Wenn Piraten und Aliens in einer Galaxie feiern
LINZ. Am traditionellen Piratenball im Posthof feierten am Samstag 1600 verkleidete Faschingsnarren.
Wenn der Linzer Ruderverein Ister zum Piratenball ruft, packen die Oberösterreicher ihre Verwandlungstkünste aus. Wer bei dieser Veranstaltung in den Posthof kommt, der ist verkleidet. Das macht das traditionelle Gschnas zu einem besonderen Event für viele. "Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich, welche Ideen die Besucher umsetzen", sagt Franz Derflinger. Der Obmann des Rudervereins hat sich für diesen Anlass einer kompletten Verwandlung unterzogen: Er kam als Franziska. "69 Jahre hat es gedauert, dass ich einmal als Frau durch die Welt gehe!" Es fühle sich gar nicht schlecht an. Nur die Highheels hat er weggelassen, das wäre zu viel des Guten gewesen.
In ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, ganz ohne Heels, sind Legomanderl in Lebensgröße. Max, Richard, Andreas, Markus, Christian, Lisa und Marlene haben vier Wochen lang an ihren Kostümen gebastelt. "Wir haben hauptsächlich Karton und Styropor verarbeitet", sagt Marlene. Mit im Gepäck haben sie Ersatzhände aus Styropor, falls etwas kaputt geht, und einen Freund, der ihnen beim Aufsetzen der Köpfe hilft. Bequem sei die Kostümierung nicht, aber wer als Kind mit Legofiguren gespielt hat, der nutzt den Fasching, um sich einmal wie eine solche zu fühlen. Bezahlt haben sich Aufwand und Unbequemlichkeit allemal. Die Gruppe sicherte sich bei der Maskenprämierung den Titel Kreativste Gruppe.
Mit Maske ausgelassen feiern
Egal ob gekaufte Verkleidung, oder in Handarbeit gefertigtes Kunstwerk: Die Faschingsnarren feiern ausgelassen. Ob das mit den Masken zusammenhängt? "Es ist schon anders mit einem Kostüm, weil man mit den Leuten viel leichter ins Gespräch kommt", sagt Sandra. Die Linzerin hat sich innerhalb einer Stunde in einen Alien verwandelt. Die Kaufmännische Angestellte nutzt jede Gelegenheit, um in eine andere Rolle zu schlüpfen. "Das muss nicht nur im Fasching sein, ich gehe auch unterm Jahr gerne verkleidet fort." In eine andere Rolle schlüpfen, sich anders fühlen. Für Organisator Gerald Stumptner heißt das jedes Jahr ein Pirat zu sein. "Als Häuptling muss ich natürlich Flagge zeigen. Ich habe aber zwei Hüte, die ich abwechselnd trage."
Dass der Ball beliebt ist, zeigte sich auch heuer. 1600 Besucher drängten sich am Piratenball in den Posthof. Der Reinerlös kommt der Förderung der Nachwuchs-Ruderer zugute. Langjähriger Unterstützer ist Unternehmer Bernd Papinski. Er dürfte den Braten, dass 2015 Piratenball und Valentinstag auf denselben Tag fallen, bereits gerochen haben: Er feierte verkleidet als Bachelor.
einen Mist darf man kommentieren, super OÖN
sonst sehen wir ja auch die werbung nicht
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