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Filmemacher sucht nach verborgenen Nazi-Stollen

Von Daniel Rudlstorfer, 13. Dezember 2013, 00:04 Uhr
Filmemacher sucht nach verborgenen Nazi-Stollen
Andreas Sulzer auf dem Feld, unter dem vielleicht weitere Stollen liegen Bild: rud

SANKT GEORGEN/GUSEN. Die Dreharbeiten für sein neues Projekt brachten Andreas Sulzer in die USA, nach Moskau und nach Berlin.

Schließlich geht es in dem neuen Film des Produzenten und Regisseurs um nichts Geringeres als die letzten Geheimprojekte der Nationalsozialisten. Und das führte Sulzer, der aufgrund einer erfolgreichen Universum-Folge Bekanntheit erlangte, in den vergangenen Tagen auch ins Mühlviertel. In St. Georgen an der Gusen wird nach seinen Anweisungen drei Tage lang gebohrt.

"Wir vermuten mögliche unterirdische Systeme der SS hier", sagt der Linzer, der seit drei Jahren mit einem Team von Wissenschaftlern an dem Projekt arbeitet. "Wir haben Pläne in amerikanischen Archiven gefunden, Zeugenaussagen geprüft und haben Geo-Radaruntersuchungen gemacht, die auf Hohlräume hinweisen."

Flugzeugwerk der "SS"

Die Existenz von unterirdischen Stollen im westlichen Gemeindegebiet von St. Georgen ist lange bekannt. Die Nazis ließen hier in nur 13 Monaten Bauzeit von KZ-Häftlingen einen der größten und modernsten unterirdischen Produktionskomplexe des "Großdeutschen Reiches" errichten. In den Stollen der sogenannten B8 Bergkristall entstanden Flugzeugteile.

Laut Andreas Sulzer ist es mit den bekannten Gängen aber längst nicht getan. "Wir haben Pläne für zwei weitere unbekannte Werke gefunden." Eventuell könnten hier Experimente der Nazis mit radioaktivem Material stattgefunden haben, aber das bedürfe einer genaueren wissenschaftlichen Ausarbeitung, sagt er. "Die Experten gehen zu 100 Prozent mit."

Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist seit 2001 Eigentümer des unterirdischen Komplexes. Mehr als 13 Millionen Euro hat sie in die Sicherung des Systems investiert, um Anrainer zu schützen. An der zweitägigen Suchaktion hat sich die BIG mit rund 3000 Euro beteiligt, das Land und die Gemeinde übernehmen rund 7000 Euro. "Wir wollen endgültig klären, ob weitere Stollen existieren", sagt Ernst Eichinger, Pressesprecher der BIG.

Bohrkopf blieb stecken

Gleich beim ersten Versuch am Mittwoch blieb der Bohrkopf auf 37 Meter stecken. "Genau hier, wo wir den oberen Hohlraum vermuten", sagte Sulzer. "Der Bohrkopf kann aus vielen Gründen steckengeblieben sein, auf einen Hohlraum deutet das nicht hin", sagt hingegen Martin Scheiber, von der BIG beauftragter Stollenexperte.

Auch gestern wurde nichts Auffälliges entdeckt. Heute wird entschieden, ob man noch einen Tag weitermacht. "Danach wird es keine finanzielle Beteiligung von Seiten der BIG mehr geben", sagt Eichinger.

"Schade", sagt Lokalhistoriker Rudolf Haunschmied. "Sulzer war der Erste, der sich die Mühe gemacht hat, die Pläne in den Archiven der Amerikaner zusammenzutragen. Dem sollte man intensiver nachgehen."

 

Unterirdische Stollen

B8 Bergkristall war die Tarnbezeichnung für die Stollen in St. Georgen an der Gusen. In dem unterirdischen Flugzeugwerk wurden Teile für das Düsenflugzeug Messerschmitt gefertigt, eine „Wunderwaffe“ des „Deutschen Reiches“. Nach Kriegsende fiel der Komplex in den Verantwortungsbereich der US-Amerikaner. Sie mussten ihn schließlich den Sowjets überlassen, die die dort befindlichen Maschinen in den Osten verfrachteten.
37Meter unter der Erde liegt laut Sulzers Plänen der erste Hohlraum der unentdeckten Stollen, die von den Nazis geheim gehalten wurden. Von diesem Punkt an sollen sie weitere 90 Meter in die Tiefe ragen. Im Volksmund ging das Gerücht um, dass die Stollen 24 Kilometer Länge hätten, bekannt sind bis heute nur acht.

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