Zeugnisverteilung für die Linzer Stadtpolitiker
LINZ. Klaus Luger schlüpfte schnell in die Stadtchef-Rolle – VP mit neuem Stil – FP weiter bemüht – Grüne nun munterer.
Nach und nach verabschieden sich auch die Linzer Stadtpolitiker in den Urlaub. Somit ist es Zeit, ihnen Zeugnisse auszustellen. Die OÖNachrichten tun dies mit verbalen Beurteilungen.
Also: Das nun zu Ende gegangene Arbeitsjahr war geprägt vom großen Wechsel in der Stadtregierung. In der SP kamen gleich drei Neue in die Stadtregierung. Und Klaus Luger löste Franz Dobusch an der Spitze der Stadtregierung ab. Luger hat schnell in die neue Rolle als Bürgermeister gefunden, die nähere Beurteilung finden Sie in der Ausgliederung auf dieser Seite.
Eine eigenständige Rolle füllt der ehemalige Linzer SP-Bezirkssekretär und nunmehrige Finanzreferent Vizebürgermeister Christian Forsterleitner aus. Die große Probe kommt aber erst. Er muss enorm viel einsparen: im neuen Budget und vor allem durch die Magistratsreform, die noch ausgeheckt wird. Sozialstadtrat und SP-Fraktionschef Stefan Giegler (SPÖ) ist hochmotiviert, wirkt aber in schwieriger gewordenen Politzeiten recht gestresst. Mit ihren SP-Frauen und den Voest-Gewerkschaftern hat Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) eine riesige Hausmacht, neigt jedoch im Alltag zu Floskelhaftigkeit.
Die VP hat mit ihrem neuen Linz-Chef Vizebürgermeister Bernhard Baier einen neuen Stil entwickelt. Was dieser Stil bringt, ist noch nicht wirklich abzuschätzen.
Die FPÖ gibt sich sachorientiert und will Anerkennung als" normale" Fraktion. Bei Themen wie "Bettler in Linz" kommt jedoch wieder die grundsätzliche Rechtsaußen-Position der Gruppe von Stadtrat Detlef Wimmer zum klar Vorschein.
Die Grünen sind seit Herbst 2013 wieder agiler geworden. Anscheinend sind sie angesichts der zu erwartenden Konkurrenz durch die Neos mutiger geworden.
Die Linzer Polit-Spitzen und ihre aktuelle Entwicklung
Klaus Luger
21 Jahre lang war er treuer Diener seines Herrn Franz Dobusch. Umso erstaunlicher ist, wie schnell er sich in der Wahrnehmung von Dobusch emanzipierte und in die Rolle des Bürgermeisters geschlüpft ist. Wirkt nun, als würde er mit Weichspüler frühstücken. Doch rathausintern versteht er es nach wie vor, beinhart zu agieren. Übersieht dabei, dass er damit die anderen Fraktionen gegen die SP aufbringt. Das führte dazu, dass die SP im Gemeinderat mehrmals mit Anträgen scheiterte.
Fazit: Guter Start. Die wirklich schwierige Arbeit kommt erst.
Bernhard Baier
Löste im vergangenen November (für Außenstehende) überraschend den nunmehrigen Landesamtsdirektor Erich Watzl als Linzer VP-Chef und Vizebürgermeister ab. Legte die Punzierung als Parteisoldat geschickt ab und erarbeitete sich ein gutes Image vor allem in der freien Linzer Kulturszene. Die leidet trotzdem unter starken Budgetkürzungen. Baier befreite die Linzer VP vom Image des Justament-Dagegenseins und streckt auch seine Fühler zu den Sozialdemokraten aus.
Fazit: Der Mann aus dem VP-Apparat wirkt liberal und offen.
Detlef Wimmer
Der Jüngste in der Linzer Stadtregierung (wird am 18. Juli 30 Jahre alt) hat mit dem Feuerwehrwesen und der Stadtwache das kleinste Ressort aller Stadtsenatsmitglieder und somit viel Zeit, sich um anderer Angelegenheiten zu kümmern. Ist bemüht, öffentlich nur ja keine Rechtsaußen-Worthülsen von sich zu geben. Kann ziemlich humorvoll sein. Doch im Zweifelsfall ist er der deutschnationale Burschenschafter. Diese Haltung ist derzeit auch in der FP-Kampagne gegen Bettler in Linz spürbar.
Fazit: Stark um Sachlichkeit bemüht. Im Zweifelsfall weit rechts.
Eva Schobesberger
Stand lange im Schatten des 2009 abgetretenen und 2013 verstorbenen Grün-Stadtrats Jürgen Himmelbauer. Rathausintern wird die Juristin für ihre soziale Intelligenz und Sachkompetenz geschätzt. Schafte es aber kaum, ihre Arbeitsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zu vermitteln. Seit einigen Monaten wirkt Schobesberger angriffig und formuliert pointierter. Befreite die Linzer Grünen vom Image, Helfershelfer der SP zu sein. Rüstet offenbar gegen die kommende Neos-Konkurrenz.
Fazit: Wieder frischer Wind bei den Linzer Grünen.
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dann hätten wir sie noch länger am Hals.
Von der Linzer Lobby werden sie sicherlich gelobt
Die freie Kulturszene liebt ÖVPler bekanntlich über alles. Überhaupt sind Kapu, Stadtwerkstatt, Phönix etc. die Stammlokalitäten für schwarze Kulturfreunde. Während alle anderen Portraits halbwegs zutreffen, ist das über Baier komplett daneben und eine OÖN-typische ÖVP-Lobhudelei. Zufall, was?
von den nudelsieb pinklern nichts zu sehen. aber der herr gstöttner beschwört sie schon herauf.
ich frage mich ernstlich, wer diese kasperln braucht......ach, da fällt mir ein, nannten sich nicht ähnliche narren sogar piraten?
Rechtsaußen-Position der Gruppe von Stadtrat Detlef Wimmer "zum klar Vorschein.
Lieber Herr Gstöttner-sie sollten sich ihre persönlichen Animositäten ersparen.
Dann klappts vielleicht mit dem"Qualitätsjournalismus"...
An jedem noch so schlechten Zeugnis war in Wahrheit immer schon der Lehrer schuld.
Weit rechts, als dümmlich Gut und völlig daneben.
gut?
bist du dichter beim Kommentar steht nichts von BÖSE !
Fällt mir nur STEUERGELDZOCKEREI ein. Er hat von Allen Schweinerien Kenntnis gehabt.