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Umweltmediziner: „Würde Ennser Wasser trinken, Sperre aber richtig“

Von Von Ulrike Griessl, 01. April 2009, 00:04 Uhr
Umweltmediziner: „Würde Ennser Wasser trinken, Sperre aber richtig“
Der Umweltmediziner Thomas Edtstadler ist für genaue Aufklärung beim Bentazon-Problem. Bild: Petuely

LINZ. „Wie gefährlich ist das Pflanzenschutzmittel Bentazon im Trinkwasser nun wirklich?“ Diese Frage stellen sich viele, nachdem die Stadt Enns ihre Wasserversorgung wegen Grenzwertüberschreitungen auf die Linz AG umgestellt hat. Die OÖN haben mit dem Umweltmediziner Thomas Edt-stadler von der Landessanitätsdirektion gesprochen.

OÖN: Herr Dr. Edtstadler, welche gesundheitlichen Auswirkungen hat Bentazon im Ausmaß von 0,1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser (Grenzwert nach EU-Verordnung) auf den Menschen?

Edtstadler: Wenn Bentazon in dieser geringen Menge im Wasser vorhanden ist, gibt es keine beeinträchtigenden Auswirkungen auf die Gesundheit.

OÖN: Hat die Stadt Enns demnach übertrieben reagiert, indem sie die gesamte Wasserversorgung auf die Linz AG umgestellt hat?

Edtstadler: Nein, keineswegs. Die Brunnensperre war richtig, weil der EU-Grenzwert für Bentazon, wie für alle Pestizide, bei 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser festgelegt ist. Bei dieser Verordnung geht es um vorbeugenden Gesundheitsschutz, nicht darum, Menschen vor einem unmittelbaren Risiko zu bewahren. Der Sicherheitspolster wird bewusst hoch gehalten. Der zweite Grundgedanke hinter den Grenzwertbestimmungen zielt auf ökologische und umwelthygienische Werte ab. Man will, dass Wasser und Luft generell so wenig, wie nur möglich, mit Schadstoffen belastet werden.

OÖN: Kennt man die Auswirkungen von höher konzentriertem Bentazon im Trinkwasser?

Edtstadler: Die WHO (Weltgesundheitsorganisation, Anm. d. Red.) hat Tierversuche durchgeführt und den Grenzwert daraufhin mit 300 Mikrogramm Bentazon pro Liter festgelegt. Bei den Versuchstieren wurden ab dieser Menge Veränderungen bei der Blutgerinnung festgestellt. In Bezug auf Menschen gibt es kaum Daten. Man weiß aber, wie sich das Pflanzenschutzmittel bei der direkten Anwendung auswirkt. Wenn keine Schutzbrille verwendet wird, kommt es zu Augenreizungen. Wird Bentazon inhalativ aufgenommen, also eingeatmet, dann entstehen Lungenreizungen.

OÖN: Würden Sie das Ennser Wasser trinken?

Edtstadler: Ja, ich hätte kein Problem damit, weil die Menge des nachgewiesenen Bentazons sehr gering ist. Aber das ist meine ganz persönliche Beurteilung.

OÖN: Und was würden Sie Landwirten raten, die Trinkwasser mit 0,1 Mikrogramm Bentazon-Verunreinigung im Brunnen haben?

Edtstadler: Ich würde ihnen zum einen die Hintergründe des EU-Grenzwertes von 0,1 Mikrogramm Bentazon pro Liter erklären. Zum anderen würde ich den Landwirten auch den Grenzwert der WHO erläutern. Jeder soll gut informiert sein und dann selbst entscheiden, ob er sein Brunnenwasser trinken will oder nicht. Ein unmittelbares Gesundheitsrisiko ist in Enns derzeit nicht gegeben.

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