Verluste trotz Traumwetters: Druck auf Freibäder steigt
BEZIRK PERG. Aktuelle Prüfberichte empfehlen eine Schließung der Bäder in Arbing und St. Nikola.
Das kleine, überschaubare Freibad in der eigenen Gemeinde gerät zunehmend unter Druck. Spätestens mit der Veröffentlichung der Bäderstudie des Landes Oberösterreich vor zwei Jahren ist klar: Die teils beträchtlichen Verluste, die hier Jahr für Jahr den Gemeinden entstehen, schweben wie ein Damoklesschwert über der Finanzgebarung der Kommunen. Spätestens bei der nächsten größeren Reparatur könnte es heißen: Badeschluss.
Das bekräftigen auch zwei aktuelle Gemeinde-Prüfberichte aus dem Bezirk Perg. So etwa in Arbing, wo Ende der 1960er Jahre ein Freibad gebaut und 1995 generalsaniert wurde. In den Jahren 2015 bis 2016 wendete die Gemeinde jährlich zwischen 42.700 und 45.300 Euro für die Verlustabdeckung von Freibad und Buffet auf. Das ist für Anlagen dieser Größe ein vergleichsweise hoher Betrag: Etwa 30.00 Euro Abgang wäre laut Gemeinde-Prüfung vom vergangenen Herbst gerechtfertigt. Vor dem Hintergrund dieser Summen formulierten die Prüfer in ihrem Bericht vom Jänner dieses Jahres: „Da in Zukunft kostenintensive Instandhaltungsarbeiten beim Freibad anstehen, wird eine Schließung angeregt. Die Bürger könnten das benachbarte Freibad Perg nutzen.“
Fast wortgleich lautet die Empfehlung aus dem im März veröffentlichten Prüfbericht der Gemeinde St. Nikola an der Donau. Auch in der 800-Einwohner-Gemeinde gibt es ein Freibad, das 1965 errichtet und 1991 generalsaniert wurde. Jährlicher Abgang: Zwischen 19.900 und 22.400 Euro. Für die Gemeindeprüfer ist klar: Eine Erhöhung der Eintrittstarife würde zwar den Abgang verringern, im Fall künftiger Sanierungen sollten jedoch „Überlegungen hinsichtlich des Weiterbestands angestellt werden.“
Eine klare Botschaft, die in den Gemeinden auch angekommen ist. „Der jährliche Abgang bei unserem Freibad wird realistisch betrachtet in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Aktuell sehe ich keine akute Schließungsgefahr. Aber sobald eine größere Reparatur anfällt, wird es schwer, diese zusätzlichen Ausgaben zu rechtfertigen, denn das ist ja Geld, das wir auch anderweitig investieren könnten - in den Kindergarten, oder für unsere Vereine“, sagt der Arbinger Bürgermeister Josef Hiesböck (VP). Derzeit setze man alles daran, das vor allem bei Familien beliebte Bad zu erhalten. „Aber ich kann nicht ausschließen, dass wir eines Tages vor einer Situation stehen, in der wir uns eingestehen müssen, dass es nicht mehr finanzierbar ist.“
Oberneukirchen ca. 3000 einwohner 2 freibäder.
Freibäder sind oft ein beliebter Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Familien. Wenn man alles zusperrt, hungert man das Land aus.
Freibäder entstanden in Zeiten, in denen vieles daran gesetzt wurde, dass sich die EinwohnerInnen wohl fühlen. In Zeiten der reinen Kostenrechnung scheint das einfach kein Thema mehr zu sein. Jetzt geht es nur noch darum, wie das Geld, das ja nicht verschwindet, noch intensiver umgeschaufelt werden kann zu denen, die ohnehin mehr als genug haben. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Ja eh klar - die Einwohner sollen sich wohlfühlen - koste es was es wolle!!!
Bei den lächerlich geringen Einwohnerzahlen dieser beiden Orte war es verantwortungslos überhaupt Bäder in beiden Orten zu bauen.
die wohl sinnloseste Wortspende der letzten Wochen- für Sie ist Wohlbefinden ein Privileg großer Gemeinden/ Städte
einmal darüber nachdenken, dass in den 60ern nicht jeder ein Auto hatte um in ein "Spaßbad" zu fahren (das war auch noch nicht erfunden)
und damals war auch die Infrastruktur kleiner gemeinden noch was wert und die damit verbundenen Arbeitsplätze
Aus der heutigen Geizperspektive war es vor 1000 Jahren verantwortungslos, Dörfer zu gründen. Und es war verantwortungslos, vor 150 Jahren Eisenbahnen zu bauen. Oder große Dampfschiffe, wo doch wenig später Flugzeuge erfunden wurden.
Man sollte überhaupt gleich alle Bäder und sonstige Freizeiteinrichtungen zusperren, denn in 50 Jahren werden wir solche Einrichtungen nur mehr virtuell nutzen. Sagen die Experten, und diese müssen es wissen.
Ganz einfach: Höhere Steuer auf Wasser für alle privaten Pools mit dem Hinweis doch das öffentliche Bad mit Anschluss an die Gemeinschaft zu besuchen
;)
(Ja, ja, ich weiß, jetzt werden sich ein paar auf den Schlips getreten fühlen - aber ganz ehrlich: Immer mehr Pools, und das in Zeiten der weltweiten Wasserknappheit - da fließt verdammt viel Wasser ins Nirwana).
Arbing hat 1400 Euro St.Nikola nicht einmal 1000. Es war von Anfang an verantwortungslos von den Gemeindepolitikern ein Freibad zu bauen bzw von den Landespolitikern dafür Förderungen zu geben. Dort hätten nie Bäder gebaut werden dürfen. Mit privaten Pools hat das nichts zu tun. Selbst wenn weltweit Wasserknappheit herrscht gilt das nicht in Österreich - wir haben ausreichend Wasser und selbst wenn man Pool damit füllt.
Die Anforderungen an ein Freibad waren in den 1960ern sehr gering. Die Ansprüche der Leute waren ebenso gering. Es gab daher damals in fast jeder Gemeinde ein Freibad. Der Betrieb war in schönen Sommern sogar kostendeckend.
St. Nikola ist ein aufstrebender TourismusOrt , wenn man sich die Nächtigungszahlen anschaut.
...in Arbing und St. Nikola herrscht Wasserknappheit - seit wann?
das Wasser aus dem Pool verschwindet im Nirvana???
Wasser ist im Kreislauf und verbraucht sich nicht.
Das Wasser, das im Laufe des Sommers nicht verdunstet, und damit als Niederschlag zurückkommt, wird im Herbst dem Gewässersystem zugeführt.
Nicht einmal der m³ Wasser, den ich jährlich trinke, ist verloren!
Auch da gibts Verdunstung und Rückführung in flüssiger Form.