Frau Mitterlehners Welt der Nachttöpfe
PERG. Eine Sammlung rund um ein zutiefst menschliches Bedürfnis nennt Anna Mitterlehner ihr Eigen: Sie hat in drei Jahrzehnten mehr als 300 verschiedene Nachttöpfe zusammengetragen.
"Schaun S’, so einen Vogel muss man erst einmal haben", präsentiert die Pergerin beim Besuch der OÖNachrichten ihr Hobby mit einer gesunden Portion Humor.
Welcher Nachttopf der erste in ihrer Sammlung war, daran kann sich Anna Mitterlehner nicht mehr so genau erinnern: "Aber es war sicher einer aus Blech – das weiß ich schon." Denn das Material ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ihrer Nachttöpfe, weiß die Sammlerin: "Die besseren Leute hatten fein verzierte Töpfe aus Keramik oder Glas unterm Bett stehen. Das niedere Volk hat sein Geschäft in einem Blechscherm erledigt. Nur drinnen war im Prinzip überall das Gleiche." Unterschiede gibt es aber auch bezüglich der Formen und der Gestaltung der Henkel. Für solche Details entwickle man im Lauf der Zeit einen Kennerblick.
Aufgebaut hat Anna Mitterlehner ihre Sammlung mit Fundstücken bei Flohmärkten, aber auch gezielten Ankäufen in Geschäften im In- und Ausland. So sind einige Töpfe aus Gmundner Keramik in ihrer Sammlung, aber auch Exemplare aus Italien und anderen europäischen Ländern. "Wie dann in meinem Bekanntenkreis bekannt wurde, dass ich so etwas sammle, habe ich dann natürlich auch bei Geburtstagen und ähnlichen Anlässen immer wieder was geschenkt bekommen."
In Mitterlehners Wohnung gibt es kaum ein Regal, das nicht mit ein paar Nachttöpfen verschönert wurde. "Ich habe die Töpfe in allen Räumen verteilt. Nur unter dem Bett steht keiner." Als die Sammlung immer umfangreicher wurde, entschied sie sich dafür, auch ihr Gartenhaus als Präsentations- und Stellfläche zu verwenden. Dort finden die weniger wertvollen Stücke außerdem als Übertöpfe für Blumen eine höchst nützliche Verwendung.
Der Verein Steinbrecherhaus zeigt in einer Ausstellung eine Auswahl der schönsten Nachttöpfe aus Anna Mitterlehners Sammlung. Eröffnung ist am Sonntag, 10. August, um 16 Uhr.