Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Lebenswert, grün und sauber": Das schätzen die Bewohner in Urfahr

Von Philipp Hirsch, 21. Juni 2018, 00:04 Uhr
bilder_thomas
Mehr als 200 Bürger kamen, um zu sagen, was ihnen in Urfahr gefällt und was sich künftig auf jeden Fall verändern muss. Bild: Weihbold

LINZ. Was gefällt den Linzern, die in Urfahr daheim sind? Und was sollte dringend geändert werden?.

Man würde wohl nicht in die Nähe eines Propheten gerückt werden, wenn man einfach so dem Stadtteil Urfahr höchste Lebensqualität bescheinigen würde. Der Norden von Linz ist seit jeher ein beliebter wie auch begehrter Platz zum Leben. Das sagt nicht nur das Gefühl. Das sagen auch diejenigen, die dort zu Hause sind.

94,5 Prozent geben an, gerne hier zu wohnen. Der Prozentsatz derer, die sich vorstellen könnten, in einem anderen Linzer Stadtteil zu leben, oder lieber in einer anderen Gemeinde wohnen würden, ist folglich gering. Das ist aber auch keine große Überraschung, da die Verbundenheit der Urfahraner mit ihrem Stadtteil seit der ersten Bürgerbefragung außerordentlich hoch ist.

Punkten kann der Stadtteil aus Sicht der Befragten damit, dass er als lebenswert (90,7 Prozent), grün (88,3 Prozent) und sauber (81,5 Prozent) wahrgenommen wird. Darüber hinaus stufen 72,7 Prozent der Teilnehmenden ihr Wohngebiet als sicher ein.

Durch die Bank gute Werte

Besonders zufrieden sind die Bewohner von Urfahr in ihrem Wohngebiet mit den Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf (91,1 Prozent), dem Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln (76,6 Prozent) und der hier lebenden Wohnbevölkerung (73,7 Prozent).

Weniger zufrieden sind die Teilnehmer hingegen mit den Parkmöglichkeiten, sowohl mit jenen abends und nachts (30,8 Prozent) als auch mit jenen tagsüber (28,4 Prozent). Mit der Tätigkeit der Polizei sind 48,9 Prozent der Befragten zufrieden, aber 12,6 Prozent unzufrieden. Zudem gibt es den Wunsch nach mehr Einsätzen von Polizeistreifen zu Fuß (27,2 Prozent).

Mit Blick auf die Parkplatzsituation zeigt sich, dass 53,7 Prozent die Ausweitung des Bewohnerparkens in bestimmten Gebieten von Urfahr generell für sinnvoll erachten. Wenn es aber um die Umsetzung dieser Maßnahme in ihrem Wohngebiet geht, dann dreht sich das Stimmungsbild. Dann sind nur noch 34,5 Prozent der Befragten der Meinung, dass das eine sinnvolle Maßnahme sei.

Was das Ende des Parkens auf dem Jahrmarktgelände betrifft, so erachten 39,1 Prozent der Urfahraner diese Maßnahme als sinnvoll. Eine Mehrheit (57,5 Prozent) kann sich damit aber nicht anfreunden.

Bei all den durchwegs positiven Einschätzungen der Urfahraner Bevölkerung, was ihren Stadtteil angeht, brennt natürlich auch hier die Verkehrssituation den Menschen unter den Fingernägeln. 17,8 Prozent halten die Situation für stark verbesserungswürdig.

Download zum Artikel

Leben Sie gerne in Ihrem Stadtteil? Linzer Norden

PDF-Datei vom 20.06.2018 (1.884,42 KB)

PDF öffnen

 

„Wir dürfen Urfahr jetzt nicht unter Quarantäne stellen“

Hilde Rattan (58) erkennt ihr Linz kaum noch wieder, sagt sie. Viele politische Entscheidungen der vergangenen Jahre kann sie nicht nachvollziehen: „Die Stadt hat sich verändert. Leider nicht zum Besseren. Dass man planlos Brücken wegreißt und überall Hochhäuser errichten will, schreckt mich“, sagt Rattan.
Ihre Sorgen teilen offenbar viele Menschen in Urfahr. Vor allem, was den Verkehr betrifft. Mehr als 200 Bürger kamen am Dienstagabend ins Neue Linzer Rathaus, um mit Vertretern der Stadtregierung über ihren Stadtteil zu diskutieren.

"Wir dürfen Urfahr jetzt nicht unter Quarantäne stellen"
Reinhold Gruber, Regionaler Chef vom Dienst der OÖN (li.), im Gespräch mit den Vertretern aus den Urfahraner Stadtteilen, Christine König, Martin Duftschmid und Gottfried Jachs, sowie dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP). Bild: VOLKER WEIHBOLD

Drogenproblem rund ums AEC?

Petra F. ist gekommen, um mit Bürgermeister Klaus Luger (SP) „ein Hühnchen zu rupfen“. Sie wohnt direkt neben dem Ars Electronica Center (AEC). Bei den umliegenden Lokalen werde in den Nachtstunden „wie wild mit Drogen gedealt“. Grölende Betrunkene würden den Anrainern die Nachtruhe vermiesen, berichtet Frau F.
Dutzende Briefe habe sie bereits an den Magistrat geschrieben, um auf diese – aus ihrer Sicht – „unhaltbaren Zustände“ aufmerksam zu machen. Aber seit Jahren werde sie „von den Behörden einfach nur im Kreis geschickt“. Sie verlangt, dass die Polizei rund um das AEC eine Schutzzone wie beim Hessenpark errichtet. „Ich will zuhause endlich wieder meine Ruhe haben“, sagt sie merkbar verärgert.

Die Sicherheitslage in Urfahr bleibt an diesem Abend aber ein Randthema. Fast alle Urfahraner, mit denen die OÖNachrichten am Dienstag im Rathaus sprechen, stören sich vor allem an der Verkehrssituation in ihrem Stadtteil. „Die Rudolfstraße ist eine Katastrophe, darüber müssen wir nicht diskutieren“, sagt Apotheker Martin Duftschmid, der als Stadtteilvertreter für den Pöstlingberg auf der Bühne steht. „Außer ein paar Glücksspiellokalen gibt es dort keine Geschäfte mehr“, kritisiert Duftschmid. Auch Bürgermeister Luger ist das Urfahraner Verkehrsproblem sehr genau bewusst. Verbesserungen seien aber bereits in Sicht, sagt er. „Wenn die neuen Donaubrücken fertig sind, wird das eine spürbare Entlastung in Urfahr bringen“, sagt der Stadtchef.

Der Stadtteil müsse aber für Veränderungen bereit sein: „Wir dürfen Urfahr nicht unter Quarantäne stellen“, sagt Luger. Bei den geplanten Hochhausbauten in Urfahr gelte es aber dennoch zu berücksichtigen, dass „Urfahr sensibler ist als beispielsweise manche Bereiche rund um den Hauptbahnhof“, sagt Luger.

Bei den Diskussionen zeigte sich: Sogar die so harsch kritisierte Rudolfstraße hat ihre Fans. Theresa und Dominik Kaserer leben in einer Wohnung im fünften Stock an der Durchzugsstraße. „Wir schätzen die zentrale Lage und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr“, sagt das junge Ehepaar. Vom andauernden Verkehrslärm würden sie im fünften Stock „Gott sei Dank kaum etwas mitbekommen“.

Viele Besucher waren auch voll des Lobes für Urfahr: „Die Lage ist perfekt. Innenstadt, Pöstlingberg oder Donau, alles kann man gut zu Fuß erreichen. Ich würde in keinem anderen Linzer Stadtteil wohnen wollen“, sagt Elisabeth Fürst-Göberl (52) aus der Ferihumerstraße.

Ähnlich sieht das Gertrude Plakolb (89). Die pensionierte Diplomkrankenschwester macht sich zwar ebenfalls Sorgen, dass der Verkehr noch weiter zunehmen könnte. Aber dennoch ist für sie klar: „Ich bin hier in Urfahr geboren und werde hier in Urfahr sterben. Nirgendwo sonst in Linz ist es schön“, sagt sie.

79,1 Prozent begrüßen die Videoüberwachung

Durchaus positiv sind die Bewohner des Linzer Nordens bezüglich der Entwicklung ihrer Stadt gestimmt: 60,6 Prozent sind der Meinung, dass sich die Landeshauptstadt in die richtige Richtung entwickelt. Eine negative Entwicklung sehen 33 Prozent der Befragten, die restlichen Teilnehmer (auf 100 Prozent) haben keine Angabe gemacht. Es zeigt sich, dass man für Urfahr etwas negativer gestimmt ist als für Linz generell. Hier beurteilen 60,8 Prozent der Befragten die derzeitige Entwicklung als positiv, aber gleich 38,3 Prozent als negativ.

Ja zur zweiten Schienenachse

Große Zustimmung erhält die Frage nach der Errichtung der zweiten Straßenbahnachse, die von Urfahr über die neue Donaubrücke, das Krankenhausviertel und die „Grüne Mitte“ Richtung Bulgariplatz gehen soll: 90,9 Prozent befürworten dieses Projekt und liegen damit knapp unter dem Linz-Schnitt von 91,3 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich hinsichtlich der Videoüberwachung in öffentlichen Verkehrsmitteln. 79,1 Prozent der Teilnehmenden stufen diese Maßnahme als sinnvoll ein (Linz-Schnitt: 79,2 Prozent).

Positiv wahrgenommen wird darüber hinaus die Aufwertung des Hafengebietes durch das Projekt „Hafenstadt“, in dem ein Miteinander von Industrie und Gewerbe, öffentlichen Räumen, Kultur und gastronomischen Angeboten angestrebt wird. 82,1 Prozent der in Urfahr Wohnenden halten diese Pläne für sinnvoll. Im Linz-Durchschnitt sind es 80,7 Prozent.

Hinsichtlich der Auswirkungen des sektoralen Bettelverbotes zeigt sich, dass 53,3 Prozent der Befragten damit zufrieden sind, 10,2 Prozent äußern Unzufriedenheit. Die positive Wahrnehmung liegt etwas über dem Linz-Schnitt von 52,8 Prozent.

Deutlich über dem Durchschnitt von Linz (79 Prozent) liegt der Bekanntheitsgrad der Tabakfabrik als gelungenes Stadtentwicklungsprojekt. 86,7 Prozent kennen die Tabakfabrik und wissen um die Weiterentwicklung des Areals. Das mag auch daran liegen, dass der Weg von Urfahr nach Linz über die alte (nicht mehr vorhandene) Eisenbahnbrücke direkt an der Tabakfabrik vorbeigeführt hat...

 

mehr aus Spezial

Ausgebucht! „Der Krieg in der Ukraine: Eine Spätfolge des Zerfalls der UdSSR und ein geopolitischer Konflikt.“

Die Rückkehr der Wildtiere

Online-Abschlussveranstaltung des OÖN-Börsespiels 2021

Forum für pflegende Angehörige: Diskussion und Tipps zu Recht, Finanzen und Alltag

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
heimspiel (10 Kommentare)
am 21.06.2018 23:33

Wasist mit der Droge problematik wann wird endlich in Urfahr was dagegengemacht vorallem beim AEC und in der Unterführung!

lädt ...
melden
antworten
zakamenem (1.021 Kommentare)
am 21.06.2018 13:22

Ich möchte in der Rudolfstraße wohnen ! ! ! !

lädt ...
melden
antworten
hochhaus (1.821 Kommentare)
am 21.06.2018 19:50

Such dir eine Wohnung im 5. Stock, da bekommst du vom Verkehrslärm nichts mit.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.06.2018 11:53

auf jeden fall das Gegenteil von auwiesen.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 21.06.2018 11:28

Warum?

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 21.06.2018 11:27

als alter Linzer sage ich mal, Urfahr war/ist eine schöne Wohngegend und weils so ist kommen viele und es wird gebaut auf Teufel komm raus, da kommt die Gemeinde mit ihrer städtischen Planung und Verkehrs Situation eben nicht mehr mit, das ewige Partei hick hack blockiert alles !!!

lädt ...
melden
antworten
mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.06.2018 08:14

Leider eine sinnlose Diskussion und Veranstaltung. Luger&Co sind resistent gegen die berechtigten Wünsche der Bürger.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 21.06.2018 12:35

warum?

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 21.06.2018 12:36

sorry, deine die Begründung nicht gesehen.

lädt ...
melden
antworten
FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.06.2018 13:00

Leider ein sinnloser Kommentar von jemanden, der offensichtlich gar nicht dort war. Verstehe ich nicht. Wie ich gehört habe, war Hein auch dort. Hättens ihm zur "hervorragenden" blauen Verkehrspolitik in Stadt, Land und Bund gratulieren können.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen