Breitbandausbau nur schleppend
ROHRBACH. Die neue Breitbandwelle erreicht zusehends auch das Mühlviertel. Während vielerorts Glasfaserverbindungen die alten Kupferleitungen ersetzen, geht oft nur wenige Kilometer davon entfernt gar nichts weiter.
Funk-Internetanbieter werben zwar mit hohen Datenraten, können diese aber auch nicht unbegrenzt zur Verfügung stellen: "Wir greifen zwar auf leistungsstarke Glasfaserverbindungen zurück, diese teilen sich aber auf alle unsere Kunden auf", sagt ein Internetanbieter aus dem Bezirk Rohrbach auf OÖN-Anfrage. Vor allem Privatkunden, die Online-Videotheken wie Maxdome oder Netflix nutzen möchten, ärgern sich über zu geringe Daten-Übertragungsraten.
Limits schnell erreicht
Schon Filme in niederer Qualität ruckeln, von einem Videostream in HD könne gar keine Rede sein. Für solche Kunden seien die Funk-Anbieter auch gar nicht gerüstet: "Unsere Angebote stützen sich auf eine ,Fair-Use-Klausel’. Wenn jemand eine zu große Datenmenge herunterlädt, verlangsamt sich die Übertragungsrate automatisch", so die Auskunft des Anbieters. Bei ihm gelte man schon ab zwei bis drei Filmen pro Woche als "heavy user" – das heißt als besonders unwirtschaftlicher Benutzer.
Das Dilemma: Besonders bei datenintensivem Internetverhalten bräuchte man eine schnelle Breitbandverbindung.
Schnelles Internet gefordert
Nachgefragt bei einem der führenden IT-Unternehmer, der Firma eworx in Rohrbach, heißt es: "Wir wissen, dass es an vielen Orten noch Schwierigkeiten gibt. Es wird aber momentan auch viel gemacht. Eine genaue ,Karte’ der Netzabdeckung ist daher schwierig zu zeichnen. Wir prüfen das mit unseren Kunden vor Ort."
Eine genaue Karte gibt es in Form des Breitband-Atlasses vom Breitbandbüro des Verkehrsministeriums. Hier ist für jede Gemeinde und jeden Ort die jeweilige Datenrate ablesbar. Für kabelgebundene Anbieter ebenso wie für drahtlose. Zuletzt forderten die führenden Unternehmer des Mühlviertels beim Industrie-Dialog mit Landesrat Michael Strugl leistungsfähige Internetverbindungen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können.