nötig, schließlich handelt es sich bei Waldbränden meist um großflächige und Einsatz intensive Szenarien in schwer zugänglichem Gelände.
Grenzenlose Zusammenarbeit
Bereits 2016 keimte die Idee einer länderübergreifenden Übung auf. Die Wahl fiel schnell auf das Gebiet um den Dreisessel. Hier treffen drei Länder zusammen und sind in einem Ernstfall miteinander gefordert. Die Vorbereitungen für die "Austrian Bavarian Czech Forest Fire Drill 2017" laufen bereits auf Hochtouren und die Organisationsteams aus Bayern, Österreich und Tschechien arbeiten Hand in Hand zusammen.
Grenzübergreifender Einsatzplan
Auch das Interreg Kleinprojekt "Grenzübergreifender Einsatzplan OÖ-BY für effizienten Waldbrandschutz" beschäftigt sich mit dieser Thematik. Momentan werden für einen großflächigen Waldbrand im Böhmerwald Einsatzunterlagen vorbereitet, um einen Waldbrand im Dreiländereck zwischen Oberösterreich und Bayern effizient löschen zu können. Damit sollen Schäden an Fauna, Flora, Gebäuden reduziert und Menschenleben gerettet werden.
Einsatzbesprechung (Foto: Privat)
Klare Übungsziele
Die Übung ist vor allem wichtig um die grenzüberschreitende Stabsarbeit zu proben. Außerdem sollen Bewegungsmöglichkeiten der Einsatzkräfte im Gelände gesichtet werden. Die Übung der Zusammenarbeit mit Behörden und Grundeigentümern ist ebenfalls ein Ziel. Außerdem will man Rückschlüsse auf Löschwasserentnahmestellen erhalten und sich im Anschluss regelmäßig treffen mit der Absicht, bei relevanten Änderungen die Einsatzpläne zu überarbeiten.
BM Michael Lindner im Hubschrauber (Foto: privat)
Die Behörden sind ja besonders hinderlich, weil sie an die Grenzen gebunden sind und an die Gesetze, Verordnungen und Ausführungsbestimmungen, die nur innerhalb der 3 Grenzen gültig sind.
Da hat auch die EU noch nicht viel weiter gebracht, selbst wenn sich die Kuirchtürme grenzüberblickend sehen und die Kirchenglocken grenzübertönend hören. Aber die EU ist eben auch eine Regierungsorganisation.