"Wir brauchen mehr Ehrlichkeit und Klarheit in der Bildungsdiskussion"
LINZ. Bildungstour: Lehrer, Schüler und Experten trugen Landesrätin Christine Haberlander ihre Kritik und Wünsche vor: "Die Schule sollte individuelle Stärken besser fördern"
Wie können Schüler besser auf den Beruf vorbereitet werden? Wie werden Talente am besten gefördert? Das waren die brennendsten Anliegen, die Lehrer, Schüler und Experten kürzlich im Bildungshaus St. Magdalena in Linz an Christine Haberlander (VP) herantrugen. Die Bildungslandesrätin hatte zu dieser Diskussion geladen. Sie war der Abschluss der Reihe "Bildung im Dialog", bei der an fünf Terminen in ganz Oberösterreich Bildungsthemen angesprochen wurden.
Für eine stärkere Förderung von individuellen Stärken und Interessen machten sich die Schülervertreter stark. Allgemeinbildung sei wichtig, sagte Schüler Benedikt Neuhuber: "Aber ebenso bedeutend ist es, die Talente der Schüler zu fördern." Er forderte mehr Wahlmöglichkeiten für Schüler, um individuell Schwerpunkte setzen zu können: "Wenn die Schüler am Lernstoff interessiert sind, sind sie motivierter und wissen, warum sie lernen." Allgemeine und individuelle Bildung dürften einander nicht ausschließen, pflichtete ihm ein Schuldirektor bei: "Es muss auf jeder Schulstufe beides geben."
"Rationale Berufsentscheidung"
Ein großes Anliegen war den Teilnehmern auch die Vorbereitung der Schüler auf die spätere berufliche Karriere. "Wir müssen bei der Berufsentscheidung wegkommen von einem emotionalen hin zu einem rationalen Entschluss", erklärte einer der Teilnehmer. Dazu sei es wichtig, die Kompetenz der Lehrer in der Berufsorientierung zu stärken. Doch Berufsorientierung sei mehr als nur die Information, welche Ausbildungsmöglichkeiten es gebe, sagte Wilfried Prammer von der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich: "Es müssen auch Talente erkannt werden." Dabei müsse aber auch bedacht werden, welche Berufe in der Region vorhanden seien. Ein Schüler schlug vor, ehemalige Schüler einige Jahre nach der Matura an die Schule einzuladen: "Sie können erzählen, wie Studium oder Beruf wirklich ablaufen."
Landesrätin Haberlander zeigte sich zufrieden mit der Diskussion: "Es ist wichtig, in der Bildungspolitik endlich miteinander und nicht übereinander zu reden." Denn: "Wir brauchen mehr Ehrlichkeit, Wahrheit und Klarheit in der Bildungsdiskussion." (hes)
Bildungstour
Mehr als 150 Lehrer, Schüler, Politiker und Interessenvertreter diskutierten auf den fünf Stationen der Tour „Bildung im Dialog“. Dabei konnten die Teilnehmer mit Bildungslandesrätin Christine Haberlander ins Gespräch kommen. Diese war begeistert: „Wir überlegen, solche Diskussionen auch in Zukunft weiterzuführen. Wir brauchen dringend den Dialog.“ Aus den Ergebnissen und einer Online-Umfrage soll nun ein Arbeitspapier entwickelt werden.
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