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"Geht es nach dem Land, müssten wir ein neues Freibad eigentlich zusperren"

11. April 2018, 00:04 Uhr
"Geht es nach dem Land, müssten wir ein neues Freibad eigentlich zusperren"
Auch bei Rekordbesuch schreiben fast alle Freibäder im Land ein sattes Minus. Bild: Marktgemeinde St. Georgen/Gusen

MÜHLVIERTEL. Gemeinden sind bei Einsparungen und mehr Attraktivität für ihre Bäder durchaus kreativ

Am Donnerstag ist ein Lostag für das Putzleinsdorfer Freibad: Die Gemeinde hat zu einem Infoabend geladen, um Freiwillige für die Mithilfe im Freibad zu begeistern. Dabei geht es um den Buffetbetrieb, um Grünraumpflege und viele weitere Aufgaben, die Ehrenamtliche übernehmen könnten. "Ich bin schon neugierig, wie viele kommen", sagt Bürgermeister Bernhard Fenk (VP) und ist dabei nicht nur optimistisch. Ein Freibad kostet Geld – in Putzleinsdorf um die 25.000 Euro pro Saison. Damit ist man von der 50-prozentigen Abgangsdeckung meilenweit entfernt. Diese bringen nur Aigen-Schlägl und Rohrbach-Berg in guten Saisonen annähernd zusammen – bei höheren Abgängen versteht sich.

Dabei seien die Bäder im "oberen Bereich" des Bezirkes besser aufgeteilt als rund um Putzleinsdorf. Es gibt nämlich Freibäder in Lembach, Hofkirchen, Pfarrkirchen und Oberkappel. Dort grenzt man auch an den Ranna-Badesee. "Ich traue mir nicht zu sagen, dass es in zehn Jahren noch die Hälfte der Freibäder im Bezirk Rohrbach geben wird", sagt Fenk. Aktuell gibt es für die 39 Gemeinden im Bezirk Rohrbach mehr als 20 Badeanlagen. Zudem strebt man die Errichtung eines Hallenbades an.

In Putzleinsdorf wurde das Freibad vor fünf Jahren saniert. "Geht es nach der neuen Regelung des Landes müssten wir also ein neues Bad zusperren", sagt Fenk. Wohl wissend, dass genau das passieren kann. Nicht zuletzt deshalb hofft er, dass am Donnerstag gemeinsam mit den Gemeindebürgern eine gute Lösung gefunden wird: Eine, die für eine längere Zeit tragfähig ist und nicht nur bis zum Jahr 2020.

Mehr zum Thema: Pro & Contra - Müssen Bäder wirtschaftlicher werden?

Kooperation Grein – Bad Kreuzen

Ausgaben kürzen, aber möglichst intelligent: Das war die Vorgabe bei einer Einigung, die die Gemeinden Grein und Bad Kreuzen heuer gefunden haben. Gerade einmal sechs Kilometer liegen zwischen den beiden Freibädern, die ab heuer im Betrieb eng kooperieren: Es gibt eine gemeinsame Saisonkarte, Einkäufe werden gemeinsam getätigt auch Öffnungszeiten und Eintrittspreise werden angeglichen.

Eine groß angelegte Umfrage hat die Stadt Pregarten im Jänner durchgeführt, um ihr Bad näher an den Interessen der Bürger auszurichten. 920 Rückmeldungen gab es. Viele der Ideen werde man sofort aufnehmen, kündigt Vizebürgermeister Fritz Robeischl (VP) an.

Auch neue Bäder mit gutem Besuch schreiben rote Zahlen. So das "Aquarella" in St. Georgen/Gusen. "Wir hatten 2017 fast drei Mal so viele Besucher wie früher im alten Bad. Es wäre aber illusorisch, sich Kostendeckung zu erwarten", sagt Bürgermeister Erich Wahl (SP). Schließlich habe ein Freibad auch eine sozialpolitische Funktion.

Neue Regelung

Das neue Bäderinvestitionsprogramm des Landes verlangt, dass Bäder zumindest 50 Prozent ihrer Kosten selbst erwirtschaften müssen, um für eine Sanierung in Frage zu kommen. Bis 2021 sollen alle Bäder den Richtwert einer 50-prozentigen Kostendeckung erfüllen. Gleichzeitig erhöht das Land die Mittel für die Bädersanierung: Jährlich stehen 6,5 Millionen Euro zur Verfügung.

3 Fragen an...

... Erich Wahl, Bürgermeister (SP), St. Georgen an der Gusen

In der 4000-Einwohner-Gemeinde wurde vor drei Jahren das neue Freibad „Aquarella“ eröffnet.

  1. Ihre Gemeinde ist in der glücklichen Lage, über ein neues Freibad zu verfügen. Lassen Sie die Sparvorgaben des Landes unberührt?

    St. Georgen ist keine Abgangsgemeinde, deshalb unterliegen wir auch nicht den strikten Auflagen der Gemeindefinanzierung Neu.
  2. Wie haben sich die Zahlen im Freibad seit der Eröffnung verändert?

    Wir hatten im Vorjahr 31.000 Badegäste. Früher, im alten Bad, waren es meist so um die 13.000. Dennoch sind wir von einem kostendeckenden Betrieb weit entfernt. Alleine die 100.000 Euro an jährlicher Abschreibung übersteigen die Einnahmen von 80.000 Euro. Dazu kommt noch Geld für den laufenden Betrieb, Personal und Instandhaltung. Es wäre illusorisch, sich von einem Freibad auch nur annähernd Kostendeckung zu erwarten.
  3. Soll sich eine Gemeinde dennoch den Betrieb eines Freibads leisten?

    Auf jeden Fall, denn ein Freibad erfüllt auch eine sozialpolitische Funktion. Hierher kommen Menschen, die sich kein Haus mit Pool leisten können. Es ist Treffpunkt für Familien und Jugendliche. Dazu kommt ein weiterer Aspekt: Für einen Wohnbau fallen einer Gemeinde geringere Pro-Kopf-Infrastrukturkosten an als bei einem Einfamilienhaus. Es ist also legitim, für diese Menschen auch Geld auszugeben.
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11  Kommentare
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Freidenker2012 (1.507 Kommentare)
am 11.04.2018 18:03

Schon interessant, dass wieder mal in einem Bereich gespart werden soll, der der unsere Politiker nicht trifft:

Bei den Veranstaltungssälen war Hiegelsberger viel spendabler, schließlich wollen sich dort unsere Politiker selbst in den Mittelpunkt rücken.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 11.04.2018 14:09

Bei den Sportübertragungen im Fernsehen sofort die sogenannten "EXPERTEN" als Co-Kommentator streichen, dass freigewordene Geld für die Bädersanierungen verwenden. Bei jeder Sportveranstaltung werden die ausrangierten Sportler als sogenannte hochbezahlet "EXPERTEN" vom ORF mit Steuergeld und ORF-Gebühren dahingefüttert.

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 11.04.2018 10:24

Kostendeckung Sport?
Fußball & Co?

Ach jaaaa - Brot und Spiele. Da kannten sich schon die alten Römer aus ...
Opium fürs Volk.
Passivsport für Couchpotatoes ;-(

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 11.04.2018 12:04

Kostendeckung bei Straßen? Dem größten Teil der Menschheit genügen Lehm- und Schotterpisten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.04.2018 00:36

Die Menschheit ist genügsam aber die Schneepflüge brauchen asphaltierte Straßen.

Die Zenzi ist lästig wie die Anne Will: die Zenzi löscht und die Anne Will quatscht drein.

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( Kommentare)
am 11.04.2018 08:50

Der Spitzensport wird vom Staat gewaltigst subventioniert, nur damit wir auf ein paar Athleten vorm Fernsehapparat stolz sein können. Die Kinder haben Übergewicht und Haltungsschäden, weil für den niedern Breitensport kein Geld mehr vorhanden ist. Soll das 30 km entfernte, mit dem Fahrrad nicht erreichbare öffentliche Bad eine Alternative für den Computer sein?

Was ist daraus geworden, aus einer Partei, welche sich "dem Kleinen Mann" als Interessensvertretung verschrieben hat?
Nichts, rein gar nichts!

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 11.04.2018 08:27

es zeigt sich rundherum beim Rechnen nur Beamtendumm

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 11.04.2018 07:56

Warum verlangt die ÖVPFPÖ-Landesregierung nicht auch vom Landestheater und vom Musiktheater eine 50 prozentige Kostendeckung? Dort gehören die Eintrittspreise ebenso erhöht, damit eine 50 Prozent Kostendeckung gegeben ist.
Es ist nicht einzusehen, dass wir Steuerzahler bei den Theatern ca. 75 Prozent Steuergeld zuschießen müssen und die kleinen Gemeinden müssen ihre, für Kinder so wichtigen, Freibäder zusperren weil man seitens der ÖVPFPÖ-Landesregierung utopische Forderungen stellt, wo jeder weiß, dass diese nicht zu erfüllen sind.
Hier geht man genau so vor wie bei der AUVA. Utopisch, hirnlose Forderungen stellen die nicht erreichbar sind, weil man sowieso zusperren will. So geht man mit der Bevölkerung nicht um!!!

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 11.04.2018 10:26

ehrlich gesagt sind die Preise fürs (Musik)Theater jetzt schon nicht ohne. Ich überlege mir vorher jedes Mal, ob ich wirklich unbedingt gehen "muss" und gehe inzw.seltener als früher.
Hat halt jedes Ding 2 Seiten ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.04.2018 10:39

Oh, das geht schon! Im Supermarkt nur das Billigste in den Wagen, was kurz vorm Ablaufdatum. Dann bleibt genug übrig für die Kuiduar traurig grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.04.2018 10:34

Mich stören die Sportförderungen, besonders auf dem Umweg über den ORF.

Die Theater- und die Kunstförderung stört mich nicht.

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