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Linzer Poly-Schüler werden Sprachlehrer

Von Erhard Gstöttner, 27. Jänner 2012, 00:04 Uhr
Linzer Poly-Schüler werden Sprachlehrer
„Gemma lesen!“-Auftakt im Kindergarten Hofmeindlweg: Freude am Lesen vermitteln und dabei viel lernen. Bild: Polytechnische Schule Linz-Urfahr

LINZ. Poly-Schüler lesen Kindergartenkindern aus deutsch- und fremdsprachigen Büchern vor – was einfach klingt, ist ein mehrfach sinnvolles Projekt.

Die Stadt Linz hat das Projekt „Gemma lesen!“ jetzt mit einem Förderpreis für integrative Kulturprojekte ausgezeichnet. Denn Lesen ist eine wesentliche Grundlage für Sprachenlernen, somit eine Schlüsseltechnik für Integration.

Das „Gemma lesen!“-Vorhaben entwickelt haben Lehrerinnen der Polytechnischen Schule Linz-Urfahr. Im Grunde ist es einfach: Schülerinnen und Schüler des Poly gehen in Kindergärten, lesen den Kindern aus deutsch- und fremdsprachigen Büchern vor, auf Albanisch, Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Rumänisch. „Arabisch und Polnisch kommen noch dazu“, sagt Poly-Lehrerin Regina Fechter-Richtinger, die das „Gemma lesen!“-Projekt leitet.

Sprachliche Vielfalt

Vorleser für diese Sprachen zu finden, ist an der Polytechnischen Schule in Linz-Urfahr eigentlich einfach. Denn dort gehen Jugendliche aus 20 verschiedenen Nationen zur Schule. Diese Schülerinnen und Schüler lernen durch das Vorlesen selber besser lesen, erfahren die Lust am Lesen und verbessern ihre Fähigkeiten in der Muttersprache und in Deutsch.

Fünf „Gemma lesen!“-Schülerteams gibt es nun am Poly Urfahr. Die haben sich seit Herbst 2011 intensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet, zunächst in einem theaterpädagogischen Workshop. Dort übten die Schülerinnen und Schüler Vorlese-Techniken und absolvierten Übungen zur Steigerung des Selbstvertrauens.

Dann ging es ans Üben. Ein Schüler oder eine Schülerin liest in einer Fremdsprache vor, der andere Schüler oder die andere Schülerin liest dieselbe Seite auf Deutsch vor. Im Training übten die Schülerinnen und Schüler auch, wie man die Kinder zum Mitmachen bewegt, ihr Interesse steigert, zum Beispiel durch Zwischenfragen, Wiederholungen, lauteres und leiseres Sprechen, Mienenspiel, Blickkontakt.

Auftakt am Hofmeindlweg

Und dann wurde es im heurigen Jänner ernst. Im städtischen Kindergarten Hofmeindlweg am Froschberg gab es in der vergangenen Woche das erste Vorlesen vor Kindern. Von März bis Juni ziehen dann die fünf „Gemma lesen“-Teams durch eine Reihe von Linzer Kindergärten.

Einer der Vorleser, ein kurdischer Schüler, hat die Faszination des Projekts auf den Punkt gebracht: „Ich habe früher gerne beim Vorlesen zugehört. Und es ist wunderschön, dass ich jetzt Kindern vorlesen kann.“ Mit dem besonderen Leseprojekt wird auch der Wert von Mehrsprachigkeit gefördert.

„Viele unserer Schülerinnen und Schüler geben als Sprachkenntnisse Deutsch und Englisch an. Jetzt erfahren sie, dass ihre eigentliche Muttersprache eine Ressource ist, die sie auch beruflich einsetzen können“, sagt Projektleiterin Regina Fechter-Richtinger.

 

Ausgezeichnet

Acht Projekte zeichnete die Stadt Linz heuer mit dem Förderpreis „Stadt der Kulturen“ aus. Der mit 13.500 Euro dotierte Preis würdigt künstlerische und integrative Projekte, die die Annäherung und Vernetzung verschiedener Kulturen in Linz fördern.
Ausgezeichnet wurden das „Gemma lesen!“-Projekt des Poly Urfahr, die Werkstatt Bilderbuch des Kindergartens Hofmeindlweg, ein Radio-Feature von Karin Haidruck, Radio FRO, der Verein Bashkimi, das alternative Solidaritätszentrum ADA, die interkulturelle Medienwerkstatt Pangea und SOS Menschenrechte.

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1  Kommentar
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Markus_aus_Linz (186 Kommentare)
am 27.01.2012 07:31

Super Idee!

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