Besuch bei der Frau, die einen ganzen Zoo zuhause hat
WALDING. Geli Mair betreibt den Tiergarten Walding, der am Samstag 40-jähriges Jubiläum feiert.
Ungeniert schmiegt sich die Alpaka-Dame Mona an ihre "Erzieherin" Geli Mair. "Aus dieser Wolle werden kuschelige Steppdecken gemacht", sagt Mair, die Betreiberin des Waldinger Tiergartens, und schlängelt ihre Arme um Monas langen, flauschigen Hals. Wie eine Mutter, die ihr Kind ansieht, sieht die 69-Jährige ihre "Haustiere" an. "Sie sind meine Familie", sagt sie.
Die Liebe zu den Tieren wurde Geli Mair angeboren. In den 1970er Jahren haben ihre Eltern begonnen, in Not geratene Exoten wie Löwen, Elefanten oder Tiger in ihrem Bauernhof in Pasching aufzunehmen. Der platzte bald aus allen Nähten. 1977, vor genau vierzig Jahren, zogen die Mairs samt ihren haarigen Mitbewohnern nach Walding. Die zahme Gepardin Laila hatte davor in ihrem Wohnzimmer gelebt. "Das ist jetzt unvorstellbar", sagt Mair.
"Ich bin wegen der Ponys da"
Mittlerweile ist ihre Tierfamilie auf 200 Exemplare angewachsen. "Ich bin wegen der Ponys da", sagt die sechsjährige Fabienne aus der Steiermark. "Jetzt darf ich gleich reiten." Geli Mair lächelt. Das Strahlen der Kinder sei eines der schönsten Dinge an ihrem Beruf. "Viele Besucher, die mit ihren Kleinen herkommen, habe ich als Kinder kennengelernt", sagt Mair. Beim Blick in das leere Elefanten-Gehege wird sie wehmütig. Mit Mary und Bimbi hat die Tierliebhaberin eine besondere Freundschaft verbunden. Ihr Tod vor drei und fünf Jahren traf sie schwer. "Wir haben 42 Jahre zusammengelebt, sind immer zur Rodl spazieren gegangen." Als sie von ihrem schweren Autounfall erzählt, nachdem sie ihre Elefanten monatelang nicht sehen konnte, hat sie Tränen in den Augen. "Das Wiedersehen war sicher einer der schönsten und rührendsten Momente", sagt Mair. Auch wenn es "sehr schlimm" sei – Abschiednehmen gehört genauso zu ihrem Berufsleben wie hungrige Kamele zu füttern. "Wo viel Licht ist, ist auch Schatten", sagt sie.
Aus dem Leben einer Tier-Mama
Wenn Geli Mair einen Rundgang durch ihren exotischen Garten unternimmt, fallen ihr beinahe zu allen Bewohnern Geschichten ein. "Unsere Truthenne Luise ist eines Tages verschwunden. Wir haben das Schlimmste befürchtet, aber dann ist sie mit ihren geschlüpften Küken zurückgekommen."
In einem Zoo zu leben – davon träumen viele Kinder, wahrscheinlich auch Erwachsene. Für Geli Mair ist es hingegen ganz normal, von der gefiederten Blaustirnamazone mit Wilfrieds "Ziwui Ziwui" begrüßt zu werden. "Man muss im Alltäglichen das Besondere sehen."
Umfrage
"Ich bin wegen den Ponys da. Daheim habe ich auch ganz viele, aber die sind aus Holz.Das ist gut, weil ich könnte sie ja nicht füttern, wenn wir im Urlaub sind.“
Fabienne Ambros, 5 Jahre, aus Rohrbach an der Lafnitz (Steiermark), war mit ihren Eltern zuerst auf Urlaub in der Therme Bad Schallerbach, dann ging es weiter nach Walding, wo die Kleine Ponyreiten durfte
"Wir kommen aus Nürnberg und machen jedes Jahr Ferien im Mühlviertel, um unsere Verwandten in Kirchschlag zu besuchen. Heute haben wir einen Ausflug in den Tiergarten Walding gemacht. Zuhause fehlt uns leider oft die Zeit dazu."
Familie Oßmann, aus Nürnberg, die dreijährige Selina und ihre kleine Schwester Jasmin (1) verbringen die Ferien mit ihren Eltern im Mühlviertel
"Man muss nicht weit weg fahren, um Urlaub zu machen. In Ober- österreich ist es auch so schön. Unser Patrick liebt Tiere über alles, deshalb sind wir heute aus Gmunden hergefahren. Leider sind die Elefanten nicht mehr da. Die wollte er gerne kennenlernen.“
Familie Lauterbrunner, aus Gmunden, macht am liebsten Urlaub in der Heimat
Die Tiergärten Walding und Linz
- 40 Jahre gibt es den Tiergarten in Walding bereits. Das Jubiläum wird am kommenden Samstag, 5. August, ab 15 Uhr im Tiergarten gefeiert. Für die Besucher gibt es ein Schauprogramm mit vielen Tieren. Außerdem wird das Kinderbuch über die Geschichte der Truthenne Luise präsentiert.
- 200 Tiere leben derzeit bei Geli Mair, die den Tiergarten Anfang der 1990er Jahre von ihren Eltern übernahm. Seither musste sie auch von vielen Tieren Abschied nehmen. Die geliebten Elefanten „Mary“ und „Bimbi“ starben mit 46 bzw. 42 Jahren.
- 4 Personen bilden den menschlichen Kern des Tiergartens. Neben Geli Mair sind Tierarzt Andreas Niedermayr, Bauleiter Leo Johann und PR-Frau Renate Maria Stein für den Betrieb verantwortlich. Drei Mitarbeiter und rund zehn Freiwillige kümmern sich zudem um die Tiere.
- 132.000 Besucher kommen jedes Jahr in den Linzer Tiergarten, um die rund 600 Tiere in 110 Arten zu bestaunen. Neben Vierbeinern leben auch Fische, Schlangen oder Vögel im Zoo auf dem Pöstlingberg. 365 Tage im Jahr hat der Tiergarten geöffnet.
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Ich erinnere mich noch gut an das ELEFANTENREITEN. Der Elefant hat spassenshalber seinen eigenen Scheisshsaufen mit dem Rüssel dem Reiter nach hinten gereicht. Der konnte nicht weg wenn das Vieh nicht bei der Aufstiegshilfe stand. Einfach herrlich!
Für interessierte ist Walding bestimmt eine Möglichkeit sich mit Tieren und deren Verhalten zu beschäftigen. Das schadet dem Menschen nicht, sich in das Sozialverhalten andere Lebewesen hineinzudenken.
Nichtinteressierte sehen nur den Käfig, in dem einige Tiere zu ihrer eigenen Sicherheit gehalten werden.
Zu was braucht das Vieh Käfige u. Zäune?
Der Intoleranz der Krone der Schöpfung wegen, oder was ...
Grosartig! Ein Danke für Ihre Arbeit und Gratulation zum Fest !
Rech wird man/frau damit nicht !
Es ist eine Freude, dass es immer wieder Idealisten gibt, die sich ohne Gewinn für Mensch und Tier einsetzen !
Respekt und Hut ab !!!!!