Wie "James Bond" ein Gastspiel in Südkorea rettete
LINZ. "Orfeo ed Euridice" in Daegu hing nach technischen Problemen an einem seidenen Faden
Die Stimmung beim Festbankett am 21. Oktober war plötzlich gekippt, die Gesichter lang, die Blicke fragend. Wird der erste, in ganz Südkorea groß angekündigte "Orfeo ed Euridice"-Ballettabend des Linzer Landestheaters im Opernhaus von Daegu ausfallen müssen?
Ein Anruf aus dem Opernhaus – ziemlich genau eine Stunde vor dem geplanten Vorstellungsbeginn – hatte die Vorfeierstimmung beim Festessen mit dem Opern-Intendanten, Vertretern der Regierung und der Stadt, Landeskulturdirektor Reinhold Kräter, Johannes Nussbaumer (Land Oberöstereich), Ballettchefin Mei Hong Lin und Philipp Olbeter (Technischer Direktor) jäh unterbrochen: "Alle gespeicherten Lichteinstellungen sind weg."
Die Stunde des Johann Hofbauer
Die oberösterreichische Delegation machte sich umgehend auf den Weg ins Opernhaus von Daegu. "Um das Theater schneller zu erreichen, wechselte ich während der Fahrt, als wir vor einer roten Ampel standen, das Auto. So konnte ich mich mit Mei Hong schon auf der Fahrt beraten, was zu tun ist. Ich fühlte mich dabei wie James Bond", erzählt Philip Olbeter. Eine halbe Stunde vor Beginn konnte sich der Technische Direktor dann selbst ein – düsteres – Bild machen. Alle Lichteinstellungen, die über Tage hinweg erarbeitet worden waren, waren verschwunden. Olbeter: "Wir haben die Vorstellung um eine halbe Stunde verschoben."
Das war die Stunde des Johann Hofbauer, Lichtdesigner am Landestheater. Auf dem Lichtstellpult improvisierte Hofbauer alle Einstellungen – und zwar so, dass sie an das ursprüngliche Konzept nur in kaum merkbaren Nuancen abwichen.
Die Vorstellung selbst lief dann für das Linzer Ballettensemble und die Techniker des Landestheaters problemlos – mit beeindruckendem Schlussapplaus. Ende gut, alles gut: Auch das zweite Gastspiel tags darauf war für das Landestheater ein großer Erfolg.
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