Helga Perz ist erste Frau an Hebeln der Donauschleusen
LINZ / NIEDERKAPPEL. Eine 41-Jährige aus Niederkappel regelt in Abwinden, Ottensheim und Aschach den Schiffsverkehr.
Jährlich werden im österreichischen Donauabschnitt rund 100.000 Schiffe – Kreuzfahrtriesen ebenso wie Frachtkähne – durch die neun Staustufen geschleust. Für die Beschäftigten der Schleusenaufsicht ist die Regelung und Überwachung des Schiffsverkehrs in diesen Bereichen eine besonders herausfordernde Tätigkeit. Müssen doch während der 12-Stunden-Dienste nicht nur die Tore und die Lichtanlagen technisch bedient werden. Auch die Füllung und Entleerung der Kammern erfolgt per Knopfdruck. Ebenfalls zum verantwortungsvollen Job gehören die Kontrolle der Schiffsausrüstung sowie das Koordinieren von Maßnahmen nach Havarien in der Schleusenanlage.
Erstmals sitzt seit kurzem auch eine Frau an den Schalthebeln dieser hochsensiblen technischen Anlagen der via donau: Helga Perz aus Niederkappel. Die 41-Jährige absolviert derzeit die Einschulung an der Schleuse Abwinden. Schon demnächst soll sie ihre Dienstprüfung ablegen. Danach, davon sind ihre Chefs überzeugt, ist sie perfekt für die Schleusengruppe West, Aschach-Ottensheim-Abwinden, einsetzbar.
"Mein früherer Job in der Kunststoffproduktion war vor allem gesundheitlich sehr belastend. Deshalb spielte ich schon länger mit dem Gedanken an eine neue Tätigkeit", erzählt Perz. Die Gelegenheit bot sich, als sie erfuhr, dass Personen für die Schleusenaufsicht gesucht würden – und man dabei speziell an Frauen dachte.
"Mit dem Fluss aufgewachsen"
"Für Technik habe ich mich schon immer interessiert. Jeder kennt das Gefühl, wenn man etwas sieht und es daraufhin unbedingt haben will", sagt sie. "Als mir Gerhard Lehner, der stellvertretende Leiter der Schleusengruppe West in Aschach, alles gezeigt hat, dachte ich mir: Wow, das ist es." Noch dazu, wo die Donau "schon immer mein Lieblingsplatz war. In Niederkappel bin ich ja praktisch mit dem Fluss aufgewachsen."
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