Zurück zu den Quellen ist im Schloss Riedegg nicht nur ein guter Slogan
ALBERNDORF / GALLNEUKIRCHEN. Ein Ärztezentrum der anderen Art belebt die historischen Mauern – Für den Kardiologen Christian Wiesinger ist das Schloss Arbeitsplatz, aber noch mehr ein Ort der Erinnerungen.
Die Vertrautheit mit dem Areal ist das erste, das einem auffällt, wenn man mit Christian Wiesinger durch das historische Schloss Riedegg geht. Viele Erinnerungen findet er hier. Jugendzeiten prägen eben. Das will der Kardiologe aus Gallneukirchen auch gar nicht bestreiten. Wenn er von damals erzählt, erkennt man ein kleines Leuchten in seinen Augen.
Noch auffälliger ist aber, dass er den Schlüssel besitzt, der praktisch alle Türen im Schloss öffnet. Christian Wiesinger ist Arzt und seit knapp einem Jahr Schlossherr. Einer von sieben, die es sich zum Ziel gesetzt haben, dass Geschichte nicht verfallen darf.
Gemeinsam mit Erwin Brandl, Robert Stadler, Leo Haider, Reinhard Hartl und Wilhelm Stadler hat Wiesinger das Schloss erworben. Mit Unterstützung von Kulturpfleger Georg Spiegelfeld wird seither daran gearbeitet, neues Leben in die alten Mauern zu bringen, ohne das Ensemble auch nur im kleinsten zu zerstören.
Erhalten ist oberstes Gebot
"Es geht darum, den Ort mit seinem besonderen Flair zu erhalten", sagt Wiesinger. Die Polytechnische Schule ist hier untergebracht, die Missionare von Mariannhill haben als frühere Besitzer des Schlosses weiter hier ihr Zuhause und zwischendrin entsteht aber Neues. Wie AdFontes. Zu den Quellen. Den Leitspruch der Humanisten will man hier leben. Medizin und Therapie verbindet sich im Angebot der derzeit zehn Professionisten, die hier im alten Konvent Patienten empfangen. "Hier lässt sich besser mit dem Arzt reden", spielt Wiesinger auf die Möglichkeit an, sich im gepflegten Garten auszutauschen.
Zudem verknüpfen sich Angebote. Nebeneinander bieten Kardiologe, Psychologin, Diätologin oder Sportwissenschafter ihr Wissen an. "Hier soll alles ein wenig anders sein", sagt Wiesinger.
Sanfte neue Nutzungen
Sanft sollen auch andere neue Nutzungen im Schloss entwickelt werden. Dazu gehören Überlegungen, die vier Turmzimmer eventuell für Menschen zu adaptieren, die sich gerne für eine gewisse Zeitspanne ausklinken wollen. Auch ein spezielles gastronomisches Angebot wäre in Schloss Riedegg wünschenswert. Ein konkretes Projekt scheiterte dieser Tage kurz vor dem Abschluss. Das sei bedauerlich, aber nicht zu ändern, so Wiesinger. Über das Knie brechen wolle man ohnedies nichts. Ideen brauchen auch Zeit, um zu reifen. Wie AdFontes.
Schloss Riedegg und seine Geschichte
Erstmals im Jahr 1150 erwähnt, wurde die Burg Riedegg 1529 zum Schloss umgebaut. Es gehörte Erasmus von Starhemberg. 1609 führte ein Brand zum Neubau. Bis 1933 im Besitz der Starhemberger, verkaufte dann Fürst Ernst Rüdiger Starhemberg das Schloss an den Engländer Slater, der es 1936 an die Missionare von Mariannhill verkaufte. Sie errichten ein Kloster, später ein Schulzentrum und ein Afrikamuseum. Die Missionare leben noch hier, das Schloss gehört aber jetzt einer Privatinitiative.
Infos: www.adfontes-medizin.at
Thüsen Tak: Warum ein Linzer Original spontan zugesperrt hat
Neues Konzept für Trauner City-Bus
Leblose Frau am Bahnhof Pichling wiederbelebt
Unfall bei St. Florian: Auto kam in Wiese zum Liegen
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.