Familienfest im Zeichen der Kelten
MITTERKIRCHEN. Töpfern, Fladenbrot backen, künstlerische Metallarbeiten und Bogenschießen stehen heute, Sonntag, bei einem Familienfest im Keltendorf Mitterkirchen auf dem Programm.
Die Familiennachmittage im Keltendorf Mitterkirchen erfreuen sich Jahr für Jahr ungebremster Beliebtheit und locken immer wieder Eltern mit ihren Kindern in das hallstattzeitliche Freilichtmuseum im Machland. Es sei halt für jeden und jede etwas dabei, erklärt eine der beteiligten Kursleiterinnen. Besonders das Töpfern und Schmuckherstellen kämen gut an. Aber auch Zinngießen und vor allem das Bogenschießen sind Aktionen, bei denen Groß und Klein gemeinsam Spaß haben.
"Es ist uns ganz wichtig, dass wir hier ein Angebot haben, bei dem Eltern mit ihrem Kindern etwas gemeinsam tun und auch noch etwas dabei lernen können", sagt Anton Aichinger, Vorsitzender des Vereins Keltendorf Mitterkirchen. Und zu Lernen gibt es derzeit in Mitterkirchen eine ganze Menge, so haben Besucher seit Kurzem zum Beispiel die Möglichkeit sich anzuschauen, wie vor beinahe 3000 Jahren Häuser gebaut wurden - zumindest solche, die es in ganz besonderen Siedlungen gegeben hat.
Dass Mitterkirchen tatsächlich in prähistorischer Zeit ein bedeutender Ort war, daran erinnert man sich derzeit häufiger. Rund um das 25jährige Jubiläum des ansehnlichen Freilichtmuseums rücken auch die Ausgrabungen der 1980er Jahre wieder ein wenig stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Unvergessen ist das große mediale Echo, das die Entdeckung der Wagengräber von Mitterkirchen ausgelöst hatte. Die Ergebnisse dieser Ausgrabungen sind insbesondere in einem begehbaren Grabhügel für die Besucher vor Ort in Form von eindrucksvollen Rekonstruktionen präsent.
"Mitterkirchen war ein bedeutender Ort in der Hallstattzeit. Es ist ein Fundort, den man international in der Forschung gut kennt", erklärt Jutta Leskovar vom Oberösterreichischen Landesmuseum, die das Keltendorf seit Jahren wissenschaftlich begleitet. Wem das alles zu theoretisch ist, der findet im Keltendorf Mitterkirchen aber nicht nur an Familiennachmittagen eine willkommene Abwechslung. An einer Reihe von Workshops mit anerkannten Experimentalarchäologen können die Besucher heuer teilnehmen. Am 3. Juli wird Wolfgang Lobisser von der Universität Wien, einen der vier Jubiläums-Workshops leiten. Zu "Geweih- und Knochenschnitzen" kann man sich noch bis unmittelbar vor Kursbeginn anmelden oder vorab per E-Mail unter freilichtmuseum@mitterkirchen.at.
Das Keltendorf Mitterkirchen wurde 1991 nahe dem Platz einer vorangegangenen archäologischen Ausgrabung einer hallstattzeitlichen Siedlungs- und Begräbnisstätte eröffnet. Das Freilichtmuseum, das von der Marktgemeinde Mitterkirchen verwaltet wird, verfügt aktuell über 20 Gebäude und bietet ein umfangreiches Vermittlungsprogramm an. Es wird jährlich von rund 15.000 Menschen besucht.
Man fühlt sich zurückversetzt in eine Zeit,
in der Gerade Zeit keine so große Rolle spielte
wie es heutzutage zugeht!
Durch das Dorf zu schlendern und zusehen,
das reicht mir als Input, wieder einmal an
eine beschauliche Sichtweise erinnert zu
werden. Fazit: sehenswert!