Hanf hält das Pabneukirchner Schulzentrum warm

Von nachrichten.at/lebe   15.Mai 2017

Elf Jahre lang bemühte sich die Gemeinde im Bezirk Perg um eine qualitätsvolle Sanierung ihres 40 Jahre alten Schulkomplexes mit Volks- und Mittelschule. Dabei wagten sich die Pabneukirchner auf neue Wege. Als erstes öffentliches Schulprojekt dieser Größenordnung in Österreich wurde das Schulgebäude außen mit 20 cm dicken Hanffaser-Dämmplatten eingepackt. Preislich war diese Maßnahme etwa auf dem Niveau von Mineralwolle angesiedelt. Der große Vorteil: Die Pabneukirchner sparten durch den Einsatz von Hanf bei knapp 2000 m² Fassadendämmung mehr als 132 Tonnen CO²-Ausstoß ein – das entspricht etwa 50.000 Liter Heizöl. Der im niederösterreichischen Weinviertel angebaute Nutzhanf wächst vollkommen ohne Düngung oder Bewässerung, ohne Fungizide und Herbizide heran und ist in seiner Faser beinahe unverwüstlich.

Zusammen mit allen anderen Maßnahmen wie einer 40 cm starken oberen Geschoßdämmung, dem Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem Schuldach und dem Austausch von 148 Fenstern, Portalen und Türen wurde der HBW-Wert von 139 auf 30 kWh pro Quadratmeter und Jahr gesenkt. Anders ausgedrückt: Der Jahresenergieverbrauch fiel von 494 MWh in den vorhergehenden 13 Jahren auf 149 MWh im Jahr 2016 – das ist eine Einsparung von beinahe 70 Prozent!

Diese Bemühungen wurden nun mit dem Landessieg in der „Kategorie Erde“ des Energy Globe Award Oberösterreich 2017 ausgezeichnet. Bürgermeister Johann Buchberger und die mit der Erstellung der Bewerbungseinreichung betraute Gemeindeamts-Mitarbeiterin Birgit Hintersteiner konnten vergangene Woche bei der Verleihungsgala in Wels die Auszeichnung entgegennehmen. „Eine schöne und wertvolle Auszeichnung für uns als Gemeinde und unsere Schulen. Außerdem ist der Preis eine Bestätigung für die Beharrlichkeit in der Umsetzung der Ziele als Klimabündnis- und Klimaschutzgemeinde“, sagt Bürgermeister Johann Buchberger bei der Übergabe des Energy Globe Awards.