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Die Rathausgasse ist kurz und eigentlich weltberühmt

Von Sandrine Wauthy, Vera Achleitner, Nora Haider, Christopher Buzas, Erhard Gstöttner und Helmut Atteneder, 18. Jänner 2015, 17:02 Uhr
foto: volker weihbold keplerhaus in der linzer rathausgasse Bild: Vowe: Weihbold Volker (OON)

Johannes Kepler: Der Wissenschafter (1571–1630) schrieb in der Rathausgasse "Tabulae Rudolfinae", eines seiner Hauptwerke Kulinarik und Lebenslust: Gastro-Lokale und kunterbunte Geschäfte locken in die einst nicht nur gut beleumdete Gasse.

  • Johannes Kepler: Der Wissenschafter (1571–1630) schrieb in der Rathausgasse "Tabulae Rudolfinae", eines seiner Hauptwerke
  • Kulinarik und Lebenslust: Gastro-Lokale und kunterbunte Geschäfte locken in die einst nicht nur gut beleumdete Gasse.

Rathausgasse

Betritt man die Rathausgasse am Hauptplatz, dann wirkt die kurze Verbindung zwischen Haupt- und Pfarrplatz langweilig. Im Erdgeschoß der ersten beiden Häuser gibt es eigentlich nichts zu sehen. Das wird beim Haus Nummer 3 anders. Im ehemaligen Handwerkerhaus gibt es die Pizzeria "Il Gusto". Und daneben ist eine kulinarische Institution, die sogar Genießer in London kennen, der Leberkas-Pepi – dazu der Bericht auf dieser Seite.

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"Die Harmonie in meinem Team und unter den Geschäfts- treibenden in der Rathaus- gasse ist sicher Teil meines Erfolgs.“

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Früher war hier die "Meraner Weinstube". Die war auch legendär. "Das war eines der gefährlichsten Lokale in der Linzer Altstadt", sagt ein besonderer Kenner der Szene.

Auf der anderen Straßenseite wirkt die Rathausgasse fröhlich. In der Sanften Pflege gibt es allerlei Gutes für die Schönheit, nebenan im Geko-Geschäft lockt Buntes, Witziges und Schräges aus vielen Teilen der Welt.

Und dann kommt das Hochamt, jenes Haus, das die Rathausgasse eigentlich zu einer weltberühmten Straße macht: Im Haus Nummer 5 lebte von 1621 bis 1626 der Astronom Johannes Kepler (1571–1630), ein Begründer der modernen Naturwissenschaften. Kepler war bereits 1612 nach Linz gekommen. Bedrängt von der katholischen Gegenreformation verließ er 1626 die Stadt.

Im Kepler-Haus treffen sich auch heute noch Querdenker zu Vortrag und Diskussion, im Keplersalon, einem Überbleibsel der Kulturhauptstadt Linz 2009. Nach so viel Geistigem ein Tipp zur Erfrischung: In der Bar Neuf (Rathausgasse 9) gibt es wunderbare (auch herbe) Cocktails.

Interessantes zur Rathausgasse

  • LinzGenesis (Hauptplatz 1 und Rathausgasse 8) zeigt anhand ausgewählter Exponate die Geschichte der Landeshauptstadt von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart. 
  • In diesem Jahr soll das Alte Rathaus erbaut worden sein. Nach dem Stadtbrand von 1509 kam es zu länger andauernden Ausbauarbeiten. Heute sitzt unter anderem der Bürgermeister im Alten Rathaus.
  • Im Zahnmuseum im Alten Rathaus sind Exponate aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Der Erhaltung der Apparaturen hat sich ein Verein verschrieben. Kustos ist der Zahnarzt Wilfried Wolkerstorfer.
  • Die „Bar Neuf“heißt so, weil sie im Haus Rathausgasse 9 untergebracht ist. Von Dienstag bis Samstag gibt es zwischen 19 und 3 Uhr unter dem Ziegelgewölbe wunderbare Cocktails.
  • Johannes Kepler (1571–1630) lebte und arbeitet von 1621 bis 1626 in der Rathausgasse.
  • Ort der Information rund um die Wissenschaften. Das ist der Keplersalon in der Rathausgasse 5. Im  ehemaligen Wohnhaus des Astronomen Kepler finden Diskussionen und Vorträge statt.

Leberkas-Pepi

„Amoi Kasleberkas mit Senf und a Bier“

Der Dialog ist nicht gesichert, die Geschichte selbst aber hat hohes Wahrheitspotenzial: „Gutennn Morgennn! Draußen im Auto sitzt der Herr Bundespräsident und hätt’ gern an warmen Leberkäs.“ Aber nicht nur Heinz Fischer, sondern auch ein Kaiser hat beim Leberkas-Pepi in der Rathausgasse 3 schon einmal das Einsermenü (Leberkäs-Semmerl mit Bier) konsumiert: Robert Palfrader.

Zum Pepi kommen sie alle. Die Prominenten, die No-Names, die Nachtschwärmer, jung und alt von acht bis vier Uhr früh, an Wochenenden sogar bis fünf Uhr. Zum Pepi, der eigentlich Rudi heißen sollte, weil sein Erfinder Rudolf Sturm (ehemals Chef des Pöstlingberg-Restaurants) hieß. „Aber Pepi ist halt doch irgendwie typisch Oberösterreich und passt am besten zum Leberkäse“, sagt Christoph Baur, der den Pepi vor 13 Jahren vom Rudi übernommen hat.
20 verschiedene Sorten bietet er mit saisonaler Rücksicht (Spargelleberkäse, Bärlauchleberkäse) an. Alles fein nach Geheimrezept mit bestem Rind- und Schweinefleisch. Und garantiert ohne Leber und Käse (ausgenommen der beliebte Kasleberkas). Baur hat kulinarische Ahnenforschung betrieben und folgenden Verdacht: „Die Bezeichnung könnte aus dem Mittelhochdeutschen kommen und sich aus „lab“ für Gerinnen und „quas“ für Schmaus zusammensetzen.“
Trotz wachsender Standl-, Kebap- und Burgerkonkurrenz ist der Pepi-Umsatz seit Beginn der Leberkasära im Jahr 1990 stets leicht steigend. „Zwischen 40 und 100 Kilo wandern pro Tag über den Tresen. Am beliebtesten sind Klassik, Kas und Chili – je nach Gewicht zwischen 1,80 und 2,40 Euro die Semmel.“ Hin und wieder gibt es Anfragen nach veganer Ausführung. Was Christoph Baur ein mildes Lächeln mit Augenzwinkern kostet: „Bei uns steht der Genuss im Vordergrund, Leberkäse isst man ja nicht täglich, das macht ihn so gesund.“

"Amoi Kasleberkas mit Senf und a Bier"
Christoph Baur, seit 13 Jahren Besitzer des Leberkas-Pepi in der Rathausgasse. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Keintzel

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"Wir haben sogar Gäste aus Wien. Die kommen extra an Samstagen zu uns wegen unserem Schweinsbraten."

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Interview: Michael Keintzel

Eigentlich hat der 52-Jährige eine Ausbildung zum Orthopädiemechaniker abgeschlossen. Doch Keintzel hat sich seinen großen Wunsch erfüllt und den Schrittin die Gastronomie gewagt. Seit beinahe 17 Jahren ist er Inhaber des gleichnamigen Lokals im Alten Rathaus.

  1. Sie sind ja ein typischer Quereinsteiger. Was hat Sie zum Sprung in die Gastronomie bewogen? 

    Ich wollte schon immer auf diesem Gebiet arbeiten. Nach meiner Orthopädiemechaniker-Lehre habe ich dann im Exxtrablatt angefangen. Später habe ich die Konzessionsprüfung gemacht. Im September sind es jetzt 17 Jahre, dass es das Keintzel gibt.
  2. Ihr Lokal ist ja im hinteren Bereich des Alten Rathauses untergebracht. Haben Sie oft Stadtpolitiker und Beamte zu Gast? 

    Eigentlich weniger. Die haben nur an zwei Tagen lange Tage, wo die Mitarbeiter essen gehen können. Politiker lassen sich hie und da bei uns anschauen. Unser Publikum ist ohnehin sehr breit gefächert. Wir haben sogar Gäste aus Wien. Die kommen extra an Samstagen zu uns wegen unserem Schweinsbraten.
  3. Wie sind Sie mit der Entwicklung der Rathausgasse in den vergangenen Jahren zufrieden? 

    Die Entwicklung ist sehr gut. Ich würde mir wünschen, dass der Hauptplatz mehr belebt wird. Dass die Linz Linien hier ihr Ticketbüro eröffnet haben, ist für uns gut. Es bräuchte noch mehr Geschäfte auf dem Hauptplatz.

 

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