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Baukultur-Preis für Ottensheim: „Politik und Bürger ziehen hier an einem Strang“

Von hes, 14. November 2012, 00:04 Uhr
Baukultur-Preis für Ottensheim: „Politik und Bürger ziehen hier an einem Strang“
2010 wurde - nach hitzigen Diskussionen in der Bevölkerung - das renovierte und erweiterte Amtshaus eröffnet. Bild: Hurnaus/OÖN

OTTENSHEIM. Gemeinsam mit Lauterach (Vorarlberg) und Hopfgarten (Osttirol) hat die Gemeinde Ottensheim den Baukultur-Gemeindepreis gewonnen. Dieser wurde nach 2009 zum zweiten Mal vom Verein LandLuft in Wien überreicht.

Die Jury war auch heuer prominent besetzt, etwa mit Professor Roland Gnaiger von der Kunst-Uni Linz oder Architekturkritiker Friedrich Achleitner.

Ausgezeichnet werden mit dem Preis aber nicht einzelne Gebäude, sondern die Art und Weise, wie Gemeinden mit Planungsprozessen umgehen. „In Ottensheim ziehen Kommunalpolitik und zahlreiche Initiativen aus der Bevölkerung erfolgreich an einem Strang“, heißt es in der Begründung.

Kreative Lösungen gesucht

Besonders hervorgehoben wird, dass sämtlichen baulichen Maßnahmen eine strukturierte Phase der Bewusstseinsbildung, Konzeption und Strategieentwicklung vorangehe. „Die Gemeinde nimmt ganz bewusst ihre Verantwortung als Baubehörde wahr“, sagt Thomas Moser, Vorstand des Vereins „LandLuft“.

Für den Ottensheimer Weg in Baukultur und Raumplanung gibt es mehrere Beispiele. Eines davon ist das 2010 eröffnete neue Amtshaus. Dieses wurde wegen der guten Verbindung von Alt und Neu vielfach ausgezeichnet. Doch der Weg dorthin war turbulent. Denn der Plan der Architekten, mitten auf dem Marktplatz einen gläsernen Pavillon als Veranstaltungsort zu errichten, erregte so viel Widerstand, dass er verworfen wurde. „Da hat uns die Bevölkerung ordentlich den Kopf gewaschen“, erinnert sich Bürgermeisterin Ulrike Böker (Pro O.). „Aber auch das gehört in der Politik dazu: dass man sich immer wieder hinterfrägt.“ Die jetzige Lösung – der Gemeinderatssaal als Anbau an das Amt mit großen Fenstern hin zur Linzer Straße – werde von der Bevölkerung „super akzeptiert“.

Auch das Problem der vielen leerstehenden Gebäude im Zentrum versucht die Gemeinde Ottensheim kreativ anzugehen. So gibt es vier Mal im Jahr einen Stammtisch für die rund 150 Besitzer von leerstehenden Häusern. „Wir wollen damit mehr Lebendigkeit in den Ortskern bringen und die Leute aufklären, dass Leerstände die Substanz der Gebäude eher verschlechtern“, sagt Böker.

Ebenso wichtig sei es aber auch, zu bestimmen, wo im Ort nicht gebaut werden darf, so Böker: so sollen die Hagenauer Streuobstwiesen mit Bäumen uralter Obstsorten erhalten bleiben.

 

Baukulturpreis

Hinter dem Baukultur-Gemeindepreis steht der Verein LandLuft. Dieser will die Baukultur im ländlichen Raum fördern. Für den Preis gab es insgesamt 33 Bewerbungen, 13 wurden nominiert. Neben den drei Preisträgern wurden noch Hittisau, Klaus, Röthis (alle in Vorarlberg), Neckenmarkt (Burgenland) und Waidhofen/Ybbs (Niederösterreich) mit einer Auszeichnung bedacht.

Das Buch „Baukultur machen Menschen wie du und ich!“ und eine Wanderausstellung präsentieren die ausgezeichneten Gemeinden. Die Ausstellung soll nächstes Jahr in Ottensheim zu sehen sein.

 

Drei Fragen an Gerhard Lueger, Ortsplaner von Ottensheim

Mit seiner Firma Topos 3 ist Gerhard Lueger für 19 Gemeinden, vorwiegend im Großraum Linz, Ortsplaner oder Berater in Planungsfragen. Der 59-jährige Linzer betreut unter anderem Wilhering, Pasching und Pucking.

1 Herr Lueger, was ist das Besondere an der Baukultur in Ottensheim?
Das Besondere ist, dass es so ein breites Feld an Personen gibt, die beim Thema Bauen aktiv sind. Außerdem gibt es viele Bereiche, in denen Schwerpunkte gesetzt werden, von der Kultur bis zur Straßen- und Marktplatzgestaltung. Die Gemeinde hat eine umfassende, langfristige Strategie.

2 Die Gemeinde setzt auch stark auf die Einbindung der Bevölkerung.
Ja. Es gibt zum Beispiel eine Bauberatung, wo Projekte schon im Vorfeld besprochen werden, um unnötigen Ärger zu verhindern.

3 Was sind die großen Herausforderungen für die Zukunft von Ottensheim?
Ein Problem sind fehlende Parkplätze im Zentrum. Hier schlagen wir vor, an Verknüpfungspunkten mit dem öffentlichen Verkehr in akzeptabler Entfernung Sammelstellplätze zu errichten.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.11.2012 19:31

ich bin schon ein freund interessanter, neuzeitlicher architektur, aber diese schuhschachteln in jeden bauerndorf sind ein einziger graus!

"vielleicht probieren sie den noch, der ist eine nummer kleiner?"

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( Kommentare)
am 14.11.2012 13:49

Wer bezahlt diese Aktivitäten der selbsternannten Architekturbewerter im ländlichen Raum? Fördergeber ist das Landwirtschaftsministerium - wie das? Ottensheim als ländlichen Raum zu werten geht an der Sache vorbei. Das hat beileibe nichts mit Landwirtschaft zu tun, was da in Ottensheim gewürdigt wurde.

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venganza (4 Kommentare)
am 14.11.2012 11:42

...es war zu befürchten das man mit respektvoll, spannend, selbstbewusst auf die angedachte Nutzung des Raums eingehenden, sensiebel geöffneten Kuben, nicht jeden begeistern kann der den vermeintlich traditionellen Wirtschaftswuner-Gedächtniskappellen-Stil a' la
Lagerhaus-Baumeister mit Andreas-Hofer-Reminiszenz-Balkon gewohnt ist und vermutlich noch als identitätsstiftend betrachtet !!!

Schade

Tip dazu !! Ev von zeit zu zeit zb. ins AFO satt zum Musikantenstadl http://www.afo.at/index.php

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am 14.11.2012 19:36

viele "kubussi"...und nie einen regen oder schnee und viele scheibenwischer!

glatzerte häuser ohen seele sind das ...

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am 14.11.2012 07:02

Arm im Geist sind sie halt "unsere" Architekten! Mehr als eine Schuhschachtel bringt kaum einer mehr zustande!

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ingeoma (3.327 Kommentare)
am 14.11.2012 07:31

lassen sich interessantere Objekte gestalten

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 14.11.2012 08:40

Ich bezeichen das als "Copy/Paste-Archtiektur"

Das Grundprinzip wird einmal durchdacht, und viele Male verkauft.
Diese Kabäuschen sehen doch Alle gleich aus.
Und der Architekt schneidet jedes Mal mit 8-13% der Bausumme mit!!

Und ich dachte immer, die studierten Architekten müssen einen Eid ablegen???

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nh281 (30 Kommentare)
am 14.11.2012 16:11

dass ihr euch das Gemeindeamt in Ottensheim mal ich echt anschaut und vor allem auch mal in das Gebäude rein geht, erst danach könnt ihr euch ein objektives Urteil bilden!

Es ist wirklich gut gemacht, modern und alt gemischt - aber sehr stimmig!

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 14.11.2012 16:16

Wasn sonst???

Trotzdem ein Garagen anbau.

Und es stimmt, innen siehts ned wie a Garage aus!!

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