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Datenbrillen, Astronauten-Führerschein und was kaputte Handys alles verraten

Von Bernhard Leitner, 19. März 2018, 03:27 Uhr
Datenbrillen, Astronauten-Führerschein und was kaputte Handys alles verraten
David Schauer und Josef Haidn retten Daten aus zerstörten Handys. Bild: lebe

HAGENBERG IM MÜHLKREIS. Die Fachhochschule Hagenberg gewährte am Freitag Einblick in ihre Forschungsprojekte.

Eine Wohnstraße, ein parkendes Auto und plötzlich ein Kind, das über die Fahrbahn läuft. Der Zusammenstoß lässt sich gerade noch vermeiden. Aber auch ohne rechtzeitiges Bremsmanöver wäre in diesem Fall nichts passiert: Denn das Kind existiert nur auf der Datenbrille. Es wird lediglich in die Realität eingeblendet.

Augmented Reality, also die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung, ist nicht nur eines der ganz großen Themen der IT-Konzerne, sondern auch Forschungsgegenstand an der Fachhochschule Hagenberg. Einige Projekte dazu wurden am Freitag beim Tag der offenen Tür vorgestellt. "Wir bewegen uns hier in verschiedensten Anwendungsbereichen: Von Trainings für Polizei-Spezialeinheiten bis zur Fahrsicherheit im Auto", sagt Gerhard Zwettler, Leiter einer Forschungsgruppe der Abteilung Software Engineering. Dank der Datenbrille verschwindet der Satz "Stellen Sie sich vor, dass ..." aus den Trainings. Es wird eingeblendet, was gerade geübt werden soll.

Datenbrillen, Astronauten-Führerschein und was kaputte Handys alles verraten
Sicherheitstraining im fahrenden Auto mit Hilfe einer Datenbrille. Bild: lebe

Von Hackern und Klonen

Hackerangriffe auf Energieversorger oder Ministerien haben auch das Interesse an der Datensicherheit sprunghaft ansteigen lassen. Auch das ist ein Unterrichtsgegenstand an der FH Hagenberg. "Unsere Studierenden lernen, wie Programme sicher aufgebaut werden können. Dazu gehört auch das Verständnis, wie Schadsoftware funktioniert und wie man sie aufspürt", sagt Robert Kolmhofer, Leiter der Abteilung für sichere Informationssysteme. Sein Team hat soeben eine Anwendung erstellt, die Österreichs Gemeinden bei der Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung unterstützt. Ein weiteres Projektteam ist der Frage nachgegangen, ob ein Foto eines Schlüssels reicht, um daraus via 3D-Drucker einen funktionsfähigen Zweitschlüssel anfertigen zu können. "Die Antwort ist: Ja. Also bitte nie mehr einen Schlüssel irgendwo offen liegen lassen. Es könnte ihn jemand per Handy fotografieren und dann ein Duplikat anfertigen", sagt Kolmhofer. Apropos Smartphone: Die Datenforensiker der FH Hagenberg tüfteln auch daran, Informationen aus völlig funktionsuntüchtigen Handys zu rekonstruieren. "Wenn man weiß, wie man die richtigen Chips anzapft, lassen sich nahezu alle gespeicherten Daten auslesen", erklärt Josef Haidn. Das bewahrt die Handybesitzer vor Datenverlust, kann aber auch den Ermittlern in Kriminalfällen wertvolle Aufschlüsse geben.

Manchmal geht es im Informatik-Zentrum auch recht spielerisch zu: Etwa im voll ausgestatteten Filmstudio des Studiengangs "Digital Arts". Hier werden sogar fremde Galaxien in das Mühlviertel importiert – mit Green Screen, wie ihn auch Fernsehstudios verwenden.

Datenbrillen, Astronauten-Führerschein und was kaputte Handys alles verraten
Das High-Tech-Filmstudio der FH Hagenberg transportiert die Akteure vor fantasievolle Kulissen. Bild: lebe

Am Tag der offenen Tür durften sich Besucher in Fantasy-Filme hineinschmuggeln. Oder sich nebenan gar in das Cockpit eines virtuellen Raumschiffes begeben. Da konnten die Erdlinge dann "Astronaut Steve" beim Erwerb des Astronautenführerscheins unter die Arme greifen. Letztendlich basiert halt auch jedes Computerspiel auf Zahlenreihen, Programmier-Codes und viel Fantasie jener Menschen, die dem Ganzen die richtige Form verleihen.

 

IT-Ausbildung: Stimmen von Besuchern, Studierenden und Lehrenden am Tag der offenen Tür an der FH-Hagenberg

 

„Ich habe mich heute über den Studiengang Medientechnik und Design informiert. Derzeit studiere ich Informatik in Linz, spekuliere aber mit einem Wechsel nach Hagenberg.“ Claudia Weißenberger, Studentin aus Linz

„Mir ist der direkte Kontakt der Besucher zu den Studierenden wichtig. Somit können wir recht authentisch vermitteln, was jemanden erwartet, der sich für ein Studium in Hagenberg entscheidet.“ Berthold Kerschbaumer, Dekan der FH Hagenberg

„Ich möchte gerne 3D-Animationen in der Werbebranche machen und studiere deshalb Digital Arts. Ein Vorteil der FH Hagenberg ist neben dem Praxisbezug die moderne technische Ausstattung.“ Melanie Witzmann, Studentin aus Polling

„Ich gehe derzeit in die siebte Klasse AHS und habe mich heute gezielt im Bereich Software Engineering umgesehen.“ Lukas Stöckl, AHS-Schüler aus Luftenberg

 

Fachhochschule Hagenberg

19 Studienrichtungen umfasst die Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg: Sieben Bachelor- und zwölf Master-Studiengänge. Heuer im Herbst geht mit dem Bachelorstudium Automotive Computing das 20. Studienfach an den Start.

1600 Studierende sind in Hagenberg in Ausbildung. Pro Jahr inskribieren etwa 570 Studentinnen und Studenten an der hiesigen Fachhochschule.

5753 Absolventen hat der Standort seit dem Jahr 1996 hervorgebracht. Seit dem Jahr 1993 gibt es hier Fachhochschul-Studiengänge.

290 Lehrende sind in an der FH Hagenberg tätig. Dazu kommen 80 Personen in Forschung und Entwicklung sowie 45 in der Administration.

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1  Kommentar
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jago (57.723 Kommentare)
am 19.03.2018 12:55

Das Wort "Informatik" ist erst Jahre nach meiner Programmiererei entstanden.

Zu "meiner Zeit" war 5-Bit 45Bd gerade am Ende und 7-Bit 300Bd noch nicht überall verfügbar. Die "Platten" wurden mit Glocken drüber im Taxi transportiert und bekamen gerade von 8-Zoll-Disketten Konkurrenz - gegen die Lochstreifen.

"PC" war noch nicht von MS überwuchert. Da gabs zB. CP/M und irgendwas von Apple, das ich vergessen habe.

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