"Wir sind nicht zerstritten"
LINZ. Nach Forsterleitner-Rückzug: Linzer SPÖ-Spitze demonstriert nach außen Einigkeit.
Der überraschende Rückzug des 40-jährigen Hoffnungsträgers der Linzer SPÖ aus der Stadtregierung hat seit Freitag reichlich Raum für Spekulationen geboten. Gestern Vormittag demonstrierten Bürgermeister Klaus Luger und sein Noch-Vize Christian Forsterleitner nach außen hin Einigkeit. Vermutungen über ein zerrüttetes Verhältnis von ihnen seien "an den Haaren herbeigezogen". "Wir haben ein Vertrauensverhältnis und sind keineswegs zerstritten", sagte Luger.
Dies bekräftigte auch Forsterleitner, der von einem gemeinsamen Weg sprach, der in fast vier Jahren davon geprägt war, die angeschlagenen Finanzen zu konsolidieren. "Wir haben die Bausteine gemeinsam entwickelt und ich bin sehr froh darüber, dass Klaus Luger das Finanzressort übernehmen wird, wenn ich ausscheide", sagte Forsterleitner. Bis dahin werde er noch vorbereiten, was es vorzubereiten gebe, wie etwa das Budget für das nächste Jahr. Die Entscheidung, die "Finanzen zur Chefsache" zu machen, ist neben der personellen Nachfolge klar.
100 Prozent Zustimmung
Statt Forsterleitner wird, wie berichtet, Gemeinderätin Regina Fechter in die Stadtregierung einziehen. Die designierte Stadträtin ist 60 Jahre alt, (noch) Direktorin der Polytechnischen Schule Urfahr und seit 41 Jahren politisch aktiv. Von der Gemeinderatsfraktion sowie vom Bezirksparteivorstand wurde die Rochade am Montag mit 100 Prozent der Stimmen beschlossen, was Luger auch als deutliches Zeichen dafür wertet, dass es keine zwei Lager in der SPÖ gebe. Denn die Wahl sei in geheimer Abstimmung erfolgt.
Zur Vizebürgermeisterin wird im Herbst Stadträtin Karin Hörzing aufsteigen, die die Bereiche Soziales und Sport verantwortet. Wie die Ressortverteilung innerhalb der drei SP-Stadtregierungsmitglieder künftig aufgeteilt wird, wird sich Ende August entscheiden. "Es gibt keinen Grund zur Eile. Deshalb werden wir das entscheiden, wenn alle vom Urlaub zurückgekehrt sind", sagte Luger.
Hörzing befindet sich derzeit in Urlaub, Luger tritt seinen in knapp einer Woche an und auch Fechter hatte ihre Urlaubspläne nur auf ihre schulische Tätigkeit, nicht aber auf ihre neue politische Herausforderung abgestimmt. Die 60-Jährige freut sich jedenfalls auf den späten Karrieresprung. Auf das ab 21. September frei werdende Gemeinderatsmandat von Fechter wird Arzu Büyükkal nachrücken.
Forsterleitner wiederholte gestern seine Beweggründe. Er habe von Anfang an klar gemacht, nicht als Berufspolitiker in Pension gehen zu wollen. Es sei eine schon länger von ihm geplante Entscheidung für die Rückkehr in die Privatwirtschaft und auch für seine Familie gewesen. "Es gab aber keinen Druck meiner Familie", sagte Forsterleitner, der wiederholte, kein Jobangebot zu haben. Eine Position in einem stadteigenen Betrieb wie Linz AG oder GWG schloss er kategorisch aus.
"Quotenmann" Luger
Das Ergebnis in den SP-Gremien und die rasche Entscheidung, wie es in Zukunft weitergeht, ist für Luger ein Zeichen der Kontinuität. Zudem würde die Förderung von Frauen sichtbar. "In der neuen SP-Stadtregierungsriege werde ich ab 21. September der Quotenmann sein", so der Linzer Bürgermeister.
Christian Forsterleitner über ...
... den Beruf Politiker: "Ich habe immer gesagt, dass ich es nicht anstrebe, Berufspolitiker zu werden, aber es hat mir niemand geglaubt. Mir geht es nicht besser, wenn mich jemand Herr Vizebürgermeister nennt. Ich strebe auch keine höheren Titel an."
... den Zeitpunkt seines Rücktrittes: "Ich habe nicht ad hoc reagiert, sondern schon vor Monaten darüber nachgedacht, was ich nach dem operativen Start der Holding machen werde. Für mich ist damit ein großes Arbeitspaket abgeschlossen. Ich habe den Rückzug vor dem Sommer angekündigt, weil mir ein geordneter Übergang wichtig ist. Den richtigen Zeitpunkt gibt es ohnedies nicht."
... seine Selbstsicht: "Ich bezeichne mich gerne als sozialen Betriebswirt und habe Freude am Organisieren. Ich will etwas bewegen."
... seine Zukunft: "Ich möchte wo arbeiten, wo alle an einem Strang ziehen. Mich hat immer gestört, dass in der Stadtregierung nicht immer vorrangig zum Wohl der Stadt gearbeitet wird. Der Politik würde es guttun, gemeinsam an Zielen zu arbeiten."
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🤢🤢🤢🤢🤢😊
Quotenmann...
Aha, das ist also Lugers Qualifikation.
haben die eine Eheberatung konsultiert ?
Nun gut, die Gerüchte wollten Differenzen sehen, die Beteiligten üben sich in Harmonie.
Zu Regina Fechter: "Die designierte Stadträtin ist 60 Jahre alt, (noch) Direktorin der Polytechnischen Schule Urfahr und seit 41 Jahren politisch aktiv."
Mich würde z.B. interessieren, ob Frau Fechter in ihren 41 politisch aktiven Jahren irgend etwas von Bedeutung erreicht oder umgesetzt oder initiiert hat und was genau ihre Fähigkeiten sind, die sie als Stadträtin qualifzieren. Schuldirektorin ist ja fein, da kann sie auch mit schwierigen Charakteren etwas anfangen, aber was ist der Nutzen für uns Bürger, wenn sie auf dem mit rund 13.000 Euro dotierten Posten sitzen wird?
Kann sie z.B. Bilanzen lesen und verstehen? Sie wird immerhin in Aufsichtsräten sitzen? Hat sie schon jemals mit Erfolg BGM Luger in einer Thematik widersprochen oder ist sie eher eine brave Untertanin? So etwas und andere könnte man sie fragen...
Googlfaul?
Dr. Regina Fechter MAS, MSc
Sie absolvierte zwei Masterstudien an der Uni Krems, 2015 promovierte Regina Fechter zur Dr. phil.
Als Aufsichtsrätin ist sie aktuell in der LIVA und der "Innovation, Kultur & Veranstaltungen der Stadt Linz Holding GmbH" tätig, weiters ist sie 1. stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der GWG der Stadt Linz.
Danke für die Info; sie ist also NICHT in der Lage, Bilanzen zu lesen und zu interpretieren. Über die Fachrichtungen ihrer Masterstudien hält sie sich bedeckt; der Abschluss in Philosphie (weshalb in Dresden???) mag fürs Kaffeesudlesen hilfreich sein, für Finanzagenden keinesfalls.
1. Sie bekommt ja nicht das Finanzressort, daher ist "Bilanzen lesen" ziemlich wurscht.
2. Ist doch völlig egal, wo jemand promoviert.
3. Grundsätzlich gebührt ihr einen Vertrauensvorschuss.
1. wird die Ressortaufteilung erst im August geklärt
2. stimmt mich ein Studium in Dresden besonders dann stutzig, wenn jemand aus dienstlichen Gründen ausschließlich zu Ferienzeiten abwesend sein kann. Man erinnere sich an Herrn Doktor Faymann, der diese Anrede durch Genossen und Medien jahrelang unwidersprochen ließ.
3. hier bin ich schlicht anderer Meinung, ihr "gebührt" mit 60 ein angenehmer Ruhestand. So wie der Partei Erneuerung "gebührt".
Sie haben anscheinend keine Ahnung, wie ein Studium ablaufen kann.
auch schon googlefaul?
"Im Rahmen des Graduiertenkollegs Education & Technology, einem Forschungs-Kooperationsprogramm der Technischen Universität Dresden und der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz ist es möglich, ein Doktoratsstudium zu absolvieren und zu promovieren."
@Strachelos:
Zitat:"Sie bekommt ja nicht das Finanzressort, daher ist "Bilanzen lesen" ziemlich wurscht."
Das ist völlig falsch! Erstens sitzen, wie Du wissen könntest/solltest, auch alle anderen Stadträte in diversen Aufsichtsräten und sollten dort das jeweilige Unternehmen kontrollieren und dafür wäre Bilanz-Lesen wesentlich.
Zudem sollten auch die anderen Stadträte dem jeweiligen Finanzreferenten etwas entgegenzuhalten haben.
Bilanzen lesen ist nicht so schwer.
Was ist gegen ein Auslandsstudium einzuwenden? Mit Dresden wars immerhin sogar fremdsprachig....
Und was sagt uns das jetzt? Eine österr. Privatuni, und dann im Aufsichtsrat eines Unternehmens der Stadt Linz. Das qualifiziert jetzt genau für welchen Job?
haspe1
Du vergisst, dass das
Direktorinnengehalt
dazu kommt!
Finanzen zu Luger = gute Nacht Linz
die letzten Zuckungen einer total versagenden Spitze 🤢🤢🤢🤢🤢🤢
War der Artikel eine bezahlte Anzeige -
oder doch nur der Versuch die Wogen zu glätten?
Die Finanzagenden wären besser Expertensache und nicht Chefsache.
hatten wir doch schon mit Penn und Mayr....
Genau dieses Expertenteam
war eher unbedarft!
Siehe Bausparvertrag!
Wieder einmal ist ein Versuch der OÖN, die SPÖ anzupatzen, daneben gegangen.
Sich selbst anzupatzen kann die SPÖ ganz gut, dazu benötigen die keine fremde Hilfe.
Wenn jetzt der Bürgermeister selbst das Finanzressort übernimmt, dann sicher aus der Situation heraus und hat gaaanz sicher nix mit Machtkonzentration zu tun ! Wers glaubt wird selig und wir sind ein bißchen blöd . . .