Bezirkshallenbad Rohrbach: „Für Tourismus zählt nur Attraktion“

Er löst Amtskollege Wilfried Kellermann aus Ulrichsberg ab, dem vom politischen Mitbewerber Befangenheit vorgeworfen worden war, weil es in Ulrichsberg ein Schul-Hallenbad gibt. Bürgermeister Lindorfer will das Projekt Bezirkshallenbad systematisch angehen. Erst soll ein Bäderbauer Vorschläge für das Projekt ausarbeiten. Man müsse zudem definieren, was man will, denn ein Schwimmbecken mit einem Dach darüber sei zwar leichter finanziert, dennoch keine Ansage an Familien und Urlaubsgäste. „Dann muss man schauen, ob und wie man sich das alles leisten kann“, sagt Lindorfer: „Es muss uns klar sein, dass wir da kein zweites Aquapulco in die Höhe ziehen können, und es muss aber auch klar sein, dass es nicht so wird wie in Haslach“, sagt er.
Ein großer Brocken wird die Finanzierung: „Um sechseinhalb Millionen Euro bekommen wir kein Bad, wie sich das die Leute wünschen. Im Arbeitskreis wurde jedenfalls Rohrbach-Berg als Standortgemeinde ausgewählt. Das müsse in der Bürgermeisterkonferenz aber noch besprochen werden. „Wir sind mit den Bäderbauern in Kontakt, mit denen wir auch schon auf Besichtigungstour in Bamberg waren“, spricht Lindorfer die Info-Fahrt in das Passivhaus-Hallenbad Bambados an, die im Vorjahr von SP-Stadtrat Andreas Hannerer organisiert worden war.

Tourismus braucht Attraktion

Der oberste Böhmerwald-Touristiker Reinhold List will nicht von Anfang an mit dem Rechenstift die kreativen Planungen „blockieren“: „Für den Tourismus macht nur eine echte Attraktion Sinn. Eine Schmalspurvariante wäre rausgeworfenes Geld“, hat er einen festen Standpunkt. Als Zusatzangebot wäre ein Hallenbad aus seiner Sicht dringend nötig. List: „Wenn man nur auf die vordergründige Wirtschaftlichkeit schauen würde, gäbe es viele touristische Angebote nicht.“