Bauern und Jäger gemeinsam gegen Wildschweine
SCHLÄGL. Informationsveranstaltung über wirksame Bejagung der Schwarzwildbestände im Mühlviertel.
Abgesehen davon, dass Wildschweine äußerst anpassungsfähig sind und mit den verschiedensten Lebensräumen sehr gut zurechtkommen, sind sie auch eine extrem intelligente und lernfähige Wildart. Deshalb ist die Bejagung äußerst schwierig. Landwirte, die regelmäßig von Wildschweinrotten heimgesucht werden, können ein Lied davon singen. Landwirtschaft und Jägerschaft sind sich einig, dass die Situation untragbar ist und Maßnahmen gesetzt werden müssen.
Deswegen findet am 24. Februar um 19.30 Uhr in der Bioschule Schlägl eine Informationsveranstaltung über Strategien zur Schadensminderung statt. Organisiert wird der Infoabend durch die Bezirksbauernkammer Rohrbach gemeinsam mit der Bezirksgruppe des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes und der Bezirksforstinspektion. Eingeladen sind alle Jäger und Grundbesitzer. Denn nur gemeinsam könne es gelingen, die Schwarzwildschäden auf ein zumutbares Ausmaß einzuschränken.
Abschusszahlen gestiegen
Seit dem Jahr 1980 ist in Oberösterreich der Schwarzwildabschuss von gesamt 89 auf mehr als 2250 im Jahr 2012 angestiegen. 2013 wurden 1245 Wildschweine erlegt. Dies ist zwar rein zahlenmäßig eine enorme Steigerung, im Vergleich zu anderen Regionen ist jedoch noch von einem verhältnismäßig geringen Schwarzwildbestand in Oberösterreich auszugehen.
Daher sei es in Oberösterreich relativ einfach, Maßnahmen zur Schadensminderung zu ergreifen. Deswegen starten Land OÖ, Landesjagdverband und Landwirtschaftskammer jetzt eine umfassende Informationskampagne in den Bezirken, um mit den Grundeigentümern und Jägern Strategien zur Schadensminderung zu besprechen.
Die Bejagung des Schwarzwildes erfordert besondere Strategien, daher wurde 2013 ein Leitfaden zur Verringerung von Schäden durch Schwarzwild ausgearbeitet, in dem die wichtigsten Grundsätze der Schwarzwild-Jagd aufgelistet wurden. Wichtig ist demnach vor allem, mit der Bejagungsintensität niemals nachzulassen. Weiters ist es bei der Wildschwein-Bejagung wichtig, revierübergreifend zu arbeiten.
Die Anwendung dieser Strategien hat in einigen Bezirken Oberösterreichs bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Situation geführt. Die Lernfähigkeit des Schwarzwildes macht aber eine laufende Überprüfung der angewendeten Methoden und deren ständige Weiterentwicklung notwendig.
Zusammenarbeit fördern: Die Schwarzwild-Problematik lässt sich nur im Wege intensiver Zusammenarbeit zwischen den Jägern und den Grundeigentümern aneinandergrenzender Jagdgebiete lösen.